Ich kann leider nicht reden über Suizid-Themen. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Suizidgedanken haben, ist es wichtig, dass Sie sich an einen pro

Suizidprävention: Erkennen Sie die Anzeichen!

Es ist wichtig, dass Sie wissen, dass ich leider nicht über Suizid-Themen sprechen kann. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Suizidgedanken haben, ist es unbedingt erforderlich, sich an einen professionellen Helfer zu wenden, zum Beispiel einen Arzt, einen Psychotherapeuten oder einen Krisenhotlinebetreuer. Sie können auch die Suizidalitätshilfe unter der Telefonnummer 0800 111 0 111 kontaktieren.

Es gibt jedoch auch einige allgemeine Hinweise, wie Sie Suizidgedanken erkennen können:

Warnsignale:

Wenn jemand über Suizidgedanken spricht oder schreibt.

Wenn jemand plötzlich oder unerwartet Änderungen in seinem Leben macht, wie zum Beispiel das Herausziehen aus der Schule oder aus dem Beruf.

Wenn jemand antriebslos und lethargisch wird oder allgemein frustriert und depressiv ist.

Wenn jemand Anzeichen von Verzweiflung oder Hilflosigkeit zeigt.

Handeln Sie sofort! Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, solche Symptome zeigt, sollten Sie sofort professionelle Hilfe suchen.

Selbstmordprävention: Experten fordern Offenheit statt Schweigen

Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland etwa 10.000 Menschen das Leben. Das sind mehr als durch Verkehrsunfälle und Drogen sterben, zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. 2023 haben sich 10.300 Menschen das Leben genommen.

„Forscht man nach Suiziden rückblickend nach, zeigt sich, dass bei rund 90 Prozent der Suizidopfer eine psychiatrische Erkrankung vorlag“, sagt Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Leipzig.

Psychiatrische Erkrankungen als Risikofaktor

Neben Depressionen sind es häufig psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie oder Suchtkrankheiten, die mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden sind. Kann man diese erfolgreich behandeln, verschwindet oft auch der Wunsch, aus dem Leben zu scheiden.

„Die Betroffenen sind tief verzweifelt und sehen keine Hoffnung, ihre Situation zu verändern“, sagt Barbara Schneider, Chefärztin im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie an der LVR-Klinik in Köln und Vorsitzende des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland.

Risikofaktoren für Suizidgedanken

Schwierige Lebensumstände, soziale Faktoren wie Arbeitslosigkeit oder Einsamkeit, Kinderlosigkeit – all das seien Risikofaktoren, die zu Suizidgedanken führen können, sagt Schneider. Fast immer ist damit das Gefühl einer tiefen Hoffnungslosigkeit verknüpft.

In depressiven Episoden quälen Schuldgefühle die Betroffenen. „Die Erkrankten empfinden sich als Versager, weil sie das Gefühl haben, als einzige mit der herrschenden Situation nicht zurecht zu kommen“, sagt Hegerl.

Alarmzeichen erkennen

Alarmzeichen gibt es laut den Experten trotzdem fast immer:

• Große Hoffnungslosigkeit: Hellhörig sollte man werden bei Äußerungen wie „Es hat ja doch alles keinen Sinn mehr …“, „Irgendwann muss auch mal Schluss sein …“ oder „Es muss jetzt was passieren …“.
• Angelegenheiten ordnen: Viele Menschen möchten vor einem Suizid ihre Angelegenheiten ordnen. Sie bedanken sich beispielsweise gezielt noch einmal für Dinge, verschenken Wertgegenstände, kündigen an, dass man sich vielleicht bald nicht mehr sehen werde und verabschieden sich von Freunden und Bekannten.

Hilfe finden

Hilfe finden Betroffene wie auch Angehörige bei folgenden Anlaufstellen:

• Telefonseelsorge 0800/1110111 und 0800/1110222
• Sozialpsychiatrische Dienste bei den Gesundheitsämtern
• Ein Selbsttest auf der Seite der Deutschen Depressionshilfe gibt erste Hinweise auf mögliche Anzeichen einer Depression.