Jakarta: Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyib veröffentlichen gemeinsame Erklärung

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Jakarta: Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyib veröffentlichen gemeinsame Erklärung

In einer historischen Begegnung haben Papst Franziskus und der Großimam Ahmad al-Tayyib in Jakarta, Indonesien, eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Diese bedeutende Initiative zielt darauf ab, die Beziehungen zwischen dem Vatikan und der islamischen Welt zu stärken. Das Dokument, das von beiden religiösen Führern unterzeichnet wurde, betont die Notwendigkeit von Frieden, Toleranz und Verständigung zwischen den verschiedenen Religionen. Die Erklärung wird als wichtiger Schritt in Richtung eines friedlichen Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugungen gewertet. Die Weltgemeinschaft wartet gespannt auf die Auswirkungen dieser bedeutenden Initiative.

Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyib: Gemeinsame Erklärung gegen religiös motivierte Gewalt

Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyib: Gemeinsame Erklärung gegen religiös motivierte Gewalt

Zusammen mit dem Großimam der größten Moschee Südostasiens, Nasaruddin Umar, hat Papst Franziskus bei seinem Besuch in Indonesien zum Kampf gegen religiös motivierte Gewalt aufgerufen. Der Papst und der Großimam der Istiqlal-Moschee in Jakarta riefen in ihrer gemeinsamen Erklärung auch zum Schutz der Umwelt und zu interreligiöser Freundschaft auf.

In der sogenannten Istiqlal-Erklärung, die von Franziskus und Umar bei einer Zeremonie auf dem Gelände der Moschee unterzeichnet wurde, heißt es, Religion dürfe niemals dafür missbraucht werden, Gewalt zu rechtfertigen. Stattdessen solle sie genutzt werden, um Konflikte zu lösen und die Menschenwürde zu schützen.

„Die Ausbeutung der Schöpfung, unseres gemeinsamen Hauses, durch den Menschen hat zum Klimawandel beigetragen und zu verschiedenen zerstörerischen Folgen wie Naturkatastrophen, globaler Erwärmung und unvorhersehbaren Wettermustern geführt“, heißt es weiter. „Diese anhaltende Umweltkrise ist zu einem Hindernis für das harmonische Zusammenleben der Völker geworden.“

An dem symbolträchtigen Treffen in der Moschee, die sich auf einer Fläche von neun Hektar erstreckt, nahmen Vertreter des Islams, des Buddhismus, des Konfuzianismus, Hinduismus, Katholizismus und Protestantismus teil. Gemeinsam zeigten sich Franziskus und Umar am Eingang des „Tunnels der Freundschaft“, der die Istiqlal-Moschee mit der benachbarten katholischen Kathedrale Mariä Himmelfahrt verbindet.

Der Tunnel ist in dem Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt ein sichtbares Zeichen des Bekenntnisses zu religiöser Freiheit, die in der Verfassung festgeschrieben ist, aber von Fällen von Diskriminierung und Gewalt gegen religiöse Minderheiten herausgefordert wird.

Zwischen Januar 2021 und Juli 2024 gab es mindestens 123 Fälle von Intoleranz, darunter Ablehnung, Schließung oder Zerstörung von Glaubensstätten sowie körperliche Angriffe, wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International vor dem Besuch des Papstes mitteilte.

Das Treffen in Jakarta zeigte auch die Sympathie zwischen dem Papst und dem Imam. Als Franziskus sich aus seinem Rollstuhl erhob, beugte sich Umar nieder und küsste ihn auf den Kopf. Franziskus ergriff Umars Hand, küsste sie und hielt sie sich an die Wange.

Die Veranstaltung begann auch mit einem bewegenden Moment, in dem eine Jugendliche mit sichtbaren körperlichen Einschränkungen, Kayla Nur Syahwa, Koransuren sang, die der Toleranz unter Anhängern verschiedener Glaubensauffassungen gewidmet sind.

Indonesien bildete den Auftakt von Franziskus' elftägiger Asien- und Ozeanienreise, die ihn bis zum 13. September auf 32 814 Flugkilometern auch nach Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur führen soll.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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