Jüchen: Das Stadtarchiv wandert an den Rhein

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Jüchen: Das Stadtarchiv wandert an den Rhein

Die Stadt Jüchen nimmt einen wichtigen Schritt in die Zukunft: Das Stadtarchiv verlässt sein bisheriges Domizil und zieht an den Rhein um. Diese Entscheidung wurde nach langen Überlegungen und intensiven Diskussionen getroffen. Durch den Umzug wird das Archiv Teil eines modernen und zukunftsorientierten Kultur- und Bildungszentrums. Die Stadtverwaltung freut sich über die neue Chance, die Geschichte und Kultur Jüchens einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit diesem Schritt wird auch die Erhaltung des kulturellen Erbes sichergestellt. Die Bürgerinnen und Bürger Jüchens können sich auf eine aufregende Zukunft für ihr Stadtarchiv einstellen.

Stadtarchiv wandert nach Zons: Jüchener Archiv wird im Kreisarchiv aufbewahrt

Das Archiv der Stadt Jüchen wird künftig im Kreisarchiv Zons aufbewahrt. So lautet eine Empfehlung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses, der sich in seiner Sitzung am 10. September für die Verlagerung ausgesprochen hatte. Nun beschäftigte sich der Stadtrat damit.

Als der Ausschuss im September das Thema aufrief, hatte der Vorsitzende des Geschichtsvereins, Peter Schmidt, Bedenken gegen die Verlagerung geäußert. Er hob dabei besonders hervor, dass es für interessierte Jüchener deutlich schwerer würde, das Archiv der Stadt künftig nicht mehr vor Ort nutzen zu können. Zudem, so Schmidt, sei nicht das gesamte Archivgut digitalisiert und es fehle in Jüchen die Möglichkeit zur öffentlichen Einsehbarkeit des digitalisierten Archivguts.

Doch vor der Ratsentscheidung waren die Bedenken des Geschichtsvereins-Vorsitzenden ausgeräumt worden. „Ich habe mit Herrn Schmidt gesprochen“, sagte der Archivleiter des Rhein-Kreises Neuss, Stephen Schröder. Denn sowohl personell als auch archivfachlich biete ein Umzug des Jüchener Archivs nach Zons nur Vorteile.

Info: Wie das Kreisarchiv zu erreichen ist

Info: Wie das Kreisarchiv zu erreichen ist

Öffnungszeiten: Das Archiv im Rhein-Kreis Neuss in Zons ist montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 geöffnet, zudem außer freitags auch montags bis mittwochs von 13.30 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 13.30 bis 18 Uhr.

Erreichbarkeit: Das Archiv an der Schlossstraße 39 in Zons ist unter der Telefonnummer 02133 530210 zu erreichen oder über Mail [email protected].

In den Räumen, die Jüchen für das Archiv an der Steinstraße reserviert habe, gibt es keine idealen Bedingungen. „Zuweilen sind dort höhere Temperaturen“, sagte Schröder. Mal zu kalt, mal zu heiß: Das täte dem Archivgut überhaupt nicht gut. Denn wenn es zu warm sei und die Luftfeuchtigkeit zu hoch, erhöhe das die Gefahr der Schimmelbildung. Somit würde das Jüchener Archivgut gefährdet.

Daher wären bei einem Verbleib des Archivs in Jüchen mittelfristig Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen erforderlich. In Zons dagegen gebe es ideale Bedingungen, da Jüchener Archivalien dort bei gleichbleibenden Temperaturen gelagert würden.

Ein weiterer Vorteil gebe es im personellen Bereich. Bisher ist das Haus an der Steinstraße an zwei Tagen in der Woche geöffnet. „In Zons kann das Personal des Archives an fünf Wochentagen am Hauptstandort konzentriert werden“, sagte Schröder. Das Archivpersonal sei dadurch durchgehend flexibler und effektiver einsetzbar. Dies führe langfristig zu einer rascheren Beantwortung von Nutzeranfragen. Bestände könnten zudem zügiger aufgearbeitet werden.

Auch wenn mal jemand krank sei, habe dies keine Auswirkungen auf die Öffnungszeiten. Zudem könne durch eine Verlagerung des Archivguts die archivpädagogische Betreuung der Jüchener Schulen verbessert werden. Anders als in Jüchen ständen in Zons geeignete Räumlichkeiten für die archivpädagogische Arbeit zur Verfügung, in denen bis zu 30 Schülerinnen und Schüler Platz fänden. Zudem gebe es im Rhein-Kreis Neuss einen Archiv-Shuttelbus, der es Jüchener Schulen ermögliche, gegen ein geringes Entgelt nach Zons zu kommen.

Was das von Schmidt benannte – nicht komplett digitalisierte – Archivgut angehe, so kenne er kein Museum, dass alles digitalisiert habe, so Schröder. Denn oft würden manche Materialien so wenig nachgefragt, dass eine Digitalisierung wirtschaftlich nicht darstellbar sei. Bei einem Werk, das 500 Seiten umfasse, aber in 100 Jahren nur einen Besucher interessiere, sei Digitalisierung nicht sinnvoll.

Überhaupt: Was die Direktbenutzungen des Jüchener Archivs angehe, so sei dies ohnehin auf niedrigem Niveau. „So habe es im Jahr 2023 lediglich 34 Jüchener gegeben, die das Archiv direkt vor Ort benutzten. Das meiste werde schriftlich oder telefonisch geklärt. Doch auch die Nutzungen vor Ort werden bei einer Verlagerung nach Zons möglich bleiben.

Wie Schröder weiter ausführte, würde das Archiv im Rhein-Kreis Neuss in einem Turnus von zwei Wochen eine Vorortbenutzung in Räumlichkeiten der Stadt Jüchen ermöglichen. Für diese Termine sei es jedoch erforderlich, dass die Bürger sich vorab anmelden und ihr Benutzungsinteresse mitteilen. Das Archivgut würde in Boxen nach Jüchen gebracht, und ein Mitarbeiter aus Zons werde zum Termin vor Ort sein. So werde es weiter möglich sei, in Jüchen das gewünschte Archivgut einzusehen.

Zudem bleiben auch andere Termine in der Stadt erhalten, wie etwa die gemeinsam organisierten Vortragsveranstaltungen des Archivs im Rhein-Kreis Neuss und dem Geschichtsverein Jüchen im Haus Katz.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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