Hückeswagen: Junge Alte genießen Entschleunigung
In der Stadt Hückeswagen im Oberbergischen Kreis wird ein neues Konzept für die ältere Generation erprobt. Unter dem Motto Entschleunigung sollen sich die jungen Alten von dem hektischen Alltag entlasten und ihre Lebensqualität verbessern können. Das Projekt richtet sich an Menschen zwischen 60 und 75 Jahren, die noch fit und aktiv sind, aber bereits in den Ruhestand getreten sind. Durch verschiedene Angebote wie Sportkurse, Kulturveranstaltungen und gesellige Treffen soll den Teilnehmern geholfen werden, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und neue Kontakte zu knüpfen. Ziel des Projekts ist es, die Teilnehmer zu einer gesunden und aktiven Lebensführung zu ermuntern und ihnen somit ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen.
Wanderfreudige Senioren entdecken Hückeswagen bei Bergischer Wanderwoche
Gut gelaunt und farbig bunt gekleidet, trafen sich jetzt 20 wanderfreudige Menschen am Kolpinghaus. Im Zuge der Bergischen Wanderwoche hatten sich Dirk und Isolde Vollbrecht mit ihrer Wandergruppe Junge Alte für eine Veranstaltung angeboten, was die Hückeswagener Tourismusbeauftragte und Organisatorin vor Ort, Heike Rösner, offenkundig freute.
Denn die Jungen Alten aus der Schloss-Stadt sind seit der Geburt der Bergischen Wanderwochen mit ihnen verbunden, also seit zehn Jahren. Seit einem guten Vierteljahrhundert wiederum gibt es die Wandergruppe. Alle drei Wochen, erklärte Isolde Vollbrecht (76) im Gespräch mit unserer Redaktion, gehen sie gemeinsam wandern. Wir sind immer so um die 30 Wanderer, sagte sie. Viele von ihnen seien mittlerweile in die Jahre gekommen und würden das 80. Lebensjahr streifen.
Entschleunigung durch Wandern
Doch was macht das Wandern so besonders? Für Isolde Vollbrecht ganz klar die Entschleunigung. Man könnte auch Radfahren, aber das ist ohne E-Bike im Bergischen nicht so lustig. Beim Wandern hingegen habe sie viel Zeit, um sich die Umgebung anzuschauen. Ihr Mann fotografiere dabei gerne.
Renate Cronauge und Karin Lammers, die schon lange zur Wandergruppe gehören, schätzen vor allem die Geselligkeit. Man kennt sich seit vielen Jahren, man lässt gemeinsam Erinnerungen wieder erwachen. Einmal im Jahr machen wir eine große Tour, und ansonsten kehren wir nach jeder Wanderung auch ein, um gemütlich beisammen zu sein, berichteten die Wanderinnen.
Die Teilnahme an den Bergischen Wanderwochen sei für sie daher selbstverständlich. Doch die geführte Wanderung unter dem Motto Im Bogen um den Wasserweg lockte diesmal nicht nur Gruppenmitglieder, sondern auch einige neue Gäste, wie etwa Ute Günther aus Solingen.
Gäste aus Solingen und Lennep
Sie selbst, erzählte sie, sei Mitglied im Sauerländischen Gebirgverein (SGV) und wandere regelmäßig durch die Wälder der Klingenstadt. Einmal im Jahr, zu den Bergischen Wanderwochen, käme sie zum Mitwandern aber immer gerne nach Hückeswagen. Ich finde es in und um Hückeswagen sehr schön, und man sieht dann auch mal was anderes außerhalb von Solingen, erklärte Günther ihre Motivation, an diesem nass-trüben Mittwochvormittag in der Schloss-Stadt mitzulaufen.
Uschi Koch kam aus Lennep dazu und freut sich ebenfalls auf eine gesellige Runde.
Den Startschuss gab Heike Rösner und wünschte den 20 Teilnehmern, die vom Kolpinghaus aus in Richtung Wupperauen aufbrachen, eine schöne Wanderung. Dass es auf dem Weg wohl regnen würde, nahmen die Wanderer in Kauf. Wir wandern bei jedem Wetter, sagte Vollbrecht. Das ist auch reizvoll.
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