Fallmanagerin in Hückeswagen: Wegbereiterin auf dem Weg zur Integration

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Fallmanagerin in Hückeswagen: Wegbereiterin auf dem Weg zur Integration

In der rheinischen Stadt Hückeswagen hat sich eine besondere Fallmanagerin als Vorbild für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund etabliert. Durch ihre engagierte Arbeit hat sie sich als Wegbereiterin auf dem Weg zur sozialen Inklusion bewiesen. Ihre Tätigkeit konzentriert sich auf die Betreuung und Unterstützung von Menschen, die neu in Deutschland angekommen sind und sich noch nicht in der Gesellschaft zurechtgefunden haben. Durch ihre Hilfe können diese Menschen wichtige Schritte auf dem Weg zur Integration gehen und sich langfristig in der Gesellschaft etablieren.

Fallmanagerin in Hückeswagen: Wegbereiterin auf dem Weg zur Integration

Es ist sprachlich etwas skurril, wenn ein „Case-Manager“ gebraucht wird, um – nicht nur räumlich – in Deutschland anzukommen. Aber den Verantwortlichen beim Land NRW hat der Anglizismus offenbar imponiert; jedenfalls wählten sie ihn als Berufsbezeichnung aus für die Männer und Frauen, die im Zuge des Landesprogramms zum „Kommunalen Integrationsmanagement“ vor Ort dazu beitragen sollen, dass sich geflüchtete Menschen in die deutsche Gesellschaft eingliedern und Teil davon werden.

In allen Landkreisen und kreisfreien Städten sitzen nun Case-Manager in den Rathäusern, und das voraussichtlich auf lange Zeit, denn die Stellen sind nicht befristet ausgeschrieben worden. Wirkliche Integration dauert eben, in den allermeisten Fällen deutlich länger als die Flucht aus der Heimat.

Info-Teilhabe und Integration – Gesetzliche Grundlage

Info-Teilhabe und Integration – Gesetzliche Grundlage

Mit der Novellierung des Gesetzes zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und Integration in Nordrhein-Westfalen (Teilhabe und Integrationsgesetz) wurde Anfang 2022 der rechtliche Rahmen zur Förderung der integrationspolitischen Infrastruktur geschaffen und mit einer jährlich ansteigenden Mindestsumme von 130 Millionen Euro festgeschrieben.

Kommunen als Partner

In Paragraph 9 des Teilhabe- und Integrationsgesetzes ist die Förderung des Kommunalen Integrationsmanagements und damit auch der Case-Manager-Stellen geregelt. Diese gesetzliche Grundlage sichert den Kommunen eine umfangreiche und langfristige Unterstützung für ihre Integrationsarbeit zu. Das Kommunale Integrationsmanagement ist das bislang größte integrationspolitische Förderprogramm des Landes NRW.

Tobias Menger – Ansprechpartner für alle Geflüchteten im Hückeswagener Sozialamt

Seit Juli ist Tobias Menger (44) Case-Manager und Ansprechpartner für alle Geflüchteten im Hückeswagener Sozialamt. Er hat für sich die englische Bezeichnung für den deutschlandweit neuen Beruf inhaltlich übersetzt und damit auch für Außenstehende greifbarer gemacht: „Ich sehe mich als Begleiter und Lotse geflüchteter Menschen auf ihrem Weg in die Integration“, sagte er jetzt bei seiner Vorstellung im Sozialausschuss.

Menger hat ursprünglich einen handwerklichen Beruf erlernt, er ist Tischlermeister. In dem Handwerk arbeitete er auch praktisch mit Flüchtlingen zusammen, stieg dann 2020 in die Integrationsberatung des Landes ein und wurde schließlich über das neue Landesprogramm zur Integrationsarbeit auf kommunaler Ebene Case-Manager in der Gemeinde Marienheide. Von dort aus wechselte der Gummersbacher nun im Sommer ins Hückeswagener Rathaus.

Ziele und Aufgaben des Case-Managers

Generelles Ziel sei es zu Beginn der individuellen Arbeit mit Flüchtlingen, Integrationshemmnisse zu identifizieren und abzubauen, sagte Tobias Menger. Solche Hemmnisse sind nahezu immer Sprachbarrieren, also mangelnde Deutschkenntnisse, und eine Vielzahl bürokratischer Hürden.

Der 44-Jährige nannte ein griffiges Beispiel: „Im Asylverfahren ist der Übergang vom Leistungsbezug nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zum Job-Center damit verbunden, einen mehrseitigen Antrag auszufüllen. Selbst wenn schon Sprachkenntnisse vorhanden sind, sind mindestens 80 Prozent der Geflüchteten mit dieser Bürokratie komplett überfordert.“

Der Case-Manager begleitet die erforderlichen bürokratischen Schritte, vermittelt in Sprachkurse, hört sich die unterschiedlichen individuellen Probleme an und versucht, zusammen mit seinen Klienten konkrete Lösungen zu finden. Das Zusammenspiel ist Tobias Menger dabei sehr wichtig: „Ich will in den oft sehr komplexen Problemlagen helfen – aber nicht, indem ich etwas anstelle der Klienten für sie tue, sondern mit ihnen zusammen. Es geht darum, sie in die Lage zu versetzen und zu befähigen, eigenständig zu handeln und gemeinsam einen strukturierten Hilfeplan zu entwickeln.“

Hilfe zur Selbsthilfe sei die Devise, denn wirkliche Integration erfordere Eigeninitiative und bewusstes, selbstständiges Denken und Handeln.

Netzwerk-Aufbau und -Pflege

Für Tobias Menger ist Netzwerk-Aufbau und -Pflege eine wichtige Basis seiner Arbeit, denn es gehe immer auch darum, unterschiedliche Hilfs- und Begleitangebote für Geflüchtete vor Ort und auf Kreisebene zu nutzen und zu koordinieren. „Case-Manager arbeiten zielorientiert mit allen Akteuren im sozialen Bereich und sind mit ihnen im ständigen Gespräch“, betonte er im Fachausschuss.

Das betrifft nicht nur die professionell aufgestellten Sozialpartner von der Schuldner- bis zur Suchtberatung und anderen Hilfsangeboten unter anderem von Caritas und Diakonie, sondern auch ehrenamtliche Initiativen. In Hückeswagen sind das vor allem die schon seit langem erfolgreich für Geflüchtete und deren Integration tätige Initiative Weitblick und das Café KiWi der Evangelischen Kirchengemeinde. Für Menger sind die Ehrenamtlichen Mitstreiter in gleicher Sache auf Augenhöhe.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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