Die Abreise von Biden: Eine Chronik des Rückzugs von der Präsidentschaftskandidatur

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Die Abreise von Biden: Eine Chronik des Rückzugs von der Präsidentschaftskandidatur

Am vergangenen Dienstag üerraschte der ehemalige US-Vizepräsident Joe Biden die politische Welt, indem er bekanntgab, dass er nicht als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2024 antreten wird. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Wendepunkt in der politischen Karriere des 79-Jährigen. In den folgenden Abschnitten wird eine detaillierte Chronik des Rückzugs von Biden von der Präsidentschaftskandidatur vorgestellt, von den ersten Anzeichen einer möglichen Kandidatur bis hin zu seinem endgültigen Rückzug aus dem Rennen.

Die Abreise von Biden: Eine Chronik des Rückzugs von der Präsidentschaftskandidatur

Joe Bidens finale Erklärung, sich von der Präsidentschaftskandidatur zurückzuziehen, kam nicht völlig überraschend. Und doch markiert es knapp 100 Tage vor der US-Wahl eine Kehrtwende, die die Vereinigten Staaten so noch nicht erlebt haben.

Biden tritt zurück: Eine unerwartete Kehrtwende in der US-Wahlkampagne

Biden tritt zurück: Eine unerwartete Kehrtwende in der US-Wahlkampagne

Nie zuvor stand der Nominierungsparteitag der Demokraten an, ohne dass nicht klar war, mit wem sie ins Rennen gehen. Kamala Harris hat als Vizepräsidentin Zugriff auf die Wahlkampfmittel – und die Unterstützung von Joe Biden, wie er bei seinem Rückzug bekannt gab. Ob der Rest der Demokraten sich hinter ihr vereint, bleibt vorerst offen.

Der Präsident gibt auf: Joe Biden zieht sich aus dem Rennen zurück

Der Präsident gibt auf: Joe Biden zieht sich aus dem Rennen zurück

Wie kam es zu dem Chaos? Joe Biden trat als Präsidentschaftskandidat zurück. Die Bekanntgabe auf X am 27. Juni 2024: Das obligatorische TV-Duell der Präsidentschaftskandidaten, das früher als sonst vor der eigentlichen Wahl stattfand, läutet den Anfang vom Ende ein.

Joe Biden, mit 81 Jahren eigentlich nur wenig älter als sein Herausforderer Donald Trump (78), schlägt sich miserabel. Sein Auftritt weckt nicht nur Zweifel, ob er dem großspurigen, durchschlagskräftigen Populisten Trump rhetorisch im Wahlkampf die Stirn bieten könnte. Bidens körperliche Verfassung gibt vielmehr Anlass, sich ernsthafte Sorgen zu machen, ob er eine weitere Amtszeit gesundheitlich gut überstehen würde.

Die TV-Debatte, bei der Biden heiser angeschlagen und abwesend wirkt, ist ein denkbar schlechter Auftakt seiner Wahlkampagne. Einige Demokraten bitten ihn unmittelbar nach dem Fernsehauftritt in Atlanta, über einen Rückzug nachzudenken. Seine Umfragewerte sinken danach um zwei Prozentpunkte hinter Trump.

Chaos in der Wahlkampagne: Biden

Chaos in der Wahlkampagne: Biden's Rückzug markiert einen Wendepunkt in der US-Politik

Das ist US-Präsident Joseph „Joe“ Biden. Danke, Mr. President! Biden steigt aus Präsidentschaftsrennen aus. Am Tag darauf bei einem Wahlkampfauftritt in North Carolina räumt Biden seine schwache Leistung im TV-Duell ein mit den Worten: „Ich weiß, ich bin kein junger Mann mehr, ich weiß aber, was ich weiß – wie man die Wahrheit sagt.“

Er verspricht, weiterzukämpfen. Doch die Ereignisse sollten sich schnell entwickeln. Am 2. Juli fordert ihn der Abgeordnete Lloyd Doggett aus Texas zum Rückzug aus dem Wahlkampf auf. Dutzende weitere folgen.

Am 5. Juli besteht Biden darauf, dass er im Rennen bleibt – nur Gott könne ihn stoppen. „Wenn der allmächtige Gott herunterkäme und sagen würde: ‚Joe, steig aus dem Rennen aus‘, würde ich aus dem Rennen aussteigen“, so der Präsident wörtlich.

Er sei die am besten qualifizierte Person, Trump zu besiegen. Seine Schwäche im TV-Duell erklärt er mit einer kurzen Phase von Erschöpfung durch vorherige Reisen. Seine Ankündigung, demnächst weniger späte Abendtermine wahrnehmen zu wollen, um mehr Schlaf zu bekommen, bringen ihm in der Folge nur noch mehr Häme ein.

Laut CNN sind einige Gouverneure von der Bemerkung ernsthaft verärgert. Die Ereignisse sollten sich schnell entwickeln. Am 7. Juli fordern vier weitere Kongressmitglieder der Demokraten Biden auf, aus dem Rennen auszusteigen.

Am 11. Juli blamiert sich Biden erneut vor laufender Kamera. Auf der abschließenden Pressekonferenz zum Gipfel nennt er Vizepräsidentin Harris fälschlicherweise „Vizepräsidentin Trump“. Den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kündigt er als „Präsident Putin“ an.

Noch während er sich vom Rednerpult wegdrehte, bemerkt der 81-Jährige den Fehler, korrigiert sich und sagt entschuldigend, er sei so sehr darauf konzentriert, Putin zu besiegen. Selenskyj, neben ihm auf der Bühne, kontert scherzhaft mit den Worten: „Ich bin besser.“

Am 13. Juli wird Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Pennsylvania angeschossen und überlebt das Attentat, welches er noch im Moment selbst als Wahlkampfmomentum des Märtyrers zu nutzen weiß. Biden reagiert bestürzt auf die Tat, wendet sich an die Nation und ruft mit deutlichen Worten zu Zusammenhalt und einem friedlichen Wahlkampf auf.

Am 15. Juli gibt Trump auf dem Parteitag der Republikaner J.D. Vance als seinen Vize-Präsidentschaftskandidaten bekannt. Der 39-jährige Senator aus der Stahlstadt Middletown, Ohio, war zuvor als Gegner Trumps und als Autor seiner brüchigen Biografie bekannt geworden.

In einem Interview beschwört Biden unterdessen weiter, dass er den Kampf nicht aufgeben wird und spricht von einem „Kopf-an-Kopf-Rennen.“ Am 17. Juli wird Joe Biden positiv auf Corona getestet und begibt sich in Isolation. Ein weiterer Anlass für viele, den Geschwächten zum Rückzug aufzufordern.

Der kalifornische Abgeordnete Adam Schiff ist einer der prominentesten Demokraten, die Biden nahelegen, „die Fackel weiterzugeben“. Am 18. Juli inszeniert Trump sich auf dem Parteitag als von Gottes Gnade gesendeter Kandidat – und nimmt seine Nominierung offiziell an.

Am 19. Juli berichten US-Medien über angebliche familiäre Beratung aus Bidens engstem Umfeld, wie ein Ausstieg aus dem Wahlkampf aussehen könnte. Ein Ende scheint nahe. Am 21. Juli postet Joe Biden eine Rückzugserklärung auf seinen Social-Media-Kanälen.

Darin ruft er zu Geschlossenheit und Zuversicht auf und kündigt an, sich in den Tagen darauf, auch persönlich an die Nation wenden zu wollen. Zu den ersten Reaktionen gehört der Repost seiner Frau Jill Biden, die seine Erklärung mit hinzugefügten Herzchen verbreitet. Auch seine Tochter Naomi teilt ihren Stolz mit.

Biden erhält Zuspruch und Respekt für seinen Schritt – er sorgt aber auch für Unsicherheit und Unmut. Schließlich hätte er ihn einige wertvolle Wochen eher gehen können.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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