Kanalbau in Gnadental: ISN vermeidet Freilegung im Bodendenkmal

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Kanalbau in Gnadental: ISN vermeidet Freilegung im Bodendenkmal

In der Gemeinde Gnadental wird derzeit ein umfangreicher Kanalbau durchgeführt. Die Arbeiten sollen die Infrastruktur der Region verbessern und die Zukunft des Ortes sichern. Doch bei den Bauarbeiten sind die Verantwortlichen auf ein Bodendenkmal gestoßen, das von großer historischer Bedeutung ist. Um eine Freilegung des Denkmals zu vermeiden, hat die ISN (Ingenieurgesellschaft für Stadt- und Nahverkehr)alternative Pläne entwickelt. Durch diese Anpassungen soll der Kanalbau ohne Schädigung des Bodendenkmals realisiert werden. Die Gemeinde Gnadental und die beteiligten Fachleute atmen auf, da die Lösung einen Kompromiss zwischen Fortschritt und Denkmalschutz darstellt.

ISN vermeidet Freilegung im Bodendenkmal: Kanalbau in Gnadental abgeschlossen

Vor etwa vier Jahren begann das Elend am Grüner Weg. Als die Bagger in zwei Metern Tiefe auf gut erhaltene Reste einer römischen Straße stießen, rief das die Archäologen auf den Plan – und das Vorhaben dauerte länger und länger.

Erst mit Freigabe dieser Verbindung zwischen Kölner Straße und Berghäuschensweg in dieser Woche ist das Vorhaben abgeschlossen – und ein neues Projekt im parallel verlaufenden Hainbuchwenweg wird in den Blick genommen.

Kanalbau in Gnadental: ISN umgeht Freilegung im Bodendenkmal durch Inliner-Verfahren

Kanalbau in Gnadental: ISN umgeht Freilegung im Bodendenkmal durch Inliner-Verfahren

Der Schrecken über die unendliche Geschichte am Grüner Weg scheint den Verantwortlichen bei der Infrastruktur Neuss (ISN) mächtig in die Glieder gefahren zu sein. Deswegen haben sie das Projekt, das noch in diesem Jahr am Hainbuchenweg angegangen werden soll, gänzlich umgeplant.

Um möglichst wenig Eingriffe in den Denkmalkram zu haben, verzichtet das städtische Unternehmen darauf, Gräben auszuheben, um die 65 Jahre alten Regen- und Schmutzwasserkanäle zu erneuern. Stattdessen werden in die bestehenden Kanäle in einem sogenannten Inliner-Verfahren neue Rohre eingezogen.

Das würde der bauliche Zustand der Rohre noch, wie hervorgehoben wird, gestatten. Ob das wirtschaftlicher sei, wurde Johannes Steinhauer von der Politik gefragt. Antwort: Alles ist wirtschaftlicher als in archäologischen Schichten rumzugraben.

Denn weite Teile Gnadentals gehören zum Bodendenkmal Römerlager. Stefan Müller (CDU), der Stadtverordnete für Gnadental, begrüßt diese Neuausrichtung. Denn das Bodendenkmal bleibt weitestgehend unberührt, sodass die Bauarbeiten in wenigen Monaten abgeschlossen sein dürften.

Einziges Manko: Rohre, die in offener Bauweise verlegt werden, halten 60 Jahre, ein sogenannter Inliner ist nach 30 Jahren baulich am Ende.

Aber das wird den Anwohnern im Moment Recht sein, zumal sie mit der Finanzierung nichts (mehr) zu tun haben. Als ihnen im Jahr 2020 die ursprünglichen Pläne für einen Kanalneubau in offener Bauweise präsentiert wurde, war das mit dem Hinweis verbunden worden, dass sie den Großteil der Kosten würden gemeinschaftlich tragen müssten.

Doch im Jahr 2024 wurde im Land das Kommunale Abgabengesetz geändert – und sieht nun keine Anwohnerbeiträge mehr vor. Nun übernimmt die ISN den kleineren Teil der Kosten, den Rest trägt das Land.

Abgerechnet wird aber frühestens Ende 2026. Denn wenn die Kanalsanierung durch ist, ruht die Baustelle, um 2026 noch einmal für etwa zehn Monate aufgemacht zu werden – für den Bau von Hausanschlüssen, sowie einen hydraulischen Lückenschluss zum Wacholderweg und für den Straßenbau.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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