Düsseldorf: Jüdische Gemeinde erkennt Antisemitismus an Heine-Universität

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Düsseldorf: Jüdische Gemeinde erkennt Antisemitismus an Heine-Universität

In einer bedeutsamen Erklärung hat die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf offiziell anerkannt, dass es an der Heinrich-Heine-Universität ein Problem des Antisemitismus gibt. Dieser Schritt ist ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen Hass und Diskriminierung gegenüber jüdischen Studierenden und Mitarbeitern. Die Gemeinde hat sich nach eigenen Angaben eingehend mit dem Thema auseinandergesetzt und kommt zu dem Schluss, dass es an der Universität eine atmosphäre der Angst und des Misstrauens gibt. Die Jüdische Gemeinde fordert nun konkrete Maßnahmen, um diesem Problem entgegenzutreten und ein sicheres Umfeld für alle Mitglieder der Universitätsgemeinde zu schaffen.

Antisemitismus auf dem Campus: Jüdische Gemeinde kritisiert HHU harsch

Nach dem Auftauchen antisemitischer Schmierereien in mehreren Sälen der Heinrich-Heine-Universität hat die Jüdische Gemeinde harsche Kritik an der Uni geübt. Diese entwickle sich „zunehmend zu einem Hotspot für Antisemitismus“, heißt es in einem offenen Brief, der am Freitag verschickt wurde. „Das ist erschreckend und entsetzt uns. Die HHU muss endlich handeln“, wird darin gefordert.

Die Vorfälle müssten verurteilt und gründlich untersucht werden, Campus und Seminarräume dürften nicht zu rechtsfreien Räumen werden. Auch von der Stadtgesellschaft forderte die Gemeinde entschlossenes Handeln ein. Es sei leider offensichtlich, dass die Heinrich-Heine-Universität ein „viel größeres Antisemitismusproblem“ habe als bisher angenommen.

Schmierereien an der Uni: Jüdische Gemeinde fordert entschlossenes Handeln

Schmierereien an der Uni: Jüdische Gemeinde fordert entschlossenes Handeln

„Wir müssen uns auch die Frage stellen, ob die HHU noch ein sicherer Ort für jüdische Studierende, jüdische Lehrende aber auch für unsere demokratischen und freiheitlichen Werte ist“, schrieb die Gemeinde.

Die antisemitischen Äußerungen, die gestern an den Wänden in mindestens vier Seminarräumen und Vorlesungssälen entdeckt wurden, markieren einen neuen Tiefpunkt. Eine Stellungnahme der Uni gab es bis Freitagnachmittag zunächst noch nicht.

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) zeigte sich entsetzt. „Am Mittwoch haben wir den Tag der Solidarität mit Juden und Israel begangen. Einmal mehr habe ich betont, dass ich froh bin, dass das Pro-Palästina-Camp vom Campus unserer Heinrich-Heine-Universität verschwunden ist. Nur einen Tag später werden Räume der Philosophischen Fakultät mit antisemitischen Parolen beschmiert“, sagte er. „Dort, wo Heinrich Heine, der aufgrund eben solcher Anfeindungen nach Paris emigrierte, gelehrt wird. Das ist unerträglich.“

Keller forderte, die Uni müsse mit allen Mitteln dagegen vorgehen. „Antisemitismus hat bei uns keinen Platz. Dass er ausgerechnet an den höchsten Bildungseinrichtungen keimt, ist schockierend.“

Betroffen von den Schmierereien waren nach Angaben der Universität mindestens vier Seminarräume und Vorlesungssäle gewesen. Diese befanden sich im Bereich der 23er Gebäude, in denen die Philosophische Fakultät beheimatet ist. Laut einem Universitätssprecher wurde die Polizei unverzüglich informiert. Bis entsprechende Ermittlungen abgeschlossen sind, hat die Universität die Stellen abgedeckt, dann sollen sie zügig entfernt werden.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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