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Duisburg: Der vergessene Anschlag von Wanheimerort 1984

Vor über 35 Jahren, am 11. April 1984, geschah in Duisburg-Wanheimerort ein verheerender Anschlag, der bis heute viele Fragen aufwirft. Am Abend jenes Tages explodierte ein Sprengsatz in der Wanheimer Straße, der ein Wohnhaus komplett zerstörte und mindestens vier Menschenleben forderte. Der Anschlag, der als einer der schwersten in der Geschichte der Bundesrepublik gilt, bleibt jedoch bis heute ein Rätsel. Die Ermittlungen blieben ergebnislos, und die Täter konnten nie gefasst werden.

Duisburg: Der vergessene Brandanschlag von Wanheimerort - Eine rassistische Tat, die nie aufgeklärt wurde

Duisburg: Der vergessene Brandanschlag von Wanheimerort - Eine rassistische Tat, die nie aufgeklärt wurde

Es ist ein Anschlag, über den kaum gesprochen wurde: In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1984 brach in einem von türkischen Familien bewohnten Wohnhaus in Duisburg-Wanheimerort ein Feuer aus. Niemand schaffte es mehr aus dem Gebäude. Sieben Menschen starben. 23 Bewohner wurden zum Teil schwer verletzt. Das jüngste Opfer war ein neugeborenes Baby.

Polizei und Staatsanwaltschaft schlossen ein rassistisches Motiv aus. Und das, obwohl Augenzeugen und Überlebende berichteten, dass an dem Wohnhaus zum Tatzeitpunkt Hakenkreuze gefunden wurden. Die Polizei ermittelte mehrere Wochen nach dem Brand, konnte den Fall aber nicht lösen.

Doch dann brannte es neun Jahre später erneut im Wanheimerort: Die gleiche Täterin, Evelin D., zündete eine Geflüchtetenunterkunft an. Bei dem Feuer wurden fünf Menschen verletzt. 70 Bewohner mussten mit Drehleitern gerettet werden. Auch hier war schnell klar: Es war Brandstiftung und die Betroffenen hatten alle Migrationsgeschichte.

Die Täterin gestand 1996 vor Gericht und wurde zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Sie wurde in eine Psychiatrie eingewiesen, wo sie 2010 starb. Das Gericht sprach von Impulstaten. Das klingt nach Verharmlosung einer schrecklichen Tat. Von Rassismus war ausdrücklich nicht die Rede.

Mit Tränen in den Augen spricht Aynur Satır, die den Anschlag 1984 als 13-Jährige überlebt hat, in die Kamera: Ich habe meine Zukunft verloren, wir wurden einfach allein gelassen, sagt sie dem SWR. Sie gehe stark davon aus, dass es sich um eine rassistische Tat handelte, so Satır in einem Interview mit dem WDR.

Aynur Satır und ihre Schwester Rykie überlebten schwer verletzt. Ihre Mutter starb hingegen beim Sturz aus dem Fenster. Aynurs Vater verkraftete den Verlust nicht und beging 1985 Suizid. Dass der Fall bis heute nicht vollständig aufgeklärt ist, ist eine Schande und stellt die Justiz ins Zwielicht.

Wie kann es sein, dass eine Überlebende vor Gericht darum bitten muss, noch einmal genau hinzuschauen? Aynur Satır erwähnt immer wieder die Hakenkreuze an dem Wohnhaus. Der Spiegel schrieb darüber 1984. War dieser Hinweis damals kein Anhaltspunkt, um ein mögliches rassistisches Tatmotiv zu untersuchen?

Bis heute weiß man nicht, warum die Polizei diesem nicht hinterher ging. Das LKA soll im vergangenen Jahr, also 39 Jahre nach dem Brandanschlag, neue Ermittlungen eingeleitet haben. Das ist richtig, nur leider viel zu spät.

Über Jahre versuchte die Initiative DU 26. August 1984, die Forderungen der Hinterbliebenen sichtbar zu machen. Für Interviews haben sie nicht immer Kraft, zu stark sind die traumatischen Erinnerungen. Jetzt stellt die Initiative ihre Arbeit ein, das teilten die Gründer über die Plattform Instagram mit. Den genauen Grund nennen sie nicht. Sie schreiben aber auch, dass bis 2018 niemand über den Brandanschlag in Duisburg gesprochen hat.

Mit dem Ende der Initiative hört die weitere Aufklärung und Erinnerung an die Ermordeten nicht auf. Im Gegenteil: Dies zu tun sollte nicht nur die Aufgabe der direkt und indirekt Betroffenen, sondern eine der gesamten Gesellschaft sein.

Die Opfer waren: Döndü Satır, 40 Jahre, Zeliha und Rasim Turhan, 18 Jahre, und deren Sohn Tarık Turhan, 1 Monat alt. Çiğdem Satır, 7 Jahre, Ümit Satır, 5 Jahre und Songül Satır, 4 Jahre.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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