Erhöhte Aggression: Politiker in NRW auch Opfer von Angriffen

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Erhöhte Aggression: Politiker in NRW auch Opfer von Angriffen

In Nordrhein-Westfalen hat sich die Gewalt gegen Politiker in den letzten Jahren gravierend verschlechtert. Laut einer aktuellen Studie sind immer mehr Politiker Opfer von Angriffen geworden. Die Zahl der Gewalttaten gegen Politiker hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Dieser alarmierende Trend bereitet den Politikern und Behörden große Sorgen. Die Frage stellt sich, wie man diesem Problem entgegentreten kann, um die Sicherheit der Politiker zu gewährleisten.

Angriffe auf Politiker: Innenminister fordern härtere Strafen und mehr Schutz

Nach gewalttätigen Angriffen auf Politiker in Sachsen und Nordrhein-Westfalen hat der Chef der Innenministerkonferenz, Michael Stübgen (CDU) aus Brandenburg, ein informelles Treffen auf Ebene der Innenministerkonferenz vorgeschlagen.

Ein 17-Jähriger hatte sich in der Nacht zum Sonntag den Behörden gestellt und den Angriff auf den sächsischen SPD-Spitzenkandidaten zur Europawahl, Matthias Ecke, zugegeben. Bereits am Donnerstagabend hatte es Angriffe auf zwei Grünen-Politiker in Essen-Rüttenscheid gegeben.

Das Gewaltverbrechen in Dresden bezeichnete Stübgen als Angriff auf unsere Demokratie und betonte: Gewalt hat in Wahlkämpfen nichts zu suchen, wir führen politische Debatten mit Argumenten und nicht mit Fäusten.

Gewalt in Politik: Nordrhein-Westfalen und Sachsen: Politiker Opfer von Angriffen

Gewalt in Politik: Nordrhein-Westfalen und Sachsen: Politiker Opfer von Angriffen

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) pochte darauf, dass konkrete Ergebnisse geben müsse: Die jüngsten Vorfälle reihen sich ein in Angriffe auf Amtsträger wie Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungskräfte und anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Das ist leider Fakt.

Er frage sich aber, warum immer dann, wenn so etwas passiere, die gleiche Leier gespielt werde: Verurteilen, diskutieren, Sitzungen veranstalten. Damit ist niemanden geholfen. Was jetzt gebraucht wird ist ein entschlossenes, solidarisches Handeln aller staatlicher Institutionen gegen diese zunehmende Gewaltbereitschaft, eine konsequente Strafverfolgung mit wirkungsvollen Urteilen und endlich wieder ein respektvolles Miteinander in der Gesellschaft. Wir Demokraten dürfen uns nicht einschüchtern lassen, sondern müssen gemeinsam zusammenstehen.

Info: Immer häufiger Angriffe auf Politiker

Taten Gewaltdelikte gegen Parteirepräsentanten haben zugenommen. Für alle Parteien zusammen wurden von 2019 bis 2023 nach Angaben der Bundesregierung 10.537 Delikte gemeldet. Opfer Besonders betroffen waren Politiker der Grünen: 1219 Fälle gab es 2023, im Vorjahr 575.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte im Vorfeld des Treffens mehr Schutz für die demokratischen Kräfte und mehr sichtbare Polizeipräsenz, aber auch eine härtere politische Auseinandersetzung mit dem rechten Rand.

Politisch müssen wir die Mitverantwortung derer sehr deutlich benennen, die vor allem vom rechten Rand aus immer hemmungsloser und skrupelloser Demokraten anfeinden und diffamieren, sagte die SPD-Politikerin, und weiter: Rechtsstaatlich müssen wir jetzt mit mehr Härte gegen Gewalttäter und mehr Schutz für die demokratischen Kräfte handeln.

Auch in NRW sei der Ton gegenüber den Wahlkämpfern spürbar aggressiver geworden, sagte die SPD-Landesvorsitzende Sarah Philipp. Sachbeschädigungen und Einschüchterungsversuche hätten in den ersten Tagen dieses Europawahlkampfs auch in NRW zugenommen.

Die Saat, die AfD und andere Rechtsextreme in den vergangenen Jahren gesät haben, geht auf, so Philipp.

Der Generalsekretär der NRW-CDU, Paul Ziemiak, sprach davon, dass die Gewalt aus dem Ruder gelaufen sei und forderte, Politiker und damit die Demokratie besser gegen Gewalttäter zu schützen.

In NRW werde es nach den Angriffen mehr Polizeipräsenz geben, wie Erich Rettinghaus, NRW-Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), unserer Redaktion sagte.

Dennoch bleibt es beim Hauptproblem, dass Gewalt als legitimes Mittel angewandt wird und kommunikative Konfliktlösungen nicht stattfinden, sagte er. Wir erleben seit Jahren eine Verrohung der Gesellschaft und haben keine Lösungen. Polizei alleine könne das nicht lösen. Das Problem sei eher gesamtgesellschaftlich im Zusammenwirken von Familien, Bildung, Justiz, Kommunen und Polizei zu betrachten und zu lösen.

Rettinghaus spricht sich zudem für mehr Prävention und harte Strafen und Therapien im Strafvollzug aus, um kriminelle Karrieren zu stoppen: Wir müssen verhindern, dass sich in unserem freiheitlichen Land das Recht des Stärkeren durchsetzt. Wir verlieren sonst unsere demokratischen Werte, mahnte er.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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