Diagnosen von ME/CFS in NRW vervierfachen sich – Schüler zu schwach für die Schule

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Diagnosen von ME/CFS in NRW vervierfachen sich – Schüler zu schwach für die Schule

In Nordrhein-Westfalen hat sich die Zahl der Diagnosen von Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom (ME/CFS) vervierfacht. Diese beeindruckende Zunahme wirft Fragen auf über die Ursachen und Folgen dieser Krankheit. Besonders betroffen sind Schüler, die aufgrund ihrer chronischen Erschöpfung und Schmerzen nicht mehr in der Lage sind, regelmäßig den Unterricht zu besuchen. Die Folgen für die Betroffenen und das Bildungssystem sind enorm. In diesem Artikel werden wir tiefer in die Thematik einsteigen und die Gründe für diese Entwicklung untersuchen.

Diagnosen von ME/CFS in NRW vervierfachen sich

Die Zahl der Patienten, bei denen eindeutig die schwere neuroimmunologische Erkrankung ME/CFS diagnostiziert worden ist, hat sich in Nordrhein-Westfalen innerhalb von zehn Jahren fast verdreifacht. Das geht aus einer Zwischenbilanz hervor, die die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNO) und Westfalen-Lippe (KVWL) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf gezogen haben.

ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom. Die Erkrankung führt oft zu einem hohen Grad an körperlicher Behinderung. ME/CFS kann nach einer Corona-Infektion auftreten und ist eine der schwersten Langzeitfolgen von Long Covid.

„Es ist so, als würde ich jeden Tag aufs Neue sterben“ sagt eine ME/CFS-Patientin aus dem Rhein-Kreis. Die Erschöpfung hat ihre Jugend gestohlen. Als Patientin mit Chronischem Fatigue-Syndrom hat sie ihre Jugend verloren.

Auch lange vor der Corona-Pandemie sind die Zahlen der gesicherten Diagnosen aber stetig gestiegen: in Westfalen-Lippe zwischen 2014 und 2023 von 8.845 auf 22.531 Patienten und im Rheinland zwischen 2015 und dem ersten Quartal dieses Jahres von 6.863 auf fast 20.000.

Bislang ist ME/CFS eine kaum erforschte Krankheit, für die es noch keine zugelassene schulmedizinische Behandlung oder Heilungsmethode gibt. Dass die Diagnose-Zahlen in den Jahren der Pandemie angestiegen seien, sei leicht herzuleiten, da das Coronavirus Sars-CoV-2 auch ME/CFS auslösen könne, erklärte die Leiterin des Fatigue Centrums der Berliner Charité, Carmen Scheibenbogen, auf dpa-Anfrage.

„Ich bin nur noch ein Gespenst, das lautlos weint“ sagt ein Betroffener von ME/CFS. Über die Ursachen des Anstiegs vor der Pandemie gebe es hingegen keine Daten. „Hier kann man nur spekulieren“, räumte die Medizin-Professorin ein.

Schüler zu schwach für die Schule

Schüler zu schwach für die Schule

Kinder, die aufgrund einer solchen Erkrankung nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, hätten die Möglichkeit auf Hausunterricht, heißt es in einer Antwort von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf eine SPD-Anfrage.

„Die Schulaufsichtsbehörde richtet auf Antrag der Eltern oder der Schule Hausunterricht unter anderem für Schülerinnen und Schüler ein, die wegen Krankheit voraussichtlich länger als sechs Wochen die Schule nicht besuchen können.“

Dies gelte ebenso für Schüler, die wegen einer lang andauernden Erkrankung langfristig und regelmäßig an mindestens einem Tag in der Woche nicht am Unterricht teilnehmen können.

Oft sind Erkrankte über einen langen Zeitraum jedoch gar nicht in der Lage, Leistungen zu erbringen. Neben Fatigue und Belastungsintoleranz können bei ME/CFS noch Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie weitere schwere körperliche und geistige Beschwerden auftreten.

Für die Krankheit ist charakteristisch, dass sich der Zustand nach geringer Anstrengung deutlich verschlechtert.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS in Deutschland wurde die Zahl der Betroffenen vor der Covid-19-Pandemie hierzulande auf etwa 250.000 geschätzt, darunter 40.000 Kinder und Jugendliche. Experten gingen aber davon aus, dass sich die Zahl der Erkrankten durch Covid-19 verdoppelt habe, berichtet der Verein.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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