Düsseldorf: Anatevka überzeugt in der Urauffuhrung der Rheinoper

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Düsseldorf: Anatevka überzeugt in der Uraufführung der Rheinoper

Am vergangenen Wochenende feierte die Rheinoper in Düsseldorf Premiere. Das von Wilhelm Keitel und Robert Schumann komponierte Werk überzeugte das Publikum in der Uraufführung mit seiner einzigartigen Mischung aus Musik, Tanz und Theater. Die Geschichte von Anatevka, einem kleinen polnischen Dorf, das von den Einwohnern verlassen wird, um nach Amerika zu emigrieren, wurde mit großem Einsatz und Begeisterung auf die Bühne gebracht. Die szenische Umsetzung von Regisseurin Tina Lanik überzeugte mit ihrer Vielfalt und Kreativität. Die Rheinoper hat damit einmal mehr unter Beweis gestellt, dass sie ein wichtiger Teil der kulturellen Landschaft in Düsseldorf ist.

Rheinoper präsentiert Anatevka - Ein Erfolgsmusical mit traditioneller Note

Der Renner von Jerry Bock (Musik), Joseph Stein (Buch) und Sheldon Harnick (Gesangstexte) wurde vor 60 Jahren am Broadway uraufgeführt und spielt in der kleinen jüdischen Gemeinde eines Dorfes in der Ukraine zur Zarenzeit. Ausgangspunkt ist ein lebendig gewordenes Gemälde von Marc Chagall, das auch im Programmheft abgedruckt ist, eben der „Geiger auf dem Dach, der sich bis heute über einem schwindelnden Abgrund in jeder Lebenssituation neuen Mut erspielt.

Tevje und die Tradition

Tevje und die Tradition

Im Mittelpunkt steht der Milchmann Tevje, der Halt in der Tradition findet, sei es bei der geplanten Verheiratung seiner fünf Töchter oder in dem von Vertreibung bedrohten Shtetl. Er ist ein Meister des „Andererseits und seine wachsende Toleranz findet erst dann eine Grenze, als eine seiner Töchter gegen seinen Willen einen Andersgläubigen heiratet. Das Judentum steht hier aber nur stellvertretend für eine allgemeingültige Menschlichkeit, was auch in der Komposition zum Ausdruck kommt, die mehr als nur „jüdisch klingt.

Erfolgsmusical mit mehr als 80 großen Wäscheklammern - Das Stück ist eine gelungene Mischung aus unterhaltsamer Show und tragischem Kammerspiel. Die aktuelle Produktion der Rheinoper bringt genau das perfekt auf die Bühne, punktgenau inszeniert von Felix Seiler. Genial wirkt das Bühnenbild von Nikolaus Webern, das ein Dorf aus riesigen Wäschelaken beschwört, dafür haben die Werkstätten des Hauses eigens über 80 Wäscheklammern hergestellt, etwa so groß wie sie wohl damals um 1905 verwendet wurden.

Die vielen dankbaren Rollen sind bestens besetzt, das reicht von Stargast Andreas Bittl als herrlich präsentem Tevje, beginnend bei seinem bekanntesten Song Wenn ich einmal reich wär', bis zu Annika Franke als Fiddler. Unbedingt erwähnt werden muss das treffliche Töchter-Trio aus Julia Danz (als Zeitel), Kimberley Boettger-Soller (Hodel) und Mara Guseynova (Chava).

Die Duisburger Philharmoniker lassen sowohl die feinsinnige Instrumentation als auch die mitreißenden Tanzrhythmen genüsslich herüberkommen, auch dank des guten Dirigats der neuen Rheinopern-Kapellmeisterin Katharina Müllner.

Wir empfehlen den Besuch einer der weiteren Vorstellungen, die jeweils mehr als drei Stunden dauern. Die nächsten Termine sind am 27. Oktober und am 1. Dezember, um 18.30 Uhr, sowie am 31. Oktober und am 9. Dezember, um 19.30 Uhr. Die Vorstellung am 24. November, um 15 Uhr, ist bereits ausverkauft, eventuell gibt es Restkarten an der Abendkasse.

Tickets und Infos gibt es am einfachsten im Netz unter www.operamrhein.de.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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