Irregeführt und bespritzt – schwarzer Pastor klagt Rassismus an

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Irregeführt und bespritzt – schwarzer Pastor klagt Rassismus an

In Deutschland ist ein schockierender Vorfall aufgetreten, der die Rassismus-Debatte wieder in den Fokus rückt. Ein schwarzer Pastor aus Hamburg berichtet von einer erschütternden Erfahrung, die ihn zum Opfer von Rassismus gemacht hat. Während eines Spaziergangs in einem Hamburger Stadtteil wurde er von einer Gruppe von Menschen bösartig beleidigt und mit Fremdenfeindlichkeit konfrontiert. Der Pastor fühlt sich irregeführt und bespritzt und hat nun Anzeige erstattet. Die Polizei ermittelt wegen Rassismus und Beleidigung. Die Frage bleibt, wie kann es in Deutschland zu solchen Vorfällen kommen und wie kann man dagegen vorgehen?

Schwarzer Pastor klagt über rassistische Angriffe und Beleidigungen in Emmerich am Niederrhein

Der schwarze Pfarrer der St. Vitus-Pfarrei in Emmerich am Niederrhein hat rassistische Angriffe und wiederholte Beleidigungen im Alltagsleben wegen seiner Hautfarbe beklagt. Er sei in einem Fall in der Innenstadt bespuckt und als Affe beschimpft worden, berichtete er in einem Pressegespräch.

Beim Einkaufen werde er gelegentlich mit rassistischen Bezeichnungen belegt. Dies habe sich in jüngster Zeit gehäuft. Er gehe dagegen jetzt an die Öffentlichkeit, um für Toleranz und Vielfalt einzutreten.

Reaktionen der Kirche

Reaktionen der Kirche

Der im Bistum Münster für den Niederrhein zuständige Weihbischof Rolf Lohmann zeigte sich entsetzt und verurteilte die Attacken. Der Bischof von Münster, Felix Genn, sicherte dem Pfarrer in einer Erklärung seine volle Unterstützung gegen solche verachtenswerten Übergriffe zu. Er appellierte zugleich an die Politik, Ängste nicht durch populistische Aussagen oder Parolen zu schüren.

Der aus dem Kongo stammende Geistliche lebt seit 2006 in Deutschland und wurde 2011 zum Priester geweiht, wie das Bistum mitteilte. Seit gut einem Jahr ist er in der Pfarrei unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze als leitender Pfarrer tätig.

Rassistische Anfeindungen vor Amtsantritt

Mehrheitlich fühle er sich von der Gemeinschaft unterstützt und getragen, betonte der Pfarrer. Es gebe aber auch andere Stimmen. So sei er schon vor seinem Amtsantritt über Facebook rassistisch angefeindet worden.

Rassistische Übergriffe auf Pfarrer aus der Weltkirche

Rassistische Übergriffe gegen die bistumsweit rund 150 Pfarrer aus der Weltkirche seien zahlenmäßig schwer zu erfassen, sagte die Referentin für die Weltkirche im Bistum Münster, Renate Brunnett. Sie würden oft aus Scham oder Angst vor Ablehnung verschwiegen. Es gebe vermutlich eine Dunkelziffer.

Auch der Pfarrer sagte bei dem Gespräch, dass der Gang in die Öffentlichkeit für ihn belastend gewesen sei. Er bat darum, Fotos von ihm unkenntlich zu machen. Rassismus zeige sich nicht nur in strafrechtlich relevanten Vorfällen, sondern in täglichen Verletzungen wie verächtlichen Blicken und ausbleibender Kommunikation, sagte die Vize-Chefin des Fachdienstes Migration beim Caritasverband Kleve, Stefanie Reinders. Dies dürfe die Mehrheit nicht schweigend hinnehmen.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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