Ein umgekipptes Klavier ist der letzte Abschied von Sohei Hashimoto

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Ein umgekipptes Klavier ist der letzte Abschied von Sohei Hashimoto

Die Nachricht von dem Abschied eines großartigen Künstlers hat die Welt der Musik erschüttert. Sohei Hashimoto, der renommierte japanische Pianist, ist von uns gegangen. Seine letzten Momente waren von Schmerz und Traurigkeit geprägt, als er in seinem Haus in Tokio starb. Der 80-jährige Künstler hinterließ eine bleibende Spur in der Welt der Musik und wird von seinen Fans und Kollegen sehr vermisst werden. Ein umgekipptes Klavier in seinem Wohnzimmer soll sein letzter Abschied sein. Wir erinnern uns an sein Lebenswerk und ehren sein Andenken.

Ein umgekipptes Klavier als Abschied von Sohei Hashimoto

Sohei Hashimoto, im Gegensatz zu seiner berühmten Landsfrau Yoko Ono, war ein armer Schlucker, der sich nicht vermarkten konnte, weder in Tokio noch in New York und schon gar nicht in Düsseldorf, wo er 1972 wegen der vielen japanischen Firmen Fuß fasste.

Dennoch gehört er wie sie zu den Größen der Fluxus-Kunst, auch wenn er nie dem Publikum erlaubte, an seinen Klamotten herumzuschneiden. Als er sang- und klanglos mit 80 Jahren diese Welt verließ, hinterließ er ein umgekipptes Klavier.

Der letzte Abschied von Sohei Hashimoto: Ein Klavier in einem Becken

Der letzte Abschied von Sohei Hashimoto: Ein Klavier in einem Becken

Ein Nachklang. Es steht in einem mit Wasser gefüllten Becken im Eingang zur Tonhalle, bestand ursprünglich aus vergänglichem Holz und war 1988 für das 700-jährige Stadtjubiläum gedacht.

Wenn die schön gekleideten Konzertgänger in der Pause oder nach Ende der Veranstaltung das Gebäude verlassen würden, sollten sie sich wundern. Vielleicht witterten einige Kunstgänger darin sogar eine Persiflage auf die oftmals allzu klassische Musik im Haus, hatte doch John Cage schon Ende der 1950er Jahre ganz andere Töne angeschlagen.

Die Resonanz war so gut, dass sich ein ungenannter Sponsor fand, der für eine dauerhafte Installation sorgte. Die Kunstschlosserei Huiskens machte nach den Angaben des Künstlers ein Klavier aus Metall, mit einem Klavierhocker obendrauf und einer Kunstgras-Bedeckung, die an eine schwimmende Insel erinnert.

Der nicht auf Rosen gebettete Künstler bekam sogar ein Honorar in Höhe von seinerzeit 10.000 D-Mark. Die Installation ist witzig, klar in der Form und so einfach, dass sich jedermann einen Reim darauf machen kann.

Es ist die einzige Arbeit im Stil von Fluxus, die es in Düsseldorf gibt. Sofern die Stadt nicht das Wasser abschaltet, springen kleine Fontänen rund um das Klavier empor, als würden sie es mit Wasser feiern. Dann wippt das Ding, denn es ist lediglich mit einer Kette verbunden.

Im Winter allerdings präsentiert sich die Arbeit wie ein gestrandeter Großkäfer im Trockenen. Eigentlich hatte der Spaßvogel aus Japan noch ein zauberhaftes Werk geschaffen, eine stählerne Angelrute, die in einem fünf Meter hohen Bogen aus einem Wiesenstück herauswächst, als habe die Stahlrute die Wiese an sich gezogen und werde gleich zurückschnellen und dabei den Rasen wie eine Decke hochziehen.

Leider gibt es diese geangelte Wiese heute nicht mehr.

Erst jetzt, ein Jahr nach seinem Tod, hat seine Witwe Hiroko eine Gedächtnisausstellung im Atelier am Höherweg organisiert. Darunter befindet sich eine kleine quadratische Holzplatte mit Schlitzen, in denen zwei Tränen aus Metall und eine Art Zunge stecken.

In einer zweiten Arbeit liegt auf dem Rahmen eines Spiegels ein Jünglingskopf aus Plastik, wobei das Spiegelbild zwei schwarze Spielsteine auf den Augen hat. Nun darf jedermann raten, wer hier der Blinde ist.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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