Hilden vor 100 Jahren: Zepelin überquert den Atlantik auf Weg nach USA

Hilden vor 100 Jahren: Zepelin überquert den Atlantik auf Weg nach USA

Vor genau 100 Jahren ereignete sich ein epochales Ereignis in der Geschichte der Luftfahrt. Am 2. Juli 1919 startete der Zepelin LZ 127, auch bekannt als Graf Zeppelin, von der badischen Stadt Friedrichshafen aus zu seinem historischen Flug über den Atlantik. Ziel der Reise war die USA, wo der Luftschiffkonstrukteur Graf Ferdinand von Zeppelin zuvor bereits erfolgreich einen Transatlantikflug absolviert hatte. Mit diesem Flug sollte die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Luftschiffs unter Beweis gestellt werden. Die 36-stündige Reise war ein Meilenstein in der Geschichte der Luftfahrt und markierte den Beginn einer neuen Ära in der transatlantischen Luftfahrt.

Historischer Start und starker Zuzug: Hilden vor Jahren

Die nüchterne Überschrift auf der Titelseite des „Rheinischen Volksblattes“ vom 8. Oktober 1924 lautet „Die Amerikafahrt des Zeppelins“. Die Redaktion kündigt eine letzte Probefahrt über Friedrichshafen an, bevor der LZ 126 die Reise über den Atlantik antritt.

Es handelte sich hierbei um das größte Luftschiff, das bis dahin gebaut worden war. Es war 200 Meter lang und konnte bis zu 60 Personen aufnehmen. Der Zeppelin erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 127 Kilometern pro Stunde und hatte eine Reichweite von mehr als 12.000 Kilometern. Der Start nach Lakehurst/USA sollte am 12. Oktober folgen. Für seine Reise brauchte der LZ 126 rund 80 Stunden.

Volkszählung in Hilden

Wer lebt und zahlt Steuern in Hilden? Antworten auf diese Frage soll die Personenbestandsaufnahme liefern, die von der Redaktion für die kommenden Tage angekündigt wird. Das Formular wird „jedem Haushaltungs- oder Familienvorstand sowie jedem Inhaber einer selbstständigen Wohnung“ zugestellt. Wer die Papiere nicht ordnungsgemäß ausfüllt, dem drohen Sanktionen, kündigt das Volksblatt an.

Auch die zweite Zeitung am Ort, die „Hildener Rundschau“, kündigt die Volkszählung an. Eine Spalte weiter links lesen wir hier, dass Bürgermeister Erich Lerch wegen einer Erkrankung ausfällt. Er habe sich einer Operation unterziehen müssen, schreibt die Redaktion.

ständiger Zuzug aus den östlichen Provinzen

Einen längeren Abschnitt widmet die Rundschau der Bevölkerungsentwicklung in Hilden. Sie beobachtet einen ständigen Zuzug aus den östlichen Provinzen. Die Gründe für diese Entwicklung kenne man, stellen die Redakteure fest. Die Menschen „haben hier vielfach Angehörige und ziehen vorerst zu denen. Der Mann wird hier in einer Fabrik untergebracht, was in den gegenwärtigen Zeitverhältnissen gerade keine freudige Stimmung auslösen kann“.

Jedenfalls sorge diese Entwicklung dafür, dass die Wohnungsnot in Hilden groß ist. Zuzug, woher er auch kommen mag, ist heute wenig erfreulich für eine Gemeinde. Beim Lesen dieser Zeilen neigt man zur Erkenntnis, dass manche Probleme irgendwie zeitlos erscheinen.