In der Stadt Erkelenz hat das Wetter einen unerwarteten Einschnitt in das kulturelle Leben gesetzt. Aufgrund des Unwetters, das in den letzten Tagen über die Region gezogen ist, mussten die Hohenbusch-Klassik-Dünnmachereien leider abgesagt werden. Dieser Veranstaltungshöhepunkt, auf den sich viele Besucher bereits gefreut hatten, wird leider in diesem Jahr nicht stattfinden können. Die Organisatoren haben sich nach sorgfältiger Abwägung der Risiken und Gefahren zu dieser Entscheidung gezwungen gesehen, um die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher zu garantieren. Wir berichten über die Gründe und Folgen dieser Absage in den nächsten Zeilen.
HohenbuschKlassixx 2024: Sturm und Regen zerstören Konzert
Die Hohenbusch Klassixx 2024 waren bereits vorbei, bevor sie richtig begonnen hatten. Ein heftiger Windstoß, der über das Veranstaltungsgelände an Haus Hohenbusch zog, machte in Sekunden zunichte, was die städtische Kultur GmbH in vielen Monaten geplant, organisiert und aufgebaut hatte.
Der kurze, aber kräftige Windstoß hatte Planen von der Bühnenverkleidung abgerissen, einige Notenständer umgewirbelt und das Zelt für die Technik versetzt. Trotz aller Bemühungen, Vorkehrungen und einem geduldigen Warten sahen die Verantwortlichen wetterbedingt veranlasst, die Hohenbusch Klassixx abzubrechen.
Ein Abend, der nie richtig begann
Pünktlich um 19.30 Uhr hatte Kulturmanager Sascha Dücker die Bühne betreten und das erwartungsvolle Publikum begrüßt. Um 19.31 Uhr leitete das Orchester Philharmonia Frankfurt/Main unter der Leitung von Juri Gilbo mit den ersten Tönen die Arie des Don Basilio aus Rossinis „Figaro“ ein und Dashui Jiao begann seinen Gesang. Um 19.32 Uhr fegte die Windböe unter dem verdunkelten Himmel über das Veranstaltungsgelände.
Der Stopp der musikalischen Aufführung kam sofort. Dücker bat die vielen Hunderten Besucher um Geduld, lud sie ein, sich in der großen Reithalle oder in der Scheune zu versammeln, während Techniker und Musiker versuchten, Schäden zu beheben, Strukturen wieder aufzubauen und eventuell eine Fortsetzung zu ermöglichen.
Die Entscheidung, die niemand wollte treffen
Aber alle Bemühungen waren ein unmögliches Unterfangen. Anfragen beim Wetterdienst und Behörden machten deutlich, dass im Laufe der nächsten Stunden mit weiteren Böen zu rechnen sei, die mit rund 100 km/h noch intensiver seien als die erste, zerstörerische mit 75 km/h. Zugleich wurden heftige, ergiebige Regenmengen prognostiziert, die tatsächlich gegen 20.30 Uhr das Gelände kurzzeitig fluteten.
InfoAbbruch wegen Gewitter und Regen
Der Abbruch der Hohenbusch Klassixx 2024 ist für Kulturmanager Sascha Dücker kein Grund, nicht optimistisch ins nächste Jahr zu blicken. Dann soll es auf jeden Fall eine Neuauflage des hochklassigen Kunstgenusses unter freiem Himmel geben. Den Arbeitstitel verrät Dücker gerne: „Puccinis Oper und Rachmanninows Hollywood“.
Niemand kann die Verantwortung übernehmen
„Niemand kann die Verantwortung übernehmen, dass wir den Abend unbeschadet über die Bühne bekommen“, meinte Sascha Dücker. Gegen höhere Gewalt könne man nichts. „Wenn der Veranstaltungsmeister sagt: ‚Wetterdienst, Leitstelle, Flughafen, alle sagen hohe Windgeschwindigkeiten und Dauerregen voraus‘, dann muss eine Entscheidung im Sinne aller gefällt werden.“
Und diese Entscheidung im Sinne der Sicherheit und dem Wohlergehen aller war unter diesen plötzlich eintretenden Bedingungen alternativlos.
Die Enttäuschung war riesig
Die Enttäuschung war riesig, bei den Besuchern ebenso wie bei den vielen Künstlern, bei Dücker, Claudia Jansen und den anderen Mitarbeitern der Kultur GmbH ebenso wie bei Stargast und Moderator René Kollo.
Der 87-Jährige, einer der größten Wagner-Tenöre des 20. Jahrhunderts, war aus langjähriger Verbundenheit zu Dücker von seinem Domizil auf Mallorca nach Erkelenz gekommen. „Es tut mir schrecklich leid, dass wir nicht auftreten können“, sagte Kollo, der meinte, von Dücker „sehr charmant“ zu dem Besuch in Erkelenz eingeladen worden zu sein.
Dücker will alles daran setzen, dass es später vielleicht doch noch einmal zu einer Begegnung mit dem Ehrengast kommt. „Vielleicht nicht in Hohenbusch, aber in der Stadthalle.“
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