Erinnerungsschätze aus Heidelberg

Index

Erinnerungsschätze aus Heidelberg

In der malerischen Stadt Heidelberg haben Archäologen kürzlich bei Ausgrabungen auf dem Kurpfälzischen Hof einen bedeutenden Fund gemacht. Bei den Ausgrabungen kamen wertvolle Artefakte aus dem 18. Jahrhundert zum Vorschein, die Einblick in das Leben der Menschen während dieser Zeit geben. Die Funde bieten eine einzigartige Gelegenheit, die Geschichte der Stadt Heidelberg neu zu erleben. Unter den gefundenen Objekten befinden sich alte Möbelstücke, Keramiken und Münzen, die eine zeitgenössische Aussage über die damalige Gesellschaft treffen. Die Entdeckung dieser Erinnerungsschätze wirft ein neues Licht auf die Vergangenheit der Stadt und bietet eine Fülle an Informationen für Historiker und Archäologen.

Erinnerungsschätze aus Heidelberg:

Anna-Lena Becker richtet am Drehständer die Teddybären in Filzhosen zurecht. Über ihr flattert eine helle Markise im Wind. Das Wetter ist kalt und trüb. Der jungen Frau macht das nichts aus, denn sie ist Souvenirhändlerin aus Leidenschaft. „Man kann das nur verstehen, wenn man das einen Tag selbst gemacht hat“, sagt sie und verbreitet eine ansteckende Fröhlichkeit.

Erinnerungen aus Heidelberg: Eine Souvenirhändlerin teilt ihre Leidenschaft

Erinnerungen aus Heidelberg: Eine Souvenirhändlerin teilt ihre Leidenschaft

Eigentlich kein Wunder, denn die Lage ist ein Traum – mitten auf dem Heidelberger Marktplatz, wo sich das ganze Altstadtleben abspielt. Hier ziehen die meisten der jährlich zwölf Millionen Touristen auf dem Weg zur berühmten Schlossruine vorbei. Aber auch die Einheimischen lieben diesen Ort und treffen sich in den umliegenden Eisdielen und Bars. In der Mitte wacht die Heiliggeistkirche wie ein Riese über das Treiben.

Heidelberg: Ein Traumort für Touristen und Einheimische

Heidelberg: Ein Traumort für Touristen und Einheimische

Dass sich Andenkenshops an die gotische Hallenkirche schmiegen, empört im ersten Moment so manchen Touristen. „Es gibt Leute, die schreien über den halben Platz, was ist das für eine Gotteslästerung“, sagt Becker und lacht. Sie nimmt solche Attacken gelassen hin und rollt höchstens ein wenig mit den Augen, denn die winzigen Läden, die an die Mauer der größten Kirche in Heidelberg gebaut sind, gibt es schon seit dem Mittelalter. Auch sie sind ein historisches Erbe.

InfoHeidelberg

Anfahrt Heidelberg ist etwa 290 Kilometer von Düsseldorf entfernt. Mit dem Auto: Die A3 Richtung nach Frankfurt nehmen, nach 161 Kilometern auf die A67 in Richtung Basel abfahren und am Darmstädter Kreuz auf die A5 nach Heidelberg wechseln. Mit der Bahn: Mit dem ICE bis Mannheim, von dort weiter mit der S3 oder S1 bis zum Heidelberger Hauptbahnhof. Von dort mit der Straßenbahn (RNV 5) oder dem Bus 33 in die Altstadt.

Mitbringsel aus Heidelberg: Eine Familie schreibt Geschichte

Die Heiliggeistkirche Studierende der Theologie haben freitags, samstags und sonntags Präsensdienst in der Kirche. Von Ostern bis Oktober bieten sie auf Wunsch kostenlose spontane Kurzführungen an.

Mehr Informationen Tourist Info Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, www.heidelberg.de

Damals ging man mit Geschäft und Glauben lockerer um. Sogar Ochsen wurden im Gotteshaus mit Weihwasser besprüht und konnten danach teurer verkauft werden. Bäcker und Metzger hatten ihre Geschäfte zwischen den Strebepfeilern eingerichtet. Noch heute zeugen die in den roten Sandstein geritzten Brezeln davon. „So konnten die Kunden überprüfen, ob die Ware die richtige Größe hatte“, erklärt Becker das sogenannte Brezelmaß.

Während früher in ihrer Verkaufsnische Backwaren über den Tisch gingen, bietet die Andenkenverkäuferin heute alles an, was das Touristenherz begehrt. Neben Postkarten, Kühlschrankmagneten, Pins, Aufnähern und Aufklebern – meist mit den klassischen Heidelberg-Motiven „Schloss“ und „Alte Brücke“ – sind in der kalten Jahreszeit dicke Socken, Handschuhe und Mützen bei den Südamerikanern gefragt.

Einmal seien Touristen aus Indien vorbeigekommen, die bei Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt Flip Flops mit Socken trugen. „Da habe ich gedacht: Wow, die wissen gar nicht, was Winter bedeutet“, erinnert sich Becker.

Amerikanische Cineasten steuern oft zielstrebig auf das Regal mit den Bierkrügen zu. Dort steht nämlich ein Modell mit einem Bild vom Heidelberger Schloss, wie es im Thriller „Once Upon a Time in Hollywood“ zu sehen war. Leonardo DiCaprio, der lässig am Pool fläzte, genoss daraus sein Kaltgetränk.

Wer sich an den dicht gedrängten Buden vorbeigekämpft hat, betritt die Kirche durch ein eher schlichtes Portal. Auch wenn das Bauwerk nicht halb so berühmt ist wie das Schloss, eine Ikone der Romantik, lohnt sich ein Abstecher. Denn hinter der Fassade wurde Geschichte geschrieben.

1386 wurde in der Heiliggeistkirche die Heidelberger Universität, eine der ältesten Universitäten Deutschlands, gegründet. In den Seitenschiffen lagerte bis zum 30-Jährigen Krieg die weltberühmte Bibliotheca Palatina. Soldaten verschleppten die 3500 Handschriften 1623 in den Vatikan. Im Nachhinein ein Glücksfall, denn 70 Jahre später brannten große Teile der Kirche ab. Die Schätze wären in den Flammen vernichtet worden.

Anna-Lena Becker hat den Shop vor sieben Jahren von ihrem Onkel übernommen. „Schon als Studentin habe ich in den Semesterferien ausgeholfen und flapsig verkündet, dass ich hier einsteige, wenn es mit der Stelle nicht klappt“, erzählt sie. Als die Grund- und Hauptschullehrerin nach dem Referendariat nur Krankheitsvertretungen angeboten bekam und ihr Onkel in Rente gehen wollte, wechselte sie kurzentschlossen in die Souvenir-Branche.

Mit Tradition allein gibt sich die Mutter von zwei Söhnen allerdings nicht zufrieden, sondern sie drückt dem Laden ihren eigenen Stempel auf. So benannte sie das Geschäft in „Mitbringsel aus Heidelberg“ um. Der Onkel protestierte: „Das verstehen die Amerikaner doch nicht und Mitbringsel klingt so klein.“ Am Ende setzte sich die Jungunternehmerin mit ihren Ideen durch.

Inzwischen macht sie sich ein bisschen Sorgen, weil die Kollegen in den Nachbarnischen immer älter werden. Ob sie eines Tages Nachfolger finden werden? Warum nicht, die fast 600 Jahre alte Händlertradition an diesem Standort an der Heiliggeistkirche spricht dafür.

Der Heidelberger Marktplatz ist ein Touristenmagnet. Foto: Heidelberg Marketing/TOBIAS SCHWERDT

Plötzlich tauchen trotz Nebensaison drei spanisch sprechende Touristen wie aus dem Nichts auf. Sie betreten den Andenkenstand von Anna-Lena Becker und greifen nach Magneten mit Heidelberg-Motiven. Das Geschäft läuft in Heidelberg einfach, da kann der Himmel noch so grau sein.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up