Empörung in Belgien über Papst-Äußerung zur Rolle der Frauen

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Empörung in Belgien über Papst-Äußerung zur Rolle der Frauen

Ein kontroverses Statement des Papstes hat in Belgien für große Empörung gesorgt. In einem Interview äußerte der Oberhaupt der katholischen Kirche sich zu der Rolle der Frauen in der Kirche. Der Papst erklärte, dass Frauen in der Kirche keine priesterliche Rolle einnehmen können, da sie nicht die gleichen Fähigkeiten wie Männer hätten. Diese umstrittene Äußerung hat in Belgien zu heftigen Reaktionen geführt, wo viele Menschen die Gleichstellung der Geschlechter fordern. Die belgische Frauenbewegung hat bereits scharfe Kritik an den Worten des Papstes geübt und fordert eine Änderung der kirchlichen Lehre.

Empörung in Belgien über Papstäußerung zur Rolle der Frauen

Der 87-jährige Papst Franziskus hat bei seinem Besuch in Belgien mit Äußerungen zur Rolle von Frauen in der Kirche für Empörung gesorgt.

Auf die Frage von Studentinnen der katholischen Universität Löwen, welchen Platz Frauen in der Kirche hätten, antwortete Franziskus, dass die Kirche weiblich sei – das italienische Wort für Kirche, „Chiesa“, sei schließlich ein weibliches Substantiv. Weiter sagte er: „Eine Frau ist im Volk Gottes eine Tochter, eine Schwester, eine Mutter.“ Weiblichkeit stehe für „fruchtbare Aufnahme, Fürsorge und lebensspendende Hingabe“.

Papst Franziskus sorgt mit Aussagen zur Rolle von Frauen in der Kirche für Empörung in Belgien

Papst Franziskus sorgt mit Aussagen zur Rolle von Frauen in der Kirche für Empörung in Belgien

Einige Studentinnen reagierten schockiert. Auch die katholische Universität in Löwen brachte nach diesen Aussagen ihr „Unverständnis und Missfallen“ über die Haltung des Kirchenoberhaupts zum Ausdruck.

Der Papst wurde nach seiner Idee für Gestaltungsmöglichkeiten von Frauen innerhalb der Institution Kirche gefragt und antwortete mit einer extrem engen und überkommenen Festschreibung, was Frausein aus seiner Sicht bedeutet.

Belgische Studentinnen reagieren schockiert auf Papst Franziskus

Belgische Studentinnen reagieren schockiert auf Papst Franziskus' Ausführungen zur Weiblichkeit

Grundlegender könnte das Missverständnis zwischen dem Kirchenoberhaupt und den Studierenden an einer katholischen Hochschule kaum sein. Denn natürlich wollten die jungen Frauen vom Papst nicht erklärt bekommen, was Frausein bedeutet. In freien Gesellschaften bestimmt das jede Frau für sich.

Darum, dass sie dabei möglichst große Handlungsspielräume bekommt, kämpfen Frauen seit Jahrhunderten. Sie haben auch längst bewiesen, dass sie eben nicht nur Empfangende, Gebärende, Mütter und Ehefrauen sein können, sondern ihre Fähigkeiten in jeder denkbaren Rolle in allen Positionen der Gesellschaft entfalten können.

Kirchenoberhaupt wird für sein Denken über die Rolle von Frauen in der Kirche kritisiert

Kirchenoberhaupt wird für sein Denken über die Rolle von Frauen in der Kirche kritisiert

Wenn man sie denn lässt. Die päpstliche Definition ist also einengend und belegt, dass das Kirchenoberhaupt die Leistung so vieler emanzipierter Frauen etwa in Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft anscheinend nicht zur Kenntnis nimmt.

Man kann die Worte von Franziskus als Generationenproblem abtun, schließlich kommt der Papst noch aus einer anderen Zeit, in der Frauen oft unhinterfragt in ein verklärtes Bild von Mutterschaft gezwängt wurden.

Vielmehr stimmt Franziskus ein in den Chor jener, die noch immer glauben, Männer hätten das Recht, zu definieren, was Frauen sind und tun sollen. Und die dazu noch einen sehr engen Katalog an Tätigkeiten im Kopf haben. Aufgaben, die viel mit Erhalt und Dienen, möglichst wenig mit Macht und Einfluss zu tun haben.

Dieses Denken hat sich auch in emanzipierten Gesellschaften keineswegs erledigt. Dass es Menschen geben dürfte, die dem Papst in seiner Reduzierung von Weiblichkeit auf Fürsorge zustimmen, ist das Problem.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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