- Intel stellt Baupläne für Chipfabrik in Magdeburg zurück.
- Projekt wird um zwei Jahre verzögert
- Finanzielle Schwierigkeiten
- 3000 Arbeitsplätze in Magdeburg geplant
- Bundesregierung hatte Hilfen in Aussicht gestellt
- Produktionsbeginn war für 2027 oder 2028 erwartet worden
- EU-Kommission hätte Förderung freigegeben
- Intel will stärker zum Auftragsfertiger werden
- Intel dominierte einst die Chipbranche
Intel stellt Baupläne für Chipfabrik in Magdeburg zurück.
Der US-amerikanische Halbleiterhersteller Intel hat einen Rückzieher bei seinen Plänen für den Bau einer Chipfabrik in Magdeburg gemacht. Laut einem Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) hat das Unternehmen die Investitionspläne für den Standort in Sachsen-Anhalt auf Eis gelegt. Der geplante Chiphersteller sollte ursprünglich eine Produktionskapazität von etwa 7 Milliarden Euro haben und rund 1.000 Arbeitsplätze schaffen. Die Entscheidung von Intel kommt überraschend, da die Pläne für die Fabrik bereits seit längerem bekannt waren und auch von der sachsen-anhaltinischen Landesregierung unterstützt wurden.
Intel setzt Bau von Chipfabrik in Magdeburg zurück
Projekt wird um zwei Jahre verzögert
Der US-amerikanische Halbleiterhersteller Intel hat den Bau einer Chipfabrik in Magdeburg zurückgesetzt. Das Projekt werde voraussichtlich um zwei Jahre verzögert, teilte Firmenchef Pat Gelsinger mit.
Finanzielle Schwierigkeiten
Intel kämpft mit Verlusten und hat ein Sparprogramm eingeleitet. Im vergangenen Quartal fuhr der Konzern einen Milliardenverlust ein - und Analysten rechnen noch mit weiteren roten Zahlen. Konzernchef Pat Gelsinger steuert gegen und kündigte Anfang August den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen an.
3000 Arbeitsplätze in Magdeburg geplant
Intel hatte in Sachsen-Anhalt den Bau von zunächst zwei Chip-Fabriken angekündigt. Der erste Spatenstich war für dieses Jahr angepeilt worden. Dabei sollten rund 3000 Arbeitsplätze entstehen. Die Investition wurde auf rund 30 Milliarden Euro beziffert.
Bundesregierung hatte Hilfen in Aussicht gestellt
Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro für die Ansiedlung in Aussicht gestellt. Noch vor wenigen Monaten hatte Gelsinger gesagt, dass in Magdeburg die modernsten Produktionsverfahren zum Einsatz kommen sollten, mit denen Intel zur erfolgreicheren Konkurrenz aufschließen will.
Produktionsbeginn war für 2027 oder 2028 erwartet worden
Der Produktionsbeginn war für 2027 oder 2028 erwartet worden. Doch nun wird das Projekt um zwei Jahre verzögert. Eine erste Baugenehmigung für die Fabriken in Magdeburg war vor einigen Wochen bereits erteilt worden.
EU-Kommission hätte Förderung freigegeben
Die EU-Kommission hätte der Förderung der Bundesregierung noch zustimmen müssen. Vertreter der Landesregierung von Sachsen-Anhalt hatten sich zuletzt immer wieder optimistisch gezeigt, dass die EU bis Ende des Jahres die staatlichen Hilfen freigeben und anschließend der Bau starten würde.
Intel will stärker zum Auftragsfertiger werden
Zu Gelsingers Strategie gehört, dass Intel stärker zum Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler wird. Dabei soll der Konzern modernste Produktionsverfahren meistern, um im Wettbewerb gegen etablierte Produzenten wie TSMC aus Taiwan zu bestehen.
Intel dominierte einst die Chipbranche
Intel dominierte einst die Chipbranche, fiel dann aber zurück. Ein entscheidender Moment war der verlorene Kampf um den Platz in Smartphones. Intel hoffte, die Stärke im PC-Geschäft auf die Mobil-Geräte zu übertragen - doch bei den Computer-Handys setzten sich sparsamere Prozessoren durch. Smartphone-Chips kommen somit nicht von Intel, sondern von Wettbewerbern wie Qualcomm oder TSMC.
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