EU-Länder beschleunigen den Weg zur Schwächung des Wolfenschutzes

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EU-Länder beschleunigen den Weg zur Schwächung des Wolfenschutzes

Die Europäische Union steht vor einem einschneidenden Schritt in der Artenschutzpolitik. Länder der EU haben sich auf einen Kurs geeinigt, der den Schutz des Wolfs in Europa massiv schwächen soll. Dieser Schritt bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Artenschutzpolitik, da der Wolf bisher als streng geschützte Art galt. Die Begründung für diese Entscheidung liegt in der Zunahme von Wolfsattacken auf Vieh in verschiedenen EU-Ländern. Die Frage stellt sich jedoch, ob die Schwächung des Wolfenschutzes tatsächlich die richtige Antwort auf dieses Problem ist.

EULänder beschleunigen den Weg zur Schwächung des Wolfenschutzes

Vertreter der EU-Staaten haben mit der Stimme Deutschlands eine Abschwächung des Schutzes von Wölfen auf den Weg gebracht. Das bestätigten mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Die Bundesregierung ändert damit ihren bisherigen Kurs in der Wolfspolitik.

Meinungsschwenk in der EU

Meinungsschwenk in der EU

Geringerer Schutz für Wölfe rückt näher. Vorgesehen ist, dass der Schutzstatus des Wolfs von streng geschützt auf geschützt gesenkt werden soll. Damit könnten Wölfe höchstwahrscheinlich leichter abgeschossen werden, auch wenn Details dazu noch nicht feststehen.

Wölfe breiten sich aus – wo liegt die natürliche Grenze? Millionen flossen schon in Herdenschutz. Wölfe breiten sich aus – wo liegt die natürliche Grenze?

Erster Schritt

Erster Schritt

Nun folgt ein längerer Prozess, die heutige Entscheidung von Vertretern der EU-Staaten ist ein erster Schritt zur Absenkung des Schutzstatus. Wenn die Entscheidung auch formell auf Ministerebene angenommen wurde, kann die EU einen entsprechenden Antrag auf Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs beim sogenannten Ständigen Ausschuss der Berner Konvention einreichen.

Die Berner Konvention ist ein 1979 verabschiedeter völkerrechtlicher Vertrag des Europarates zum Schutz europäischer, wildlebender Tiere und Pflanzen. Wenn es im Ständigen Ausschuss eine Mehrheit für den geänderten Schutzstatus gibt, kann die EU-Kommission einen Vorschlag zur Änderung des Schutzstatus des Wolfs im EU-Recht vorlegen.

Änderungen an dem Vorhaben sind möglich. Haben Wölfe zugeschlagen? – „Alle Tiere von der Wiese genommen“ Nach Angriff auf Schafe.

Deutschlands Forderungen

Deutschlands Forderungen

Nach Angaben aus Diplomatenkreisen ist es Deutschland wichtig, dass nur der Schutzstatus für den Wolf und nicht auch für andere Tiere geändert werde. Die EU-Kommission habe dies zugesagt. Zudem müsse aus deutscher Sicht eine Koexistenz von Wolf und Weidehaltung möglich sein.

„Es geht darum, tödliche Risse und das qualvolle Sterben unserer Nutztiere zu beenden und gleichzeitig der Weidetierhaltung eine Zukunft zu geben“, sagte die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Carina Konrad. Naturschutz brauche klare Regeln und die Möglichkeit, Wölfe zu jagen.

Diskussion in Deutschland inzwischen hochemotional. Mit der Kursänderung reagiert die Bundesregierung auch auf eine Diskussion, die zunehmend aggressiv geführt wird. Risse von Nutztieren wie Schafen und Rindern häuften sich zuletzt und werden für die Weidetierhaltung - selbst erklärtes Ziel einer nachhaltigen Landwirtschaft - zum Problem.

Herdenschutzmaßnahmen zur Abwehr von Wölfen würden zunehmend überwunden, hieß es zuletzt. Während es Berichte über Wölfe gibt, die es bis in Ställe schaffen, ist die sogenannte Entnahme - in der Praxis die Tötung einzelner Tiere - ein Problem.

Wolfsschützer klagen vor Verwaltungsgerichten und verhindern so den Abschuss. Viehhalter in Flächenländern wie Brandenburg oder Niedersachsen sind zornig. Gefordert werden ein Bestandsmanagement bis hin zu „wolfsfreien Zonen“.

Wolf war ausgerottet

Wolf war ausgerottet

Nach Angaben der Artenschutzorganisation WWF überlebte der Wolf zwar im Osten und Süden Europas, wurde in Westeuropa und damit auch in Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts aber ausgerottet. Die sächsische Fachstelle Wolf schreibt, dass in den 1970er und 1980er Jahren ein Umdenken erfolgte und der Wolf in vielen europäischen Ländern unter Schutz gestellt wurde.

Laut Bundesumweltministerium wurden im Monitoringjahr 2022/2023 knapp 1.400 Wölfe in Deutschland nachgewiesen. Das Europäische Umweltbüro (EEB) - ein Dachverband von Umweltorganisationen - schätzt, dass es in Europa rund 20.000 Tiere gibt.

Der Deutsche Bauernverband warnt derweil vor steigenden Angriffen auf Nutztiere durch Wölfe. Für 2022 gibt die Lobbyorganisation mehr als 4.300 getötete, verletzte oder vermisste Nutztiere an. 2018 lag diese Zahl den Angaben zufolge noch etwa halb so hoch.

Bei offiziellen Angaben sind auch die Ausgleichszahlungen für entsprechende Schäden in diesen Jahren deutlich gestiegen.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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