Flüchtlinge in Viersen: Aufnahmequote liegt bei 121 Prozent
Die Stadt Viersen hat eine bemerkenswerte Leistung erbracht, was die Aufnahme von Flüchtlingen betrifft. Laut aktuellen Zahlen liegt die Aufnahmequote bei beeindruckenden 121 Prozent. Dies bedeutet, dass die Stadt mehr als die ihr zugewiesene Quote an Asylbewerbern aufgenommen hat. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer humanitären und solidarischen Gesellschaft. Die Stadt Viersen hat damit gezeigt, dass sie bereit ist, ihre Verantwortung im Umgang mit Flüchtlingen wahrzunehmen und ihnen eine sichere und würdige Aufnahme zu bieten.
Aufnahmekrise in Viersen: Stadt überfordert mit 121-Prozent-Aufnahmequote
Am Dienstagnachmittag musste sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim Migrationsgipfel harsche Kritik der Kommunen anhören. Die nach dem Anschlag von Solingen vorgestellten Maßnahmen der Ampel-Koalition könnten „nur ein erster Schritt“ sein, so der Landkreistag.
Die 78.000-Einwohner-Stadt Viersen liegt zurzeit bei einer Erfüllungsquote nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz von 121 Prozent. Damit leben derzeit 275 Flüchtlinge mehr in Viersen, als die Stadt eigentlich aufnehmen müsste. Dennoch hat die Stadt noch freie Plätze in den Flüchtlingsheimen.
Woher kommen die Flüchtlinge?
Zum Stand 12. August lebten 807 ukrainische Flüchtlinge im Stadtgebiet Viersen, teilte der zuständige Beigeordnete Ertunç Deniz jetzt im Sozialausschuss mit. „Davon sind 42 Personen in städtischen Unterkünften untergebracht. Von den verbleibenden 765 Personen lebt die Mehrzahl in privatem Wohnraum und einige leben bei privaten Gastgebern.“
Die Stadt Viersen, die eine Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Kaniw unterhält, profitiert hier von starker privater Hilfe. Zusätzlich zu den ukrainischen Flüchtlingen gibt es aktuell weitere 141 Flüchtlinge aus 22 verschiedenen Ländern. Davon leben 129 Personen in städtischen Unterkünften und zwölf in Privatwohnungen.
Nach der Ukraine kommen die meisten Flüchtlinge aus Irak (27), Syrien (25) und der Türkei (15). Dahinter folgen die Herkunftsländer Afghanistan (12), Libanon (11) und Tadschikistan (7). Aber auch sieben Flüchtlinge aus der russischen Föderation leben in Viersen.
Situation in den Flüchtlingsheimen
Am stärksten belegt ist aktuell die Flüchtlingseinrichtung am Äquatorweg. Dort leben 68 Flüchtlinge. Die Einrichtung am Marienplatz kommt auf 36, die an der Schmiedestraße auf 32. In den Flüchtlingsheimen am Pestalozziweg und an der Mewissenstraße leben je zwölf Flüchtlinge, in der Einrichtung an der Bodelschwinghstraße sechs.
„Wegen der Übererfüllung erfolgen derzeit wenige Zuweisungen, meistens im Rahmen von Familienzusammenführungen“, berichtete Dezernent Deniz. „Die Mehrzahl der zugewiesenen Flüchtlinge sind ukrainischer Staatsangehörigkeit und werden im städtischen Übergangsheim Pestalozziweg untergebracht. Hier stehen ausreichend Kapazitäten zur Verfügung.“
Die Mehrzahl der Flüchtlinge sei weiblich oder unter 18 Jahre alt. Insgesamt 49 unbegleitete Minderjährige werden in Viersen betreut; sie sind alle männlich. Die überwiegende Mehrzahl von ihnen ist aus Syrien und Afghanistan geflohen.
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