E-Scooter-Unfälle: Todesfallzahl verdoppelt sich

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E-Scooter-Unfälle: Todesfallzahl verdoppelt sich

Im letzten Jahr hat sich die Zahl der Todesfälle bei E-Scooter-Unfällenalarmierend verdoppelt. Laut neusten Berichten des Verkehrsministeriums sind im Vergleich zum Vorjahr doppelt so viele Menschen bei Unfällen mit Elektro-Tretrollern ums Leben gekommen. Diese erschreckende Entwicklung ruft nach dringenden Maßnahmen, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Insbesondere in Ballungsräumen wie Städten und Metropolen müssen neue Regeln und Vorschriften gefunden werden, um die Risiken für Fahrer und Fußgänger zu minimieren. Die Frage nach der Verantwortung der Hersteller und der Rolle der Behörden bei der Verhinderung solcher Unfälle stellt sich immer dringlicher.

Junge Menschen und EScooter: Eine gefährliche Kombination?

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat alarmierende Zahlen zu Unfällen mit E-Scootern veröffentlicht. Rund 42 Prozent der verunglückten E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrer waren im vergangenen Jahr jünger als 25 Jahre. Rund 80 Prozent der Unfallopfer waren demnach jünger als 45 Jahre.

Ein weiterer Faktor, der bei Unfällen mit E-Scootern eine große Rolle spielt, sind Großstädte. Mehr als 60 Prozent aller E-Scooter-Vorfälle wurden in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern registriert. Mehr als ein Drittel der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden spielte sich in Städten mit mindestens einer halben Million Einwohnerinnen und Einwohnern ab.

Todesfälle verdoppeln sich: EScooter-Unfälle bleiben ein großes Problem

Todesfälle verdoppeln sich: EScooter-Unfälle bleiben ein großes Problem

Insgesamt registrierte die Polizei im Jahr 2023 in Deutschland 9.425 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden – das waren 14,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor (8.260 Unfälle). Mit 22 Todesfällen verdoppelte sich zudem die Zahl der Menschen, die im Zuge eines Unfalls ums Leben kamen (2022: 11 Todesfälle).

1.220 Menschen wurden 2023 schwer verletzt und 8.911 leicht. Die überwiegende Mehrheit (83 Prozent) der Verunglückten war selbst mit dem E-Scooter unterwegs, darunter auch 21 der 22 Todesopfer.

„Wir sehen zunehmend schwere Schädel-Hirn-Traumata“, sagte Chirurg Christopher Spering. Das könnte mit der Nutzung der Scooter zusammenhängen, sagte er. So würden die Geräte oftmals in den Abendstunden und alkoholisiert gefahren werden - „das ist natürlich eine Kombination, die eher dazu führt, dass eher schwerere Verletzungen auftreten, weil die Reaktionsfähigkeit natürlich deutlich verlangsamt ist.“

EScooter-Unfälle: Statistik zeigt Alkohol- und Geschwindigkeitsprobleme

EScooter-Unfälle: Statistik zeigt Alkohol- und Geschwindigkeitsprobleme

Fehlverhalten der Fahrer ist oft Unfallursache. Als häufigste Gründe für die Zwischenfälle nannte das Bundesamt die falsche Benutzung der Fahrbahn oder der Gehwege. Die E-Scooter-Nutzer müssen, so weit vorhanden, Fahrradwege oder Schutzstreifen nutzen. Ansonsten sollen sie auf Fahrbahnen oder Seitenstreifen ausweichen, das Fahren auf Gehwegen ist verboten.

Fast genauso häufig war das Fahren unter Alkoholeinfluss Grund für den Unfall, wie es vom Bundesamt hieß. Dritthäufigste Unfallursache: Viele der Fahrer waren demnach zu schnell unterwegs, danach folgte die Missachtung der Vorfahrt.

Oft sind es Zusammenstöße. Von den mehr als 9.000 E-Scooter-Unfällen waren gut ein Drittel Alleinunfälle – das heißt, es gab keine anderen Beteiligten. 12 der 21 auf E-Scootern Getöteten kamen bei Alleinunfällen ums Leben.

An knapp zwei Dritteln (6.115) der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden war eine zweite Verkehrsteilnehmerin oder ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt, meist war dies eine Autofahrerin oder ein Autofahrer (3.930 Unfälle). Zum Vergleich: Nur an 913 Zwischenfällen waren Radfahrer beteiligt.

Nicht registriert wurden bei den Unfallzahlen die Vorfälle, die durch unachtsam abgestellte E-Scooter verursacht wurden. In manchen Städten ist das Abstellen mittlerweile nur noch auf Sammelparkplätzen erlaubt.

Quellen:

Statistisches Bundesamt

Deutsche Presse-Agentur

Universitätsmedizin Göttingen

Frankfurter Polizei

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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