Grevenbroich: Künstlerinnen präsentieren Werke in Synagoge Hülchrath

Index

Grevenbroich: Künstlerinnen präsentieren Werke in Synagoge Hülchrath

In der historischen Synagoge Hülchrath in Grevenbroich findet ein einzigartiges Kunstereignis statt. Vier Künstlerinnen aus der Region präsentieren ihre Werke in einer Ausstellung, die von Kultur und Geschichte geprägt ist. Die Synagoge, die einst Herzstück der jüdischen Gemeinde war, bietet einen eindrucksvollen Rahmen für die Präsentation der Kunstwerke. Die Besucher können sich auf eine Reise durch Malerei, Grafik und Skulptur freuen, die von den Künstlerinnen eigens für diese Ausstellung geschaffen wurden. Die Ausstellung bietet nicht nur einen Einblick in die künstlerische Vielfalt der Region, sondern auch eine Möglichkeit, die geschichtsträchtigen Räume der Synagoge Hülchrath zu erleben.

Künstlerinnen verhüllen Synagoge Hülchrath in ein Werk aus Erde und Geschichte

Die aktuelle Ausstellung in der ehemaligen Hülchrather Synagoge wirkt wie aus einem Guss. Außerdem scheint es, als gäbe es – gewollt oder rein zufällig – einen Bezug zur Historie des Gebäudes. Karin Gier und Gisela Machalz geben dem Ort mit ihren Exponaten ein ganz besonderes Flair.

Die Arbeiten sind leicht voneinander zu unterscheiden: Karin Gier arbeitet mit heimischen Erden und Fundstücken. Gisela Machalz präsentiert Objekte, überwiegend bestehend aus Fundstücken aus dem Reisholzer Hafen.

Erde, Fundstücke und Erinnerungen

Erde, Fundstücke und Erinnerungen

Zur Eröffnung hielt Anna Schlüter aus Meerbusch eine informative Einführungsrede: Sie ging unter anderem auf die Verbindung zwischen der Synagoge und der Ausstellung „Speicherort Erde“ ein: „Es ist das Sprechen vom Werden und Vergehen, Erinnerungen und Erfahrungen speichern sich im Gehirn, in den Körperzellen, in Gebäuden, in Archiven, in Legenden, in den Erdschichten… Erfahrungen werden von Generation zu Generation weitergegeben, kollektiv oder individuell, und mutieren – in den Überlebenden des Holocaust auch höchst belastend und nachhaltig. In der Erde schichten sich die Phasen, die schon vor den Menschen da waren, und sie geben heute noch Zeugnis.“

Karin Gier ist vom Tagebau nach wie vor überwältigt. Auch von der Vielfalt der Farben, die längst nicht jeder so zu erkennen im Stande ist. Sie zeichnet mit ihren Bildern die Geschichte vom Werden und Vergehen. Es beeindruckt sie immer noch, wenn ihr Mann ihr einen Beutel Kohle mitbringt, die 20 Millionen Jahre alt ist. Sie begreift diese Kohle als geballte Energie. Diese Energie bringt zum Beispiel den Lehm zum Platzen. „Ich zeige auf diese Weise sinnbildlich, wie groß die Kraft der Erde ist“, sagt Karin Gier.

Gisela Machalz zeigt Objekte, die etwas Persönliches darstellen, was die Künstlerin nicht verraten möchte, und zugleich etwas Universelles. Da ist verbrannter Stoff, der etwas Bedrohliches ausstrahlt. Eine andere kleine Skulptur mit einer geöffneten Tür wirkt geheimnisvoll und ein bisschen unheilvoll. Tonerde ist das Material ihrer Wahl.

„Als gereinigtes und geglättetes Arbeitsmaterial nimmt diese Erde unter Giselas Regie rostige Eisen, textile Gewebe und vertrocknete Pflanzenfasern auf, die sie vor ihrem Atelier am Rheinufer findet“, gab Anna Schlüter zu verstehen. Aufgeklappte Torsi, mit Nägeln zusammengehalten, zeigen auf berührende Weise die Verletzlichkeit der Menschen und vielleicht auch der Natur.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up