Dresden: EU genehmigt Zuschüsse für TSMC-Fabrik
Die Europäische Union hat grünes Licht für die geplante Halbleiter-Fabrik des taiwanesischen Unternehmens TSMC in Dresden gegeben. Die EU-Kommission hat die Zuschüsse in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro für das Projekt genehmigt. Damit kann die TSMC ihre Pläne für den Bau einer modernen Fertigungseinrichtung für Mikrochips in der sächsischen Landeshauptstadt umsetzen. Die Fabrik soll zu einem wichtigen Standort für die Halbleiterindustrie in Europa werden und Hunderte von Arbeitsplätzen schaffen. Die Genehmigung der Zuschüsse wird als wichtiger Schritt für die Entwicklung der Region und die Stärkung der europäischen Wirtschaft gewertet.
EU gibt grünes Licht für TSMC-Fabrik in Dresden
Der Bau der ersten europäischen Chipfabrik von TSMC hat am Dienstag eine wichtige Hürde genommen. Die Europäische Union (EU) hat grünes Licht für die milliardenschweren deutschen Staatshilfen für das Halbleiterwerk des weltgrößten Auftragsfertigers gegeben, gab EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen anlässlich der Grundsteinlegung der TSMC-Fabrik in Dresden bekannt.
„Aber das ist erst der Anfang.“ Sie wolle im neuen EU-Haushaltsplan einen neuen Fonds für Investitionen in strategisch wichtige Technologien vorschlagen. „Die nächste EU-Kommission muss und wird eine Investitionskommission sein.“
Milliardenschwere Förderung: EU genehmigt Zuschüsse für TSMC-Chipfabrik in Dresden
Durch die Digitalisierung und die Abwendung von fossilen Brennstoffen wächst der Bedarf an Computerchips, die bislang meist außerhalb Europas produziert würden. Die EU hatte daher den „Chips Act“ verabschiedet, der dabei helfen soll, bis 2030 den europäischen Anteil an der weltweiten Produktion auf 20 Prozent zu verdoppeln. Allerdings wird sich der Bedarf bis dahin voraussichtlich ebenfalls verdoppeln.
Bundeskanzler Olaf Scholz bekannte sich zur Förderung der Halbleiterbranche. „Wenn wir diese Produktion in Europa haben wollen – wo sie nicht unbedingt am günstigsten zu machen ist – dann müssen wir das finanziell ermöglichen. Wenn wir das nicht tun, dann tun es andere – und unsere Abhängigkeit wächst.“
Der Bund fördert den Bau des Werks der European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC), an der neben TSMC auch die europäischen Halbleiter-Hersteller Infineon und NXP beteiligt sind, mit fünf Milliarden Euro. Das Gesamt-Investitionsvolumen beläuft sich auf zehn Milliarden Euro, von denen TSMC 3,5 Milliarden Euro beisteuert.
Die geplante „Megafab“ von Intel in Magdeburg wird mit 30 Milliarden Euro dreimal so teuer. Hier will Deutschland für den einzigen europäischen Standort zur Produktion hochmoderner Computerchips zehn Milliarden Euro zuschießen. Die EU-Genehmigung hierfür ist Schätzungen zufolge erst in einigen Jahren zu erwarten.
Im Dresdner TSMC-Werk werden voraussichtlich ab 2027 zwar weniger moderne Halbleiter produziert. Diese Mikrocontroller für Sensoren, Bremsen oder andere Anwendungen sind für die deutschen Automobil- und Maschinenbauer aber wichtig. Diese Branchen hatten wegen ausbleibender Lieferungen während der Coronavirus-Pandemie ihre Produktion drosseln oder unterbrechen müssen.
C. C. Wei, der Chef des taiwanischen Konzerns, sagte bei der Feierstunde zur Grundsteinlegung: „Wir wollen den führenden europäischen Produktionsstandort schaffen.“ Bereits heute ist „Silicon Saxony“, die Region um Dresden, der Hauptpfeiler der europäischen Chip-Industrie. So baut beispielsweise Infineon sein dortiges Werk für fünf Milliarden Euro aus.
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