Die Meinungen der Stahlarbeiter von Thyssenkrupp zum Einstieg von Kretinsky in Duisburg
In Duisburg sind die Meinungen der Stahlarbeiter von Thyssenkrupp gespalten, nachdem der Einstieg von Kretinsky angekündigt wurde. Einige Arbeiter sehen die Kooperation als Chance für das Unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, während andere Bedenken hinsichtlich der Zukunft und der Arbeitsplätze äußern. Die Entscheidung von Kretinsky, sich an Thyssenkrupp zu beteiligen, hat zu Debatten innerhalb der Belegschaft geführt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf das Unternehmen und die Arbeitsbedingungen auswirken wird.
Stahlarbeiter von Thyssenkrupp in Duisburg protestieren gegen Einstieg von Kretinsky
Trotz Sonnenschein und blauem Himmel waren die Gewitterwolken über der Thyssenkrupp Steel Zentrale in Duisburg Hamborn nicht von der Hand zu weisen. Mehrere Tausend Beschäftigte des Stahlriesens sind dem Aufruf des Betriebsrates und der Gewerkschaft IG Metall gefolgt, um ihren Unmut über das Vorgehen des Thyssen Krupp Vorstandes kundzutun und ihr Mitspracherecht einzufordern.
Unmut und Sorge unter Thyssenkrupp-Beschäftigten wegen Investoreneinstieg
Die Stimmung unter den Anwesenden schwankt zwischen Enttäuschung und Wut. Besonders die mangelhafte Informationspolitik des Vorstandes beim Einstieg des Investors Kretinsky und die nun ungewissen Zukunftsperspektiven stoßen sauer auf.
Thyssenkrupp-Stahlarbeiter fordern Mitspracherecht und Transparenz bei Kretinsky-Einstieg
Kirill Khlopkov arbeitet bereits seit 17 Jahren bei Thyssenkrupp in Duisburg. Einen Investoreneinstieg in die Stahlsparte lehnt er grundsätzlich nicht ab, doch für ihn geht es um das Wie. „Das Management hat das Prozedere für eine solche Entscheidung nicht eingehalten. Die Spielregeln besagen, dass die Belegschaft miteinbezogen werden soll und das ist nicht geschehen.“
Thomas Kehnen arbeitet schon seit 1991 bei Thyssen. „Jeder neue Player kann die Spielwiese verändern und das auch zum Guten. Aber es gibt aktuell keine Rahmenbedingungen. Khlopkov sagt, dass er sich über die Zukunft Dunkeln stehen gelassen fühlt.
Rouven Schumann ist in einer ähnlichen Situation. „Ich arbeite in einer der Anlage die grade umgebaut wird. Von daher fühle ich mich im Moment noch recht sicher.“ Der Frust über die späte Informationspolitik ist es, der Ihn zum Protest bewegt hat.
Thomas Kehnen hat bereits die Schließung des Standortes im Duisburger Süden miterlebt. Seine größte Sorge gilt der geplanten Produktionsreduzierung. „Wenn die Produktion um 20 Prozent runtergehen soll, gibt es da natürlich auch 20 Prozent der Leute, deren Stellen abgebaut werden könnten.“
Simon Bänker aus Dinslaken, der seit 17 Jahren bei Thyssen arbeitet, äußert sich besorgt über die Unsicherheit bezüglich der Arbeitsplätze. „Die meisten Protestveranstaltungen waren ja eher im Rahmen von Tarifverhandlungen, aber jetzt geht es wirklich direkt um Arbeitsplätze, die mittel- und langfristig abgebaut werden.“
Die Bundestagspräsidentin und SPD-Abgeordneten aus Duisburg Bärbel Bas verspricht den Thyssenkrupp Vorstand kritisch zu beobachten. Die Sonne scheint zu diesem Zeitpunkt noch immer über Duisburg. Aufgeklärt hat es sich über der Zentrale in Hamborn jedoch noch lange nicht.
Schreibe einen Kommentar