Düsseldorf: Bildet sich eine Büroblase? Hoher Leerstand.

Düsseldorf: Die wirtschaftliche Lage in Düsseldorf wirft die Frage auf, ob sich eine Büroblase bildet. Hoher Leerstand in Bürogebäuden deutet darauf hin, dass die Nachfrage nach Büroräumen möglicherweise nicht mit dem Angebot Schritt hält. Diese Entwicklung könnte Auswirkungen auf den Immobilienmarkt der Stadt haben und Investoren vor Herausforderungen stellen. Experten warnen davor, dass ein Überangebot an Büroräumen zu Preisrückgängen führen und die Attraktivität von Düsseldorf als Wirtschaftsstandort beeinträchtigen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob Maßnahmen ergriffen werden, um einen möglichen Überschuss an Büroflächen zu verhindern.

Düsseldorf: Leerstand am Kennedydamm weckt Alarm auf dem Immobilienmarkt

Düsseldorf: Leerstand am Kennedydamm weckt Alarm auf dem Immobilienmarkt

Um den Leerstand bei einem der eigentlich gefragtesten Büromärkte der Stadt zu besichtigen, braucht es nur einen kleinen Spaziergang rund um den Kennedydamm. Startpunkt Schwannstraße: Hausnummer 3 war mal das NRW-Umweltministerium, Nummer 6 ist die frühere Zentrale der Beratung Deloitte. Beide Bürobauten sind komplett leer. Und auf der Hans-Böckler-Straße ist die frühere Zentrale des Wohnungsvermieters LEG ohne Mieter. Währenddessen entstehen auf der anderen Seite des Kennedydamms zwei neue Bürohäuser, die ebenfalls noch jede Menge freie Flächen im Angebot haben. Rechnet man alle Gebäude zusammen, die derzeit am Kennedydamm neue Mieter suchen – leerer Bestand, Untervermietungsangebote und neue Projekte – kommt man auf 150.000 Quadratmeter Leerstand. Statistisch betrachtet ist mehr als jedes fünfte Büro in dieser Lage frei, so viel Überangebot gab es schon lange nicht mehr.

Nach Angaben des Maklers Anteon liegt die Leerstandsquote im gesamten Stadtgebiet Düsseldorf derzeit bei 10,1 Prozent. Einen zweistelligen Wert gab es zuletzt im Jahr 2016. Haben wir es mit einer neuen Büro-Blase zu tun? „Nein“, sagt Anteon-Geschäftsführer Heiko Piekarski. „Das schockt mich nicht.“ Einerseits denkt man sich da: Klar, ein Makler muss das sagen. Und ja, Leerstand ist nicht gleich Leerstand. 50 Jahre alte Gebäude wie das Ex-Umweltministerium (Kennedydamm-Center) sind fast unmöglich, wiederzubeleben. Untervermietung dagegen scheint möglich, so zieht das BLB NRW bald bei Bankhaus Lampe an der Schwannstraße ein. Und für die Neubauten „One Plaza“ und „Lyght“ von Entwickler Momeni geht die Vermarktung jetzt erst richtig los.

Mehr Home-Office bedeutet weniger Flächenbedarf – und damit auch erst mal mehr Leerstand. „Wahrscheinlich werden zwölf Prozent weniger Flächen bis 2030 gesucht“, heißt es in einer aktuellen Studie des Ifo-Institus und der Immobilienberatung Colliers. Hinzukomme: Die meisten Mietverträge stammten noch aus der Zeit vor Corona, der große „Home-Office-Effekt“ komme also erst noch. Dabei zeigt sich diese neue Normalität im Düsseldorfer Büromarkt bereits. 2023 lag der Flächenumsatz, also die insgesamt neu vermietete Büro-Fläche, zum vierten Jahr in Folge etwa 40 Prozent unter der Nachfrage im Jahr 2019. Der Leerstand ist nicht nur an weniger guten Lagen wie der Grafenberger Allee oder am Seestern hoch, sondern eben auch ausgerechnet am so bürolastigen Standort Kennedydamm.

Das Düsseldorfer Maklerbüro von BNP Paribas aber sieht gerade dort mittelfristig große Chancen. BNP-Niederlassungsleiter Philip Bellenbaum betonte: „60 Prozent der Flächen entfallen auf den modernen Leerstand.“ Jüngere und energieeffiziente Gebäude sind gefragter, da sie zum Beispiel eine zeitgemäße Kühlung haben und flexibler in kleinere Einzelflächen teilbar sind. Da seit 2022 wegen hoher Zinsen und Baukosten die Neubautätigkeit abgenommen hat und nur wenige Neubauten auf den Vermietungsmarkt kommen, sehen die Immobilienexperten gute Chancen für den Kennedydamm. „Es ist absehbar, dass der Markt einen großen Teil des Leerstands absorbiert“, sagt Sven Jonas, Büro-Vermietungschef bei BNP in Düsseldorf.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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