Elf Menschen sterben bei Bootsunfall im Ärmelkanal
Ein dramatischer Vorfall auf hoher See hat sich am gestrigen Abend im Ärmelkanal ereignet. Bei einem Bootsunfall kamen elf Menschen ums Leben. Die genauen Umstände des Unglücks sind noch nicht bekannt, doch die Behörden haben bereits mit den Ermittlungen begonnen. Der Ärmelkanal, der die britische Insel von Frankreich trennt, ist eine der meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. Ein solcher Vorfall wirft Fragen nach der Sicherheit auf See auf. Wir werden Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
Tragödie im Ärmelkanal: Mehrere Menschen sterben bei Bootsunglück
Der Bürgermeister des nahe gelegenen Ortes Le Portel, Olivier Barbarin, sprach von 13 Opfern. Ein Vertreter der Seenotrettung bestätigte die Opferzahl.
Frankreichs Küstenwache rettete 223 Migranten aus dem Ärmelkanal, nachdem ihr Boot bei Kap Gris-Nez zwischen Boulogne-sur-Mer und Calais in Schwierigkeiten geraten war, teilte die örtliche Präfektur mit. 61 Menschen wurden gerettet.
Barbarin zufolge wurde der Boden des Bootes aufgerissen. „Es ist sehr dramatisch“, sagte er. Nach Angaben der Präfektur stürzten alle Menschen an Bord ins Meer, das dort als tückisch gilt. Einige sind in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht worden.
Die Präfektur teilte mit, medizinische Teams seien zum Ort des Geschehens geeilt. In Boulogne-sur-Mer wurden Erste-Hilfe-Stationen eingerichtet.
Die Meerestemperaturen vor der Küste Nordfrankreichs betrugen rund 20 Grad Celsius.
Hintergrund: Die gefährliche Überfahrt nach Großbritannien
Immer wieder überqueren Migranten den Ärmelkanal, um Großbritannien zu erreichen. Oft unternehmen sie die Reise in kleinen Schlauchbooten. Die Überfahrt ist gefährlich, auch weil der Meeresarm von vielen großen Schiffen befahren wird. Bei den Überfahrten kommen immer wieder Menschen ums Leben.
Großbritannien versucht, die Migration über den Ärmelkanal seit Längerem auch mit französischer Hilfe einzudämmen und zahlt dafür Millionensummen an Frankreich.
Die frühere konservative Regierung wollte Migranten mit einem harten Vorgehen abschrecken – zum Beispiel mit dem Plan, sie ohne Rücksicht auf ihre eigentliche Herkunft nach Ruanda abzuschieben. Der neue britische Premierminister Keir Starmer allerdings, der seit Juli mit seiner sozialdemokratischen Labour-Partei regiert, hat das Vorhaben wieder gekippt, nachdem auch Gerichte und Menschenrechtsorganisationen es scharf kritisiert hatten.
Starmer hat dafür angekündigt, stärker gegen Schlepperbanden vorgehen zu wollen. Vor einigen Tagen erst beriet sich Starmer mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über den Umgang mit der Migration über den Ärmelkanal.
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