Düsseldorf: Gewalt gegen Frauen in NRW - das sind die Forderungen
Die Hauptstadt des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, ist von einer alarmierenden Zunahme der Gewalt gegen Frauen betroffen. Laut einer aktuellen Studie ist die Zahl der Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt in NRW innerhalb eines Jahres um 15 Prozent gestiegen. Diese erschreckenden Zahlen haben zu einer breiten Debatte über die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen und Präventionsstrategien geführt. Die Frauenverbände und Politikerinnen fordern jetzt umfassende Maßnahmen, um dieser Gewalt entgegenzutreten und die Sicherheit der Frauen in NRW zu erhöhen. Im Folgenden werden wir die Forderungen und Initiativen vorstellen, die ergriffen werden müssen, um dieser Gewaltwelle ein Ende zu setzen.
Düsseldorf: Frauen in NRW Opfer von Gewalt - eine Notwendigkeit für schnelle Hilfe
Die Zahlen sind erschütternd, doch nicht neu. Und sie steigen weiter. Über 167.000 Opfer von Partnerschaftsgewalt gab es im Jahr 2023 in Deutschland – ein Plus von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus der polizeilichen Statistik des Bundeskriminalamts (BKA) hervor.
Die meisten Opfer: Frauen. Durchschnittlich alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. 155 Femizide, also Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts, hat es 2023 gegeben. In anderen Worten: Fast jeden dritten Tag stirbt eine Frau in Deutschland – umgebracht durch ihren Ex-Partner oder Partner.
Gewalt gegen Frauen in NRW - das Netzwerk fordert mehr Schutz und finanzielle Unterstützung
Das Netzwerk NRW gegen Gewalt an Frauen hatte für den 9. September zum Protesttag aufgerufen. Im Mittelpunkt stand dabei die Verabschiedung des geplanten Gewalthilfegesetzes, eingebracht vom Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ). Die Kernforderung: Das Gesetz müsse schnellstmöglich verabschiedet und zudem ausreichend finanziert werden.
Das Netzwerk appelliert an die zuständigen Bundesminister, denn in den laufenden Haushaltsverhandlungen würde das Gewalthilfegesetz keine Rolle spielen – zu Unrecht. Häufigkeit, Intensität und Brutalität der Gewalt an Frauen nehmen zu, sagt Marion Steffens von der Landesarbeitsgemeinschaft Autonome Frauenhäuser NRW. Die finanzielle Ausstattung von Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und Gleichstellungsstellen in NRW stünde auf der Kippe.
Kommunen und Länder haben selbst kaum Geld, der Bund muss da einspringen, sagt Steffens weiter. Das sei keine Frage des Wollens – die Bundesrepublik Deutschland sei als einer der unterzeichnenden Staaten der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen verpflichtet. Und auch, ausreichend Plätze in Frauenhäusern bereitzustellen.
Auch die Kosten eines Platzes im Frauenhaus thematisiert das Netzwerk. Bei eigenem Einkommen müssen die Frauen selbst zahlen, sagt Steffens. Das gelte auch für begleitende Kinder. Und das, obwohl Frauen bereits statistisch gesehen weniger verdienten als Männer.
Das Netzwerk kämpft für mehr Plätze in Frauenhäusern, eine komplette Kostenübernahme des Staates, weitere Förderungen für Beratungs- und Präventionsstellen und besonders: eine langfristig gesicherte Finanzierung. Dafür kämpft das NRW Netzwerk gegen Gewalt an Frauen weiter.
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