FC Bayern - VfB Stuttgart: Münchens offensiver Spielstil ist risikoreich

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FC Bayern - VfB Stuttgart: Münchens offensiver Spielstil ist risikoreich

Der FC Bayern München hat sich in der aktuellen Saison für einen offensiven Spielstil entschieden, der die Fans begeistert, aber auch Risiken birgt. Im Spiel gegen den VfB Stuttgart wurde dies einmal mehr deutlich. Die Münchener spielten von Beginn an druckvoll und offensiv, was zu zahlreichen Torchancen führte. Doch die Abwehr des FC Bayern zeigte Schwächen und ließ den Gegner zu einfachen Toren kommen. Dieser Spielstil kann sich als doppeltes Schwert erweisen: Einerseits bringt er Erfolg, andererseits birgt er das Risiko, zu viele Gegentore zu kassieren.

Münchens offensiver Spielstil ist risikoreich: Bayerns Weg zum Rekord

Johan Cruyff hätte wahrscheinlich seinen Spaß an Vincent Kompany. Bayern Münchens Trainer scheint nämlich ein unbedingter Anhänger des Voetbal totaal zu sein, für den der große niederländische Spieler in den 1970ern wie kein anderer stand. Der Inhalt der Spielidee von Cruyff und seinem prägenden Trainer Rinus Michels: Alle Räume müssen besetzt sein, jeder Spieler muss in jedem Raum seine Aufgabe erfüllen können, der Gegner kommt am besten gar nicht vor, weil er nie den Ball hat. Das Spiel findet vornehmlich in seiner Hälfte statt, was die Möglichkeit von Gegentreffern bereits gehörig einschränkt.

Bayerns offener Spielstil: Risiken und Chancen im Spitzenspiel

Bayerns offener Spielstil: Risiken und Chancen im Spitzenspiel

Soll Gesicht des Vereins werden. So stellt sich das auch Trainer Kompany vor. Mehr noch als der taktische Übervater Cruyff ist der Belgier auf der Bayern-Bank ein Verfechter der geradezu bedingungslosen Offensive. In seinem System machen zehn Feldspieler Jagd auf ihre Gegenspieler, und das, was im modernen Fußballsprech die „Restverteidigung“ bildet, ist: Manu (Neuer) der Libero, der im Hauptberuf die Position des Torwarts bekleidet.

Mit dieser Taktik wird Kompany am Samstag im Spitzenspiel dem VfB Stuttgart (18.30 Uhr) begegnen. Zuletzt hat Frankfurt die Schwächen des FCB aufgedeckt. Ob es eine gute Idee ist, den schnellen und entsprechend konterstarken Schwaben in einer Mischung aus höchst unterhaltsamer Angriffslust, naiver Vernachlässigung der Torabsicherung und insgesamt auf Risiko angelegter Spielweise zu begegnen, ist eine offene Frage.

Kompanys Bayern auf dem Weg zum Rekord: Doch sind sie zu offensiv?

Kompanys Bayern auf dem Weg zum Rekord: Doch sind sie zu offensiv?

Der FC Bayern München sieht sich in der Ergebnis-Krise. Zum dritten Mal in Folge sieglos. Der FC Bayern München sieht sich in der Ergebnis-Krise. Obwohl die Bayern eine erschreckende Dominanz an den Tag legten, ließen sie sich beim 3:3 gleich dreimal von schnellen Gegenangriffen durch die Abwehrmitte überraschen. Manu der Libero war als letzter Mann jeweils chancenlos, weil seine Verteidiger ihre Gegenspieler hatten ziehen lassen.

„Da“, dozierte der ehemalige Weltklassespieler und heutige TV-Experte Michael Ballack, „sind sie relativ offen in der Mitte. Genau das ist das Thema bei diesem hohen Ballbesitz. Das Spiel ist zu 90 Prozent in Ordnung, nur bei der Restverteidigung im eigenen Ballbesitz gilt es abzuwägen. Das ist weiterhin ein Prozess.“

Münchens Fieber: Bayerns Spielstil bringt Erfolge, aber auch Risiken

Münchens Fieber: Bayerns Spielstil bringt Erfolge, aber auch Risiken

„Ein Genuss“ sei es, das neue Bayern-Spiel zu erleben, sagte Thomas Müller nach dem 3:3 in Frankfurt. Die Gefahren der Münchner Spielweise sind offensichtlich. Tatsächlich macht es Spaß, Kompanys Bayern bei der Arbeit zuzusehen. Und zuletzt machte es eben auch den Gegnern Spaß, die nur lange genug warten mussten, bis sich der Korridor in der Abwehrmitte für sie öffnete.

20 Tore hat der Tabellenführer in sechs Bundesliga-Spielen geschossen – hochgerechnet auf die Saison wären das rund 113 Treffer. Das gab es noch nie, der Rekord steht bei 101 Toren – erzielt von den Bayern in der Saison 1971/72. Das 100. Tor schoss damals übrigens Uli Hoeneß, seinerzeit Sturmpartner von Gerd Müller, der zum Rekord 40 Treffer beitrug.

Hoffenheim verpasst Sieg beim VfB Stuttgart knapp. Heute sitzt Hoeneß als würdiger Patriarch auf der Tribüne und verfolgt mit großer Aufmerksamkeit das Treiben seiner Nachfolger. Wenn beim bayerischen Wettballern die Bilanz weiter im grünen Bereich bleibt, wird er Müller zustimmen und von einem „Genuss“ sprechen. Sollten sich aber Erlebnisse wie die nach dem Spielverlauf und den Chancenanteilen groteske Punkteteilung von Frankfurt häufen, könnte es sein, dass der Ober-Bayer vornehm errötet und mit einem mahnenden Machtwort zur Stelle ist.

Deshalb wird er auch beim Spiel gegen die Mannschaft seines Neffen Sebastian sehr genau hinschauen, der den VfB vergangene Saison zur Vizemeisterschaft coachte. Noch gilt wahrscheinlich, was der Münchner Nationalspieler Serge Gnabry vor ein paar Tagen feststellte: „Es fühlt sich gut an.“ Noch.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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