Jugendfestival Youthnited in Wermelskirchen
Am 16. und 17. Juni 2023 wird die Stadt Wermelskirchen zum Hotspot für junge Leute aus der ganzen Region. Das Jugendfestival Youthnited verspricht zwei Tage voller Musik, Tanz, Kunst und Kultur. Auf dem Festgelände am Wermelskirchener Marktplatz erwarten die Besucher eine bunte Mischung aus Live-Musik, Workshops, Foodtrucks und einer Vielzahl an Aktivitäten. Die Veranstaltung richtet sich an Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren, die sich hier mit Gleichgesinnten treffen, neue Erfahrungen sammeln und sich künstlerisch ausdrücken können. Das Jugendfestival Youthnited möchte eine Plattform bieten, auf der junge Menschen ihre Ideen und Kreativität austauschen und teilen können.
Youthnited: Ein Festival, das Herzen erreicht
Robert Redweik steht gerade auf der Bühne. Der Singer-Songwriter hat es schon in die Charts geschafft, vor Zehntausenden Zuschauern gespielt und war im Fernsehgarten zu Gast. Jetzt singt er in der Scheune in „Kuhler Heide“.
Robert Redweik singt auf der Bühne in der Scheune
Die Jugendlichen liegen sich vor der Bühne in den Armen, sie singen mit und sie kommen mit dem Künstler ins Gespräch. Es ist etwas leerer geworden nach zwei trubeligen Festivaltagen. „Ob zwei oder 20.000“, wird Robert Redweik später im Backstage-Bereich sagen, „ich freu mich, wenn ich in inspirierte Gesichter blicke.“
Das Festival, das die Jugend ins Herz trifft'>
Das Festival, das die Jugend ins Herz trifft
Und wer Inspiration sucht, der ist am langen Wochenende auf dem Festivalgelände von „Youthnited“ genau richtig. Während Redweik seinen nächsten Hit „Herz auf Halbmast“ anstimmt, begrüßt Anna Heger am Eingang des Festivalgeländes gerade einige neue Besucher.
Die 17-Jährige gehört in diesem Jahr zum ersten Mal zum Festival-Team. „Und es ist mega“, sagt sie völlig begeistert als sie den Gästen den Weg aufs Gelände gezeigt hat. In ihrer Gemeinde in Dabringhausen haben man ihnen die Perspektive eröffnen, bei „Youthnited“ mitzuarbeiten.
Anna Heger dachte damals: „Teil eines Festivals werden? Wer träumt nicht davon?“ Als dann auch noch die Möglichkeit auftauchte, im Backstagebereich zu helfen, da meldete sie sich freiwillig. „Solche Erfahrungen sammelst du sonst nirgendwo“, sagt sie am Samstagabend und schwärmt von der guten Gemeinschaft.
„Ich hab mich schon für nächstes Jahr angemeldet“, erzählt sie.
Laura Wicke nickt. „Ich bin nächstes Jahr auf jeden Fall auch wieder dabei“, sagt sie und erzählt von den besonderen Tagen, die sie auf dem Festivalgelände verbracht hat.
Info Fördergelder sind bis 2027 zugesagt. Weil die Zusage der Fördergelder in diesem Jahr auf sich warten ließ, musste das Organisationsteam um André Frowein am Ende einen Sprint hinlegen. Inzwischen gibt es aber eine Förderzusage aus dem europäischen LEADER-Topf bis 2027.
Die Felder unterhalb des Festivalgeländes waren in diesem Jahr durchnässt: Es standen keine Parkplätze zur Verfügung. Also baute das Team kurzerhand den ohnehin geplanten Shuttleservice aus.
Robert Redweik hat sich inzwischen von seinen Zuhörer verabschiedet und greift im Backstagebereich zu einer Flasche Wasser. „Ich bin total gerne dabei“, sagt der Musiker. „Es ist besonders wertvoll, dass hier Jugendliche für Jugendliche etwas auf die Beine stellen.“
Matze Beldzik und André Frowein, die in diesem Jahr für das Evangelisch-Freikirchliche Sozialwerk gemeinsam die Fäden in den Händen halten, haben sich zu dem Künstler gesellt. Sie wissen genau, wovon Redweik spricht: „Wir laufen hier keinen Marathon, sondern wir leisten Beziehungsarbeit“, erinnert André Frowein.
Natürlich seien zwischen Fronleichnam und dem Abschluss am Sonntag auch alle Besucher willkommen, die ausschließlich gute Musik hören und vor der Bühne tanzen wollen – zu „NightnDay“ oder „Kontrollverlust“, zu „Caspar B2B Phil M“ oder „Open Rim“, zu „Copain“ oder „Elto“.
Aber „Youthnited“ sei noch deutlich mehr: der Abschluss der großen Schultour und vor allem die Möglichkeit, sich einzubringen, Erfahrungen zu sammeln und zu wachsen. „Ihr seid wertvoll, so wie ihr seid“. Jugendarbeit in Hückeswagen.
Deswegen ist das Konzept des Jugendfestivals in diesem Jahr auch nochmal nachgeschärft worden. Nachdem das Team des Jugendcafés über Wochen heimische Schulen besucht hatte, galt der erste Festivaltag zum ersten Mal den Schülerinnen und Schülern.
Wer wollte, konnte dank verschiedener Workshops in die Arbeitsbereiche hinter den Festivalkulissen blicken – von der Technik über das Catering bis zur Künstlerbetreuung. Mehr als 350 Jugendliche waren Fronleichnam nach „Kuhler Heide“ gekommen und hatten hier nochmal mit ihren Stars Lorenzo die Martino und „Jacksayfree“ gefeiert.
Um die Hürde für Jugendliche noch weiter runterzuschrauben, selber Teil des Festivals zu werden, hatte das Team noch eine zweite Neuerung umgesetzt: Über einen QR-Code hatten sich im Vorhinein Jugendliche für Kurz-Praktika auf dem Festival melden können. „Wir freuen uns sehr, dass 45 Jugendliche diese Möglichkeit angenommen haben“, erzählt André Frowein am Samstagabend.
Und so sind während der Festivaltage viele neue Helfer im Einsatz, die mit anpacken, sich einbringen und Erfahrungen sammeln – während die „alten Hasen“ ihnen zeigen, wie es geht.
Dazu gehört Anna Hummel, die in der Arbeit mit Jugendlichen aufgeht. „Hier finden wir noch mal eine ganz andere Ebene, um miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagt sie.
So stecken die Erfolgsgeschichten am Ende weniger in den Statistiken – mit hunderten Besuchern und großem Betrieb zum Familientag mit Gottesdienst am Sonntag. Sie stecken in den persönlichen Begegnungen: Dazu gehört der Schüler, der im vergangenen Jahr Lorenzo di Martino bei der Schultour kennenlernte und ihm in diesem Jahr erzählte, dass seine Botschaft von Selbstwirksamkeit und Glaube ihn über das vergangene Jahr gerettet habe.
Es ist die Geschichte der 14-jährigen Frida aus Kürten, die jeden Tag von ihrem Vater zum Festivalgelände gefahren wurde, damit sie im Technikteam mitarbeiten konnte. Oder Liam (15) und Sam (13): Die beiden stehen jedes Jahr pünktlich zum Start von „Youthnited“ auf dem Festivalgelände, um im Getränkewagen zu helfen.
Und es ist die Geschichte von Maja, die sich mit ihren 14 Jahren auf die Bühne traut und die Künstler interviewt. „Die Jugendlichen wachsen über sich hinaus“, sagt André Frowein, „wenn man sie lässt“.
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