Düsseldorf: Der Florapark, ein grünes Kleinod inmitten der Steinwüste

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Düsseldorf: Der Florapark, ein grünes Kleinod inmitten der Steinwüste

Im Herzen von Düsseldorf, der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens, befindet sich ein verstecktes Juwel, das viele Besucher noch nicht entdeckt haben. Der Florapark, ein 15 Hektar großer Park, ist ein beliebter Rückzugsort für die Einwohner der Stadt und zugleich eine Oase der Ruhe inmitten der steinernen Stadtlandschaft. Dieser einzigartige Park bietet eine vielfältige Flora und Fauna, die Besucher bei einem Spaziergang entdecken können. Von exotischen Pflanzen bis hin zu heimischen Blumen, der Florapark ist ein wahres Paradies für Naturfreunde.

Düsseldorfs grünes Kleinod: Der Florapark

Der Florapark oder Floragarten ist eine rein Düsseldorfer Angelegenheit. Der gebürtige Düsseldorfer Heinrich Grube entwarf die kleine Parkanlage 1875. Für die Finanzierung der Arbeiten und des Unterhalts hatte sich eine Aktiengesellschaft gegründet, die 1876 für die Umsetzung der Pläne sorgte.

Eintrittspreis erforderlich: Man musste in den Anfangsjahren auch Eintritt bezahlen, um im Florapark lustwandeln zu können, sagt Claus Lange. Erst 1902 wurde der Florapark städtisch, nachdem die AG Pleite gegangen war.

Florapark Düsseldorf: Ein Ort, der die industrielle Vergangenheit überwindet

Florapark Düsseldorf: Ein Ort, der die industrielle Vergangenheit überwindet

Lange führte eine Gruppe von zwölf Garten-Interessenten im Zuge der vom Gartenamt angebotenen Reihe Unterwegs im Grünen durch das gärtnerische Kleinod. Die Anlage lag damals im städtischen Süden und heute in Unterbilk, also in einem Stadtbezirk, der im Vergleich mit anderen Düsseldorfer Vierteln das wenigste Grün aufweist.

Industrielle Vergangenheit: 1820 hatte Düsseldorf keine 20.000 Einwohner, 1885 bereits mehr als 100.000. Im Zuge der Industrialisierung kamen immer mehr Menschen nach Düsseldorf und die Friedrichstadt wurde gebaut, erläuterte Lange. In der Friedrichstadt wohnten damals viele Offiziere und Beamte und das Bedürfnis nach Freiraum war groß.

Wegen des 1878 fertiggestellten Bilker Bahnhofs gab es allerdings nicht allzuviel Platz, so dass nur 2,6 Hektar von Grube gestaltet werden konnten. Und doch schaffte es der Landschaftsarchitekt ein Festhaus, Palmenhaus, Café mit Terrasse, eine Konzertmuschel, einen See und zwei Tennisplätze zu integrieren.

Da wo früher die Tennisplätze lagen, finden wir heute den Kinderspielplatz, so Lange. Die meisten Bäume gehörten zu den Erstanpflanzungen, sind damit also 150 Jahre alt. Weil in der Planungszeit des Floraparks exotische Pflanzen das Renommee von Grünanlagen erheblich steigerten, stehen auch viele Arten in Unterbilk, deren Heimat nicht in Europa liegt.

Exotische Pflanzen: So sind etwa uralte Exemplare des Silberahorns (Heimat Nordamerika), Kaukasische Flügelnuss, Bienenbaum (Asien), Nageleiche (Nordamerika), Trauerweide (China), Zelklove (Japan) oder Zürgelbaum (Nordamerika) zu bestaunen. Der Ameisenbaum im Florapark ist einer der größten, den wir in NRW haben, sagt Lange. Leider kommen einige Bäume so langsam in das Alter, dass sie demnächst abgängig sein können.

Veränderungen gehören im Florapark zur langjährigen Geschichte. Die Grundstruktur und die meisten der angelegten Wege sind noch so, wie Grube sie geplant hat, doch Palmenhaus, Tennisplätze, Konzertmuschel und das Festhaus sind lange Geschichte.

Historische Veränderungen: Das Gesellschaftshaus war im ersten Weltkrieg ein Lazarett und wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, erklärt Lange. Da, wo früher das Gesellschaftshaus stand, steht heute das Karl-Arnold-Haus der Wissenschaft.

Dieses Haus ist der gemeinsame Sitz der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft und der Landesrektorenkonferenz NRW.

Ein Besuch wert: So schön der Blick in die Baumwipfel auch ist, so ernüchternd ist der Blick auf den Boden des Floraparks. Die Rasenflächen, sofern überhaupt noch vorhanden, sind übersät mit Gänsekot und etwa für ein gemütliches Picknick nicht zu nutzen. Lange: Die Gänse sind in fast allen Parks ein großes Ärgernis. Und doch sei ein Besuch vor Ort eine Freude: Es ist Grube mit geschickt angelegten Sichtachsen und einigen landschaftarchitektonischen Tricks gelungen, dem Auge viel mehr Platz vorzugaukeln, als tatsächlich vorhanden ist.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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