Katzenschwemme überfordert Tierheime in Nordrhein-Westfalen
Die Tierheime in Nordrhein-Westfalen stehen vor einer großen Herausforderung. Eine Katzenschwemme hat die Kapazitäten der Einrichtungen überschritten. Tausende von Katzen und Kätzchen suchen in den letzten Wochen und Monaten nach einem neuen Zuhause und überfordern damit die Ressourcen der Tierheime. Die Situation ist dramatisch, da viele Tiere ohne Impfschutz und ungekennzeichnet sind. Die Mitarbeiter der Tierheime arbeiten unter hochem Druck, um den Bedarf an Pflege und Versorgung der Tiere zu decken. Doch die Lage bleibt kritisch, solange keine Lösung für die Katzenschwemme gefunden wird.
Katzenschwemme überfordert Tierheime in Nordrhein-Westfalen
Für die Mitarbeiter der Entsorgung Herne war es ein Tag wie jeder andere, als bei der Abholung von Mülltonnen plötzlich Geräusche aus einer der Tonnen kamen. Ein Mitarbeiter hörte ein herzzerreißendes Miauen, teilt das Unternehmen mit. Er entdeckte in einer der Mülltonnen ein klitzekleines Katzenbaby, dem das Wasser buchstäblich bis zum Hals stand.
Bei der Entleerung weiterer Tonnen in einen großen Container wurden zwei weitere Kätzchen und eine erwachsene Katze – vermutlich die Mutter der Kleinen – gefunden. Die Katzenmutter war zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Eines der Kätzchen floh panisch über den Betriebshof und blieb zunächst verschwunden.
Wer entsorgt bitte lebende Tiere in Mülltonnen?, fragt das Entsorgungsunternehmen auf seiner Facebook-Seite.
Tierheime in Nordrhein-Westfalen sind überfüllt
Der Fall ist leider einer von vielen. Der Deutsche Tierschutzbund in Bonn teilt mit, dass in den vergangenen Wochen zahlreiche Katzenbabys in Tierheimen abgegeben oder ausgesetzt wurden. Die von uns befürchtete ‚Kätzchenschwemme‘ in den Tierheimen ist offenbar eingetreten, sagt Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder. Die Tierheime sind überfüllt und am Ende ihrer Kräfte.
Mehr als 160 Katzen müssen versorgt werden. Der Tierschutzbund erneuert seine Forderung nach einer bundesweiten Kastrationspflicht für Freigängerkatzen, weil die Ursache des Problems unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten und Straßenkatzen seien, die sich unkontrolliert fortpflanzten.
Im Zuge der aktuellen Tierschutzgesetz-Novellierung braucht es dringend die bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen, sagt Schröder. Wenn die Politik nicht dafür Sorge trägt, dass weniger Tiere im Heim landen, wird der praktische Tierschutz zusammenbrechen.
Tierrechtsorganisation bietet Belohnung an
Die Tierrechtsorganisation PETA hat inzwischen eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur rechtskräftigen Verurteilung derjenigen führt, die die Katzen in den Mülltonnen entsorgt haben. Wer etwas beobachtet hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711 / 8 60 59 10 bei der Organisation zu melden – auch anonym.
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