Fassade des Fruhtrunk-Gebäudes in Düsseldorf: 'Es wäre skandalös, dieses Gebäude abzureißen'

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Fassade des Fruhtrunk-Gebäudes in Düsseldorf: 'Es wäre skandalös, dieses Gebäude abzureißen'

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf tobt derzeit ein Architekturstreit um das Fruhtrunk-Gebäude, ein bedeutendes Beispiel für die moderne Architektur der 1950er Jahre. Die Stadtplaner haben kürzlich angekündigt, das Gebäude abrissen zu wollen, um Platz für ein neues Projekt zu schaffen. Doch viele Einwohner und Architekturfreunde sind entsetzt über diesen Plan und warnen vor dem Verlust eines wichtigen Teil des kulturellen Erbes der Stadt. Es wäre skandalös, dieses Gebäude abzureißen, äußerte sich ein engagierter Bürger. Die Debatte um das Schicksal des Fruhtrunk-Gebäudes hat die Menschen in Düsseldorf polarisiert.

Skandalöse Abrisspläne: Fassade des Fruhtrunk-Gebäudes in Gefahr

Hohe Betonplatten, darauf glasierte Keramikkacheln in Rot, Blau, Schwarz und Weiß, horizontal, vertikal oder diagonal angeordnet. Es ist ein Kunstwerk, das wirkt, wenn man es umschreitet, wenn die Kacheln sich wie in einem Rhythmus zu bewegen scheinen.

Debatte um Kunst im Bau: Fassade des Fruhtrunk-Gebäudes sichert Denkmalschutz

Debatte um Kunst im Bau: Fassade des Fruhtrunk-Gebäudes sichert Denkmalschutz

Doch es werden immer mehr Stimmen laut, die einen Erhalt fordern. Fruhtrunk-Fassade könnte bald unter Denkmalschutz stehen. „Es wäre skandalös, dieses Gebäude abzureißen für eine Leerfläche“, sagte Jürgen Wiener, Kunsthistoriker und Professor an der Heinrich-Heine-Universität.

„Der Umgang mit Nachkriegsarchitektur ist fraglich“, sagte Wiener. Gebäude würden einfach abgerissen und die Kunstwerke vernichtet. Weiß denn keiner, wie bedeutend diese Fassade ist?

„Dieses Kunstwerk steht für viele Weitere, die einfach geschreddert werden“, sagte Sebastian Freytag, Künstler, der sich mit Kunst am Bau beschäftigt. „Das Problem ist: Unsere Wahrnehmung hat sich abgenutzt. Wir sehen die Werke nicht, obwohl sie riesig sind.“

Während des Studiums in Düsseldorf sei er ins Museum gegangen, um sich die Arbeiten von Fruhtrunk anzuschauen, ohne zu wissen, dass er ständig an ihnen vorbeikam. Er schätzt, dass es alleine in Nordrhein-Westfalen rund 10.000 Werke im öffentlichen Raum gibt, finanziert von Steuergeldern, eine „riesige Sammlung, um die sich niemand kümmert, die keinen Kurator hat“, sagte Freytag.

So würden immer wieder Gebäude abgerissen, ohne dass es zuvor einen Diskurs darüber gebe. Doch das ist bei den Fruhtrunk-Fassaden in Düsseldorf nun anders. Die Pläne sehen zwar bislang vor, dass das frühere Audimax auf dem alten Hochschul-Campus an der Georg-Glock-Straße weichen muss.

Mittlerweile gibt es aber einen Antrag auf die Anerkennung des Denkmalschutzes. Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland spricht sich für den Erhalt des Gebäudes aus und betrachtet es als ein „einzigartiges Baudenkmal“. Der Landschaftsverband hat darum Ende März den Denkmalwert festgestellt und eine Unterschutzstellung beantragt, bestätigte die Bezirksregierung.

Die Bezirksregierung hat ein entsprechendes Verfahren eröffnet. Es bleibt abzuwarten, ob die Fassade des Fruhtrunk-Gebäudes tatsächlich unter Denkmalschutz gestellt wird.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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