- Düsseldorf: Der Bilker Bunker ist für jede und jeden zugänglich
- Bilker Bunker: Ein Jahr nach der Neueröffnung - Erfahrungen und Anpassungen
- Flexibilisierung und Neuausrichtung: Der Bilker Bunker nach einem Jahr
- Kunst-Ausstellungen und Multifunktionsräume
- Probenräume und Sportraum
- Fahrradgarage und Zukunftsaussichten
Düsseldorf: Der Bilker Bunker ist für jede und jeden zugänglich
Erstmals in seiner Geschichte ist der Bilker Bunker in Düsseldorf für alle Besucher zugänglich. Die Stadtverwaltung hat nach jahrelangen Bemühungen und aufwendigen Sanierungsarbeiten den Zweiten Weltkriegs-Bunker für die Öffentlichkeit geöffnet. Ab sofort können jede und jeder die historische Anlage besuchen und einen Blick in die Vergangenheit werfen. Der Bunker, der während des Krieges als Luftschutzraum diente, bietet heute eine einzigartige Gelegenheit, die Geschichte der Stadt hautnah zu erleben. Die Stadtverwaltung hofft, dass der öffentliche Zugang zum Bunker das Interesse an der Geschichte Düsseldorfs wecken wird und die Menschen noch stärker mit ihrer Stadt identifizieren.
Bilker Bunker: Ein Jahr nach der Neueröffnung - Erfahrungen und Anpassungen
Vor etwas mehr als einem Jahr wurde der Bilker Bunker neu eröffnet. Der Projektentwickler Küssdenfrosch hatte das alte Gemäuer an der Aachener Straße 2006 erworben, nachdem eine Unterschutzstellung dem beabsichtigten Abriss einen Riegel vorschob und der vorherige Investor enttäuscht absprang. Stattdessen sollte es ein Ort für Kunst, Mode, Musik und Sport werden, mit einer Quartiers-Fahrradgarage, einer Bar im Keller und schicken Penthouse-Wohnungen in den beiden oberen Geschossen.
Flexibilisierung und Neuausrichtung: Der Bilker Bunker nach einem Jahr
Vieles von dem, was sich die Bilker Bunker gGmbH als Betreiber ausgedacht hat, hat funktioniert, einiges wurde revidiert. „Wir haben unsere Erfahrungswerte gesammelt, hier und da nachgebessert“, sagt Tobias Rösgen aus dem Team der Geschäftsführung. Sehr gut angenommen wurde die „Schleuse 2Livemusik und DJ-Sets gibt.
„Im Sommer ließ das Geschäft natürlich nach, da sind wir einfach mit einer Terrasse für 30 Personen auf den Gehweg gegangen. Das kam gut an bei der Nachbarschaft“, berichtet Rösgen.
Kunst-Ausstellungen und Multifunktionsräume
Die Kunst-Ausstellungen, für die im Bilker Bunker gleich zwei Etagen reserviert sind, laufen jetzt auch nicht mehr so lange. Die Showrooms werden zwar genutzt, etwa für Pop-up-Events von Start-ups, „es war aber nicht so, dass Firmen sich hier langfristig einmieten wollten“, so Rösgen. Stattdessen sollen diese Räumlichkeiten künftig vor allem für Videoproduktionen zur Verfügung gestellt werden, auch für Kongresse, Lesungen oder Vortragsabende wird der Bunker immer öfter gebucht.
„Wir haben uns im Verlauf des ersten Jahres flexibler aufgestellt“, erklärt Rösgen.
Probenräume und Sportraum
Der große Probenraum eignet sich gut für eine Bandprobe oder auch für Drummer, die sich mal so richtig austoben wollen, denn die zwei Schlagzeuge dort gehören sozusagen zum Inventar. Es gibt eine Schallschutztüre, am Nachhall soll aber noch gearbeitet werden. „Wenn hier eine Punkrock-Band probt und zwei Räume weiter findet ein Yoga-Kurs statt, kann das schon mal schwierig werden“, erklärt Rösgen.
Der kleine Musikraum mit Dschungelatmosphäre ist mit Notenständern ausgestattet und bietet sich eher für Klassische Musik oder auch Podcast-Aufnahmen an. Grundsätzlich gilt: Der große Raum kostet 15 Euro Miete, der kleine zehn. Gebucht wird ausschließlich online, die Nutzer erhalten dann einen Code, mit dem sie über den Seiteneingang des Bunkers in den Keller gelangen.
Der Sportraum ist in zartes Rosa getaucht, fünf Personen können hier ihre Yogamatten auslegen, auch kleinere Ballettgruppen nutzen die mit einem großen Spiegel ausgestattete Trainingsfläche schon mal. Es gibt einen Umkleidebereich, aber keine Duschen. Eine komplett neue Lüftungsanlage wurde eingebaut, und da der Handyempfang wegen der dicken Mauern natürlich miserabel ist, gibt es überall Wlan.
Fahrradgarage und Zukunftsaussichten
Der Bilker Bunker bietet auch eine Fahrradgarage an. Das Prozedere ist etwas mühsam, über den Innenhof geht es mit dem Aufzug in die zweite Etage, mehrere Türen müssen mit einem Code passiert werden, aber wer ein teures Lastenrad, Rennrad oder E-Bike besitzt, nimmt das gerne in Kauf. Aktuell gibt es neun videoüberwachte Plätze mit Steckdosen, einige sind noch frei, weitere neun sollen dazukommen.
„Wir denken auch darüber nach, bestimmte Vorrichtungen einzubauen, sodass Räder hochkant gestellt werden können, das schafft dann natürlich mehr Platz“, so Tobias Rösgen. Kosten: 30 Euro pro Monat für ein E-Bike, 35 für ein Lastenrad.
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