Erkelenz: Jugendchor feiert 60-jähriges Jubiläum

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Erkelenz: Jugendchor feiert 60-jähriges Jubiläum

In der Stadt Erkelenz wird ein bedeutendes Ereignis gefeiert: Der Jugendchor begeht sein 60-jähriges Jubiläum. Seit sechs Jahrzehnten ist der Chor ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in der Region und hat sich zu einem wichtigen Teil der städtischen Identität entwickelt. Viele Generationen von Sängern und Sängerinnen haben bereits im Jugendchor mitgewirkt und ihre Liebe zur Musik und zum Gesang weitergegeben. Anlässlich dieses Jubiläums wird es eine große Festveranstaltung geben, bei der die Geschichte und die Leistungen des Chors gewürdigt werden.

60 Jahre Jugendchor: Ein Leben lang Musik und Gemeinschaft

Am Samstag, 21. September, feiert der ehemalige Jugendchor der St.-Lambertus-Kirche seinen 60. Jahrestag mit einem Gottesdienst um 17 Uhr in der Erkelenzer Pfarrkirche.

Wenn sich heutzutage Menschen zusammenfinden, um an die Gründung eines vergangenen Chores zu erinnern, dann muss in diesen sechs Jahrzehnten viel Prägendes und Nachhaltiges passiert sein. Der im Umkreis zeitweise größte und renommierteste Chor seiner Art wirft einen Blick in die Vergangenheit.

Neugestaltung der Kirchenmusik

Neugestaltung der Kirchenmusik

Bis in die 1960er-Jahre war das „Neue geistliche Lied“, Kirchenmusik mit modernem stilistischen Einfluss, insbesondere in der katholischen Kirche sehr verpönt. Allerdings traute sich der damalige Erkelenzer Kaplan Paul Born bereits 1964, die traditionellen Strukturen aufzubrechen, indem er aus dem Knabenchor einen gemischten Chor formierte, der schon bald als Jugendchor bekannt werden sollte.

An die Stelle der großen Kirchenorgel traten Gitarre, Trompete, Klavier und Schlagzeug. Dies gefiel zunächst nicht allen Gottesdienstbesuchern, begeisterte die mehrheitlich anderen aber umso mehr. Dies war der Startschuss für den Jugendchor, der für die meisten noch viel mehr als das werden sollte.

Ein schwieriger Stand für „neue“ Musik

In den 1960er Jahren hatte die „neue“ Kirchenmusik zunächst einen schweren Stand in der katholischen Kirche, so sprach sich der Kölner Erzbischof Kardinal Josef Frings noch 1965 klar gegen moderne Formen der Kirchenmusik wie Spirituals oder Sacro Pop aus.

In der evangelischen Kirche war man zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich weiter, doch im Laufe der Jahre war die musikalische Modernisierungswelle auch bei den Katholiken nicht mehr aufzuhalten.

Ein Blick in die Geschichte

Regelmäßige Proben, gemeinsame Fahrten und Auftritte schweißten die Chorgemeinschaft zusammen. Es entstanden viele langjährige Freundschaften und auch so manche Lebensgemeinschaft.

Es ist also wenig verwunderlich, dass sich einige Mitglieder bis heute jeden ersten Montag im Monat, „zur alten Probezeit“ um 19.30 Uhr zu einem Stammtisch treffen.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Historik des katholischen Jugendchors war die Leitung von Norbert Brendt ab 1972. Mit dem Lehrer am damaligen Mädchengymnasium (heute Cornelius-Burgh-Gymnasium) hatte zum ersten Mal ein ausgesprochener Musikfachmann und Pädagoge den Chor übernommen, der bald daraufhin noch mehr aufblühte und auf mehr als 100 Mitglieder anwuchs.

Zu dieser Zeit war der Chor beinahe jedes Wochenende zu einem Auftritt unterwegs. Höhepunkte waren unter anderem die Gestaltung mehrerer Rundfunkgottesdienste für den WDR sowie für den britischen Soldatensender BFBS.

Des Weiteren ist der Chor auch über sein musikalisches Engagement hinaus ein wichtiger Bestandteil der Stadtgeschichte. So repräsentierte er 1975 die Stadt Erkelenz, als seine Mitglieder für die neu abgeschlossene Städtepartnerschaft, die französische Stadt Saint-James besuchten.

Noch heute erinnert man sich dort gerne an diesen Besuch, der zum „Eisbrecher“ für die damals noch von vielen mit Skepsis betrachtete Städtepartnerschaft wurde.

So war der eigentlich bereits aufgelöste Chor fast 50 Jahre später erneut eingeladen, um das Jubiläum der Städtepartnerschaft zu begleiten.

Außerdem gab es zahlreiche Fahrten durch Europa, beispielsweise nach Rom inklusive einer Audienz bei Papst Paul VI. im Petersdom.

Einladung zum Jubiläum

Alle Nostalgiker, Musikliebhaber und sonstige Interessenten sind herzlich eingeladen, am Samstag, 21. September, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Lambertus teilzunehmen.

Anschließend wird in geselliger Runde weiter gefeiert.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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