Düsseldorf: Nach Messerangriff - Obdachlosenunterkünfte fordern Verbesserung der Sicherheit

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Düsseldorf: Nach Messerangriff - Obdachlosenunterkünfte fordern Verbesserung der Sicherheit

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich ein schockierender Vorfall ereignet, der die Sicherheitslage in den Obdachlosenunterkünften in Frage stellt. Nach einem Messerangriff in einer der Einrichtungen fordern die Betreiber und Bewohner eine umfassende Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen. Die Vorfälle von Gewalt in den Unterkünften nehmen zu, was zu einer angstvollen Atmosphäre unter den Bewohnern führt. Die Stadt Düsseldorf steht nun unter Druck, Lösungen für die verbesserte Sicherheit der Obdachlosen zu finden.

Düsseldorf: Nach Messerangriff - Sicherheitsbedenken in Obdachlosenunterkünften

Es kam aus dem Nichts. In einem Gespräch hatte der Mann plötzlich ein Messer gezogen und zugestochen. Am 17. Juni wurden zwei Mitarbeiterinnen der Wohnungslosenhilfe Horizont in Unterbilk angegriffen und verletzt. Eine 63-Jährige schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr.

Täter identifiziert: Polizei verhört 40-Jährigen nach Angriff in Wohnungslosenhilfe

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Der Täter: Ein Stammgast der Tagesstätte für Obdachlose. Dem 40-Jährigen wird versuchter Mord in Tateinheit mit Körperverletzung in zwei Fällen vorgeworfen. Laut Landgericht soll sich der mutmaßliche Angreifer zunächst bei der Leiterin der Einrichtung beschwert und dabei auf sie eingestochen haben. Danach habe er eine Mitarbeiterin im Café Horizont mit den Worten angegriffen: Wir haben auch noch eine Rechnung offen.

Düsseldorf: Sicherheitsdienst in Obdachlosenunterkünften - Träger fordern städtische Finanzierung

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Die Diakonie Düsseldorf setzt in ihren Tagesstätten seit der Attacke einen Sicherheitsdienst ein. Das habe sich in den vergangenen Monaten bewährt. Wir mussten deutlich seltener die Polizei rufen, sagt Oliver Targas, Abteilungsleiter für Beratung und soziale Integration bei der Diakonie. Allein die Präsenz der Sicherheitsleute wirke sich positiv aus. Bei drohenden Auseinandersetzungen könnten die Security-Kräfte dazwischengehen und die Situationen oftmals beruhigen, bevor es zu Gewalt kommt.

Die Träger der Wohnungslosenhilfen in Düsseldorf fordern nun eine städtische Finanzierung für den dauerhaften Einsatz von Sicherheitsdiensten in den Einrichtungen. Das sagte Jürgen Plitt, Geschäftsführer der Wohnungslosenhilfe der Franzfreunde. So wolle man die Sicherheit für alle Mitarbeitenden und Besucher garantieren.

Rana Martin Bhattacharjee, Leiter des Amts für Migration und Integration, sieht das allerdings kritisch. Wir müssen schauen, wie weit wir gehen wollen, so Bhattacharjee. Schließlich sollten die Einrichtungen offene Häuser sein und möglichst vielen Menschen Zuflucht bieten. Insbesondere die Notschlafstellen würden bereits jetzt von vielen Obdachlosen nicht angenommen. Sicherheitsleute in Uniformen in den Einrichtungen könnten wohnungslose Menschen noch mehr abschrecken, fürchtet der Amtsleiter.

Auch bei der Diakonie habe man das Für und Wider solcher Sicherheitsdienste diskutiert, sagt Oliver Targas. Auch schon vor dem Messerangriff im Juni. Aus Sicht der Träger hat die Gewalt in den Obdachlosenunterkünften in den vergangenen Jahren stetig zugenommen – äquivalent zu der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung, so Targas. Der Vorfall sei nun der traurige Anlass gewesen, um das Vorhaben umzusetzen.

Die Diakonie arbeite darum bereits daran, die Sicherheitsleute auch im kommenden Jahr in den Einrichtungen einsetzen zu können. Dafür brauche es aber die Finanzierung der Stadt.

Den beiden verletzten Mitarbeiterinnen gehe es körperlich mittlerweile wieder besser. Arbeitsfähig seien sie aber noch nicht. Auch eine von zwei Augenzeuginnen habe den Angriff noch nicht verarbeitet.

Der Angreifer aus dem Horizont wurde festgenommen, er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: versuchter zweifacher Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. In zwei Wochen soll der Prozess gegen ihn beginnen.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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