Die Karlsbrücke in Dresden ist eingestürzt: Wie steht es mit den Brücken in Deutschland?

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Die Karlsbrücke in Dresden ist eingestürzt: Wie steht es mit den Brücken in Deutschland?

Das Einsturz der Karlsbrücke in Dresden hat schockiert und Fragen aufgeworfen über den Zustand der Brücken in Deutschland. Die bröckelnde Infrastruktur unseres Landes ist ein Thema, das immer mehr in den Fokus rückt. Immer mehr Brücken stehen vor dem Kollaps, wie die jüngsten Ereignisse in Dresden gezeigt haben. Doch wie steht es wirklich um die Brücken in Deutschland? Wie viele Brücken sind in einem Zustand, der eine dringende Sanierung erfordert? Und was werden die Verantwortlichen unternehmen, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu garantieren? In den folgenden Zeilen werfen wir einen Blick auf den Zustand der Brücken in Deutschland und suchen nach Antworten auf diese Fragen.

Brücken in Deutschland: Wie sicher sind sie nach Einsturz in Dresden?

Nach dem Einsturz eines Teils der Carolabrücke in Dresden rückt die Diskussion um den Zustand der Brücken in ganz Deutschland in den Fokus. Forderungen nach weitreichenden Investitionen werden laut. In der sächsischen Landeshauptstadt muss zudem geklärt werden, wie der Wiederaufbau der wichtigen Verkehrsader gelingen kann. Die Haushaltslage der Stadt gilt derzeit als äußerst angespannt.

„Es ist fünf nach zwölf“

„Es ist fünf nach zwölf“

Brückenexperte Martin Mertens kritisiert den schlechten Zustand vieler Großbrücken in Deutschland. „Grundsätzlich kann man sagen, dass bei den Großbrücken alle Brücken, die vor 1980 gebaut worden sind, unsere Problempatienten sind“, sagte der Professor von der Hochschule Bochum dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Das seien wegen des regelrechten Baubooms nach dem Zweiten Weltkrieg leider die meisten. Die Politik müsse reagieren. „Dresden zeigt ganz klar: Es ist fünf nach zwölf“, so Mertens.

Brückeneinsturz in Dresden – ein Desaster mit glimpflichem Ende

Brückeneinsturz in Dresden – ein Desaster mit glimpflichem Ende

Die Carolabrücke, eine wichtige Verkehrsader der Stadt, ist teilweise eingestürzt. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert wegen des schlechten Zustands der Brücken eine „Investitionsoffensive Infrastruktur“. Den Kommunen fehlten die finanziellen Mittel für die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten, sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden macht auf erschreckende Weise deutlich, dass Deutschland von der Substanz lebt.“

„Trauriges Symbol der deutschen Infrastruktur“

„Trauriges Symbol der deutschen Infrastruktur“

Auch Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, hält laut einer Mitteilung Investitionen für dringend nötig. Den Einsturz in Dresden bezeichnete er als „trauriges Symbol der deutschen Infrastruktur“, der den dringenden Handlungsbedarf vor Augen führe.

„Desaster“

„Desaster“

Brückenbauexperte nennt Dresdener Brückeneinsturz ein „Desaster“. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) wies in der Haushaltsdebatte im Bundestag darauf hin, dass im kommenden Jahr mehr als neun Milliarden Euro für Investitionen in Bundesfernstraßen und Brücken bereitstünden. Mit Blick auf den Einsturz der Carolabrücke in Dresden erläuterte er, sie stehe in kommunaler Verantwortung und habe deswegen mit dem Bundeshaushalt nichts zu tun. „Aber man sieht an dieser Brücke, wie gefährlich es ist, wenn in Infrastruktur nicht sorgfältig investiert wird.“

Korrosion als mögliche Ursache

Korrosion als mögliche Ursache

In der Nacht zu Donnerstag stürzte ein etwa 100 Meter langes Stück der Carolabrücke, über das Straßenbahngleise sowie ein Fuß- und Radweg führten, in die Elbe. Verletzt wurde niemand. Auch der Rest der Brücke gilt nun als einsturzgefährdet. Die Ursache war zunächst unklar, die Polizei geht aber nicht von einer Fremdeinwirkung aus. Eine Anfangsvermutung sei, dass Korrosion einen wesentlichen Beitrag zum Einsturz geleistet habe, sagte Steffen Marx, Professor am Institut für Massivbau an der TU Dresden.

Auswirkungen auf Stadtverkehr

Die Brücke - eine der wichtigsten Verkehrsadern der Dresdner Innenstadt - galt schon lange als Sanierungsfall. In den vergangenen Jahren wurden bereits Teile der Brücke für den Autoverkehr saniert, für das nächste Jahr war die Sanierung des nun eingestürzten Brückenzuges geplant. Vor massiven Auswirkungen auf den Dresdner Stadtverkehr „über viele Monate, wenn nicht Jahre“ warnte die Stadtratsfraktion der Grünen in einer Mitteilung. Sorgen bereite ihr auch die finanzielle Herausforderung, die die Landeshauptstadt mit diesem Unglück ereile, sagte Fraktionsvorsitzende Agnes Scharnetzky. „Hier liegt auf der Hand, dass die Stadt allein nicht über die Mittel verfügt.“ Scharnetzky forderte dazu Gespräche mit Bund und Land.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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