Erkelenz: Eine Reise durch die Zeit nach 1815 - Als Preußen die Herrschaft antraten

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Erkelenz: Eine Reise durch die Zeit nach 1815 - Als Preußen die Herrschaft antraten

In dem westlichen Münsterland, in der Stadt Erkelenz, begann nach dem Wiener Kongress 1815 ein neues Kapitel in der Geschichte. Als die Preußen die Herrschaft antraten, änderte sich vieles in der Region. Die Stadt, die bis dahin unter der Herrschaft des Kurfürstentums Köln stand, erlebte einen tiefgreifenden Wandel. In dieser Ausstellung werden wir auf eine Reise durch die Zeit gehen und den Weg der Stadt Erkelenz nach 1815 nachzeichnen. Wir werden erleben, wie die Stadt sich entwickelte, wie die Bevölkerung lebte und wie die Preußen ihre Spuren in der Region hinterließen. Kommen Sie mit auf diese Zeitreise und entdecken Sie die Geschichte von Erkelenz!

Von Franzosen zu Preußen: Eine Reise durch die Zeit in Erkelenz

Im Januar 1814 war die Franzosenzeit in Erkelenz zu Ende, die Stadt atmete auf. Im Mai 1814 wurden dann die Französischen Rheinlande als Generalgouvernement vom Nieder- und Mittelrhein in preußische Verwaltung übernommen.

Die Stadt atmet auf unter preußischer Herrschaft

Die Stadt atmet auf unter preußischer Herrschaft

Als Kantons-Kommissar für Erkelenz verblieb der schon zur Zeit der Franzosenherrschaft angestellte Commissaire Gormanns bis zur Anstellung eines Landrates unter preußischer Herrschaft im Amt. Der Kanton Erkelenz wurde dem Generalgouvernement Aachen — Roerdepartement — zugeteilt. Gleichzeitig wurden als amtliche Bezeichnungen festgesetzt: Regierungsbezirk Aachen und Kreis Erkelenz.

Am 23. April 1815 fand in Erkelenz aus Anlass der Beendigung der jahrzehntelangen Franzosenherrschaft und des Beginns der preußischen Herrschaft eine größere Feier statt. Die Huldigung für den neuen Landesfürsten fand in Aachen am 15. Mai 1815 statt, an der außer dem Kantons-Kommissar sämtliche Bürgermeister des Kreises Erkelenz als Deputierte ihrer Gemeinden teilnahmen.

Preußische Ausdehnung im 19. Jahrhundert

Preußische Ausdehnung im 19. Jahrhundert

Entwicklung Bereits seit dem 17. Jahrhundert war Preußen ein souveräner Staat und stieg zunehmend zur europäischen Großmacht auf. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verlor Preußen nach der Niederlage gegen Napoléon und Frankreich große Teile seines Staatsgebiets. Ab 1813 erstarkte Preußen jedoch und übernahm große Teile von Nord- und Westdeutschland – und in diesem Zuge unter anderem auch das Rheinland mitsamt Erkelenz.

Stadt Erkelenz

Von 1794 bis spätestens 1815 stand Erkelenz unter französischer Verwaltung. Am 23. April 1815 feierten die Preußen in der Stadt eine Befreiungsfeier, die in der Erkelenzer Bevölkerung allerdings nicht für Jubelstürme gesorgt hatte.

Nach Entlassung des Kantons-Kommissars Gormanns ernannte die Regierung im Jahre 1816 den Landrat Kasimir von Dewall zum Verwalter des Kreises Erkelenz. Die Stadtgemeinde Erkelenz und die Landgemeinde Kückhoven bildeten seit Jahrhunderten einen gemeinsamen Verwaltungsbezirk.

Mit der Preußenzeit begann für Erkelenz, wenn auch langsam, eine neue Entwicklung. Vieles von dem, was heute noch für die Infrastruktur wichtig ist, wurde im 19. Jahrhundert geschaffen. Mit Beginn der preußischen Zeit entwickelte Erkelenz sich vom Bürger- und Bauernstädtchen zunächst zu einer Beamtenstadt, später begann dann die industrielle Entwicklung.

Fast parallel zur Industrialisierung erfolgte in Erkelenz auch die Entwicklung zum Baumschulzentrum. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg entstanden einige öffentliche Gebäude, aber auch große Privathäuser.

Infrastruktur

Auch die Entwicklung der Infrastruktur wie Eisenbahnanschluss, Strom- oder Wasserversorgung, Abwasserversorgung, Schwimmbad, Schlachthof und andere Einrichtungen begann in dieser Zeit.

Aber neben den Neuentwicklungen wurde aber auch Vergangenheit beseitigt, zum Beispiel die Befestigungsanlagen. Nach kriegerischen Auseinandersetzungen im 17. Jahrhundert wurden die Stadtbefestigung, insbesondere die Stadttore, notdürftig repariert und nur für einige Zeit wiederhergestellt, wie schriftliche Zeugnisse aus den Jahren 1695 und 1718 belegen.

Anstatt Stadtmauern entstehen Promenaden

Als die Stadt im Jahre 1815 preußisch wurde, waren die Mauern schon an einigen Stellen eingestürzt oder drohten ein zustürzen, so dass die Regierung in Aachen die Stadt aufforderte alles Mauerwerk entweder nach historischen Gesichtspunkten wieder instand zu setzen oder abzubrechen.

Im Rat der Stadt entschied man sich trotz der Befürchtung, dass mit dem Abbruch der Stadtmauern auch die Stadtrechte verloren gehen könnten, letztendlich aus Kostengründen für den Abbruch.

Berufssoldaten in der Landeswehr

Nachdem die Franzosen das Rheinland verlassen hatten und die Preußen nunmehr Landesherr waren, begannen sie sofort, eine militärische Organisation aufzubauen. Im Jahre 1814 schufen die Preußen neben dem normalen Heer die Landwehr.

Zur Verwaltung und Gewährleistung der Bereitschaft der Landwehrtruppen war ein Stamm von Berufssoldaten nötig. Im Jahre 1816 wurde unter anderem Erkelenz als Standort für einen Landwehrstamm bestimmt.

Gendarmeriekaserne wird zur Stadthalle

Neben dem Zeughaus gab es noch die Gendarmeriekaserne, die als Hilfszeughaus genutzt wurde. Das Grundstück der sogenannten Gendarmeriekaserne gehörte ursprünglich zum Franziskanerkloster und war von Patersgasse, Promenade und Maar (Franziskanerplatz) begrenzt.

Die Kaserne war zur Unterbringung der französischen Gendarmarie gebaut worden. Im Jahre 1830 wurde der Landwehrstamm nach Jülich verlegt und beide Gebäude standen nunmehr leer.

Im Zeughaus an der Westpromenade richtete der Verein zur Beförderung der Arbeitsamkeit im Jahre 1840 eine Kleinkinderverwahranstalt ein. 1846 wurde in dem Gebäude die Filiale seiner Spar- und Prämienkasse eingerichtet.

In der Gendarmeriekaserne wurde 1858 eine Mädchenschule (sie hieß zeitweise auch Maarschule) eingerichtet. Dazu wurde der Flügel zur Maar/Patersgasse abgebrochen und der Neubau zweistöckig ausgeführt. Das Haupthaus blieb erhalten.

Das Schulgebäude blieb bis 1927, dann wurde es Berufsschule, vorübergehend nach dem Zweiten Weltkrieg auch Gymnasium. 1956/57 wurde die alte Schule abgebrochen und an dieser Stelle die Stadthalle gebaut.

Wie Erkelenz erneut Militärstandort und Kreisstadt wurde und sich bis zum Ersten Weltkrieg weiterentwickelte, lesen Sie im nächsten Teil.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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