- Der Gründer der Volksbühne, Erwin Fritz, ist im Alter von 98 Jahren verstorben.
- Tragischer Verlust: Volksbühne-Gründer Erwin Fritz stirbt im Alter von 98 Jahren
- Die Liebe zur Bühne begann früh
- Ein Leben für die Bühne
- Eine Leistung von bleibendem Wert
- Ehrungen und Auszeichnungen
- Ein Abschied mit Trauerfeier
Der Gründer der Volksbühne, Erwin Fritz, ist im Alter von 98 Jahren verstorben.
Die Kulturwelt trauert um einen großen Verlust: Erwin Fritz, der Gründer der Volksbühne, ist im Alter von 98 Jahren verstorben. Der Theaterpionier hinterließ ein umfangreiches Werk, das die deutsche Kulturszene nachhaltig prägte. Mit der Gründung der Volksbühne im Jahr 1953 schuf Fritz ein Theater, das sich der Förderung von Kultur und Bildung für alle Bevölkerungsschichten verschrieben hatte. Sein Engagement für die Volksbühne war von Anfang an von einer tiefen Überzeugung getragen, dass Kultur für alle zugänglich sein sollte.
Tragischer Verlust: Volksbühne-Gründer Erwin Fritz stirbt im Alter von 98 Jahren
Der Gründer und jahrzehntelange Spielleiter der Volksbühne Bergisch Neukirchen, Erwin Fritz, ist tot. Er starb am Sonntag zuhause im Alter von 98 Jahren. Das teilte seine Tochter Dana Fischer mit. Sie ist Spielleiterin der Volksbühne.
Die Liebe zur Bühne begann früh
Schon als kleiner Junge wurde bei Fritz die Leidenschaft zum Theaterspiel geweckt, berichtet Dana Fischer. Lehrer Wittmer seiner Volksschule lehrte ihn erste Schritte. Die Kindheits- und Jugendjahre wurden durch eine Naziherrschaft und den 2. Weltkrieg überschattet. Das Theaterspiel wurde zensiert und teilweise verboten.
Als Kriegsrückkehrer sucht der 19-jährige den Weg zurück auf die Bühne. Bunt und fröhlich sollte es sein. Und so gründete er 1946 mit damaligen Gefährten die Volksbühne Bergisch Neukirchen.
Ein Leben für die Bühne
„Sie hatten direkt Großes vor. Sie wollten sich nicht auf kleinere Darbietungen beschränken, sondern von der Öffentlichkeit wahrgenommen und anerkannt werden“, sagt die Tochter. Es war eine Zeit der Not. Eine der ersten Aktionen bestand darin, haufenweise alte Nägel in den Straßen der Stadt aufzusammeln und wieder gerade zu klopfen. Aus alten Latten und Holzstücken entstanden erste Bühnenbilder.
Mit dem Handkarren ging es mehrfach hin und zurück von Bergisch Neukirchen nach Witzhelden, wo die ersten Aufführungen stattfanden. Aus alten Gardinen wurden die ersten Kostüme geschneidert. Die kleinen Wohnräume wurden zu Probezwecken leer geräumt.
Eine Leistung von bleibendem Wert
25 Jahre später waren die Bergisch Neukirchener in Leverkusen als Theaterverein anerkannt, geschätzt und beliebt. Sie zählten mehr als 300 Inszenierungen und über 100.000 Zuschauer. Selbstbewusst erklärten sie in einer Ansprache zum 25. Jubiläum 1971: „Fürchten wir uns nicht, weil wir es nicht zum Virtuosentum gebracht haben, weil unsere Leistung letzter künstlerischer Wertung nicht standhält. Das wäre Feigheit und traurige Minderwertigkeitsangst. Die Freude am Nachgestalten, am Entdecken von Schönheiten, am Wiedererkennen schon anderswo gehörter Stellen, die Freude der Gemeinsamkeit wiegt mehr als alle Unvollkommenheit.“
„Auch heute gestalten wir unser Amateurtheater selbstbewusst und leidenschaftlich mit bunter Unterhaltung, Angriffen auf die Lachmuskeln und Tränendrüsen, Gänsehaut, Nervenkitzel, strahlenden Augen und staunenden Gesichtern“, sagt Dana Fischer.
Ehrungen und Auszeichnungen
1995 erhielt Erwin Fritz das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2002 wurde ihm der Ehrenamtstaler der Stadt Leverkusen überreicht.
Ein Abschied mit Trauerfeier
„Auch nach seiner aktiven Zeit als Spielleiter war er uns stets Ratgeber und Mentor“, sagt die Tochter. „Mit einer klaren Meinung, überzeugt und beherzt. Aber er förderte auch, sah Talente und vertraute einer neuen Generation die Geschicke der Volksbühne an. Er wusste: Was sich ändert, bleibt sich treu. Und so wird sein Geist unser Wirken immer beeinflussen und uns mutig und erfindungsreich bleiben lassen.“
Am 16. Juli wird es in der evangelischen Kirche Bergisch Neukirchen um 13 Uhr eine Trauerfeier zu Ehren von Erwin Fritz geben.
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