- Erkrath: Politik verteidigt Entscheidung für Fernwärme
- Stadt verteidigt Entscheidung: Fernwärmegewinne in Stadtkasse zu investieren
- Kritik an Fernwärmegewinnen: Ein moralisch zweifelhaftes Vorgehen
- Info: Transformationsprozess hat schon begonnen
- Stadtwerke: Gewinne sollen in die Stadtkasse fließen
- Bürgermeister Schultz verteidigt Entscheidung
- SPD-Fraktionschef Ehlert verteidigt Entscheidung
Erkrath: Politik verteidigt Entscheidung für Fernwärme
Die Stadtverwaltung von Erkrath hat ihre umstrittene Entscheidung für die Einführung von Fernwärme in der Stadt verteidigt. Nachdem die Entscheidung für den Ausbau des Fernwärmenetzes getroffen wurde, kam es zu Kritik von Anliegern und Umweltschützern, die sich gegen die Maßnahme aussprachen. Doch die Politik in Erkrath bleibt bei ihrer Entscheidung und argumentiert, dass die Fernwärme eine umweltfreundliche und effiziente Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen darstellt. In den kommenden Wochen soll die Stadtverwaltung nun die Einzelheiten des Projekts vorstellen und die Bevölkerung über die Vorteile der Fernwärme informieren.
Stadt verteidigt Entscheidung: Fernwärmegewinne in Stadtkasse zu investieren
Die Entscheidung, die Gewinne der Stadtwerke in Höhe von 1,9 Millionen Euro in die Stadtkasse zu investieren, wird von der Politik verteidigt. Die Entscheidung war knapp mit den Stimmen von Bürgermeister, CDU und SPD gefallen.
Kritik an Fernwärmegewinnen: Ein moralisch zweifelhaftes Vorgehen
Die Interessengemeinschaft der Hochdahler Fernwärme-Kunden kritisiert die Entscheidung als ein moralisch zweifelhaftes Vorgehen. Die Kunden fühlen sich willkürlich und unsozial in zwei Gruppen aufgeteilt. Wer einen Fernwärmeanschluss hat, muss mehrere hundert Euro pro Jahr zusätzlich für völlig sachfremde Projekte an die Stadtkasse abführen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten. Bürger, die keinen Fernwärmeanschluss haben, dürften dieses Geld dagegen behalten.
Info: Transformationsprozess hat schon begonnen
Rund 80 Prozent der Wärmeversorgung in Deutschland basiert auf fossilen Energien. Die Bundesregierung fördert erneuerbare Energien, um bis 2045 CO₂-neutral zu werden, wobei Fernwärme eine zentrale Rolle spielt. Die Stadtwerke Erkrath planen, die Fernwärme bis 2030 komplett auf regenerative Energien umzustellen.
„Hier sind wir bereits voll im Prozess“, sagte Geschäftsführer Gregor Jeken bei einer Informationsveranstaltung Mitte September. Mit Baubeginn im Mai 2025 werde eine innovative Kraft-Wärme-Kopplung (iKWK) die effiziente Erzeugung von Strom und Wärme ermöglichen. Aktuell würde das Fernwärmenetz auf Schwachstellen untersucht, um die Effizienz zu verbessern.
Stadtwerke: Gewinne sollen in die Stadtkasse fließen
Die Stadt als alleinige Eigentümerin der Stadtwerke hat das Recht, die Preisgestaltung der Fernwärme in den gesetzlichen Rahmenbedingungen selbst zu gestalten. Die Gewinne der Stadtwerke sollen in die Stadtkasse fließen, um notwendige Ausgaben zu decken, die allen Bürgern zugute kommen – Infrastrukturprojekte, Bildungsinvestitionen und soziale Ausgaben.
Bürgermeister Schultz verteidigt Entscheidung
Bürgermeister Christoph Schultz beruft sich auf eine durch viele außergewöhnliche Belastungen stark beeinträchtigte Finanzlage der Stadt. Ohne die Beiträge aus dem Stadtwerke-Gewinn wäre Erkrath in weitaus schwierigerer Lage und es müsste damit gerechnet werden, in die Haushaltssicherung zu verfallen, was Leistungseinschränkungen und womöglich auch eine Erhöhung von Gebühren, Beiträgen oder Steuern bedeuten würde.
„Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen, und so werden wir uns in naher Zukunft mit dieser Frage beschäftigen“, so Schultz. Ein Großteil der Gewinne der Stadtwerke werde auch langfristig in den Ausbau und die Modernisierung der Fernwärme investiert, um sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Kostenstabilität für die Kunden sicherzustellen.
SPD-Fraktionschef Ehlert verteidigt Entscheidung
„Die Stadtwerke hätten die Fernwärme mit Blick auf die gebotene Daseinsfürsorge nicht aus karitativen Gründen übernommen, sondern durchaus mit Gewinnerzielungsabsicht“, sagte SPD-Fraktionschef Detlef Ehlert. Das sei auch gesetzlich gefordert. Es sei nicht nur notwendig, den städtischen Haushalt in der zuvor beschlossenen Größenordnung mit einem Gewinnanteil der Stadtwerke zu stützen und eine Haushaltszwangswirtschaft zu vermeiden, sondern auch sinnvoll, die Belastung oder den Nutzen aller Kunden der Stadtwerke in Anspruch zu nehmen.
„Die werden nun auch 2024 durch die Gewinnanteile der Wärme im Stadthaushalt refinanziert. Das kann doch wohl nicht falsch sein“, so Ehlert.
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