Die derzeitige Situation des Handwerks im Kreis Viersen

Die derzeitige Situation des Handwerks im Kreis Viersen spiegelt eine gemischte Realität wider, die von Herausforderungen und Chancen geprägt ist. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten, denen das Handwerk gegenübersteht, verzeichnet die Region auch eine gewisse Stabilität in diesem Sektor. Ein deutlicher Anstieg der Auftragslage zeigt, dass die Nachfrage nach handwerklichen Dienstleistungen weiterhin hoch ist. Dennoch sind Unternehmen mit Engpässen bei der Fachkräftegewinnung konfrontiert, was langfristige Auswirkungen haben könnte. Maßnahmen zur Förderung von Ausbildungsprogrammen und zur Steigerung der Attraktivität des Handwerksberufs sind daher entscheidend. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Stärke des Handwerks im Kreis Viersen langfristig zu sichern.

Die Handwerksunternehmen im Kreis Viersen schauen vorsichtig optimistisch auf das Frühjahrs- und Sommergeschäft. Das Frühjahrsgutachten zeigt eine konjunkturelle Seitwärtsbewegung im Handwerk, mit gemischten Erwartungen im Kammerbezirk.

Die konjunkturelle Lage des Handwerks im gesamten Kammerbezirk Düsseldorf bleibt im Frühjahr 2024 geprägt von einer wenig dynamischen Gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der angespannten Lage im Neubausektor, so das Frühjahrsgutachten.

Der Geschäftsklimaindex für den größten mittelständischen Wirtschaftssektor kletterte gegenüber der Herbstumfrage von 104 auf 112 Punkte. Die aktuelle Geschäftslage und insbesondere die Umsatz- und Auftragssituation haben sich bei der Mehrheit der Firmen gegenüber dem Herbst des Vorjahres zwar moderat verschlechtert.

Die Handwerkskammer Düsseldorf hat 61.091 Mitgliedsbetriebe, in denen 324.119 Menschen tätig sind und einen geschätzten Umsatz von 38,1 Milliarden Euro erzielen. Die Betriebe bilden 19.340 junge Menschen aus. Die Ausbaubetriebe stellen mit Elektrotechnikern, Installateuren, Heizungsbauern, Malern, Lackierern und Zimmerern die größte Gruppe dar.

Im Kfz-Gewerbe meldeten fast jedes vierte Werkstatt- und Autohandelsunternehmen eine verschlechterte Geschäftslage. Der Verkauf von E-Fahrzeugen ging um 28,9 Prozent zurück.

Die Handwerkskonjunktur befindet sich in einer Seitwärtsbewegung, mit negativen harten Konjunkturparametern wie Umsatz- und Auftragsklima. Die Handwerkskonjunktur tritt insgesamt auf der Stelle, auch wenn die Talsohle erreicht zu sein scheint.

Im Wirtschaftsraum Linker Niederrhein schneidet der Kreis Viersen insgesamt am besten ab. Beim Frühjahrsgutachten liegt der Kreis Viersen beim Geschäftsklimaindex sogar über dem Wert des Kammerbezirks. Der Kreis Viersen liegt vorn, gefolgt von Mönchengladbach und dem Kreis Kleve.

Im Kammerbezirk meldeten 38 Prozent aller Betriebe offene Stellen. Im Kreis Viersen waren es 41 Prozent, während in Mönchengladbach nur 32 Prozent offene Stellen meldeten.

Die Vergabepraxis der Banken, zumindest aus Sicht der Betriebe, zeigte unterschiedliche Werte. Im Kammerbezirk reichen die Werte von entgegenkommend 21 bis restriktiv 35. Im Kreis Viersen sehen die Werte anders aus, mit entgegenkommend 22 bis restriktiv 39, dem höchsten Wert am Linken Niederrhein. In Mönchengladbach sind die Rückmeldungen wieder anders, mit entgegenkommend 17 bis restriktiv 26.

Kammerpräsident Andreas Ehlert mahnte, dass Stagnation und Investitionsschwäche nicht zum Dauerzustand werden dürfen. Er forderte spürbare steuerliche Entlastungen, eine Sozialabgabenbremse und mehr Investitionsanreize.