K-Frage: Warum zögert die CDU?

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K-Frage: Warum zögert die CDU?

Die K-Frage, die Frage nach der künftigen Führungsrolle in der CDU, bleibt weiterhin unbeantwortet. Trotz der anstehenden Bundesparteitage und der immer lauter werdenden Forderungen nach einem klaren Führungswechsel, zögert die CDU immer noch, eine Entscheidung zu treffen. Die Frage nach der Zukunft der Partei bleibt somit weiterhin offen. Warum zögert die CDU?, fragen sich viele Beobachter. Lässt die Partei bewusst Zeit verstreichen, um die verschiedenen Lager innerhalb der Partei zu beruhigen oder gibt es andere Gründe für die Verzögerung? Eine Antwort darauf bleibt abzuwarten.

Union im Zickzack: Merz und Söder um die K-Frage herumwinden

Im traditionellen TV-Sommerinterview fügen sich manchmal Paarungen wie ein Fernduell. An diesem Wochenende waren es der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz in der ARD und CSU-Chef Markus Söder im ZDF. Söder am bayerischen Ammersee, Merz vor dem Bundestag in Berlin.

Söder sagt in malerischer Kulisse dann schon mal so Sätze wie: Es sei sein Ziel, Kontakt mit den Menschen zu halten und ein Gegenpol zum „abgehobenen Berlin“ zu sein. Dabei verschweigt der bayerische Ministerpräsident galant, dass er nach der Bundestagswahl 2021 nur allzu gern seine Zelte in der deutschen Hauptstadt aufgeschlagen hätte.

Doch es kam damals bekanntlich anders, nach schweren Zerwürfnissen wurde der damalige NRW-Ministerpräsident von der CDU, Armin Laschet, der Kanzlerkandidat der Union. Söder hatte das Nachsehen. Und gab von der Seitenlinie Kommentare von sich, die wenig hilfreich für Laschet als Kanzlerkandidaten waren. Die Union verlor die Bundestagswahl.

Die K-Frage ist zurück

Die K-Frage ist nun ein gutes Jahr vor der nächsten Bundestagswahl mit Vehemenz zurück. Und irgendwie veranstaltet die Union ein merkwürdiges Tänzchen darum. So versichert Merz, er und Söder würden im Spätsommer nach den Landtagswahlen im Osten einen Vorschlag machen, den die Vorstände von CDU und CSU dann bewerten sollten.

Natürlich passiere das einvernehmlich und außerdem sei Söder ja ein „hervorragender Ministerpräsident in Bayern“. Söder wiederum erklärte auf dem CDU-Parteitag im Mai, ein Erfolg bei der nächsten Bundestagswahl werde an ihm nicht scheitern. Gleichzeitig warnt er bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor einer Koalition aus Union und Grünen nach der nächsten Bundestagswahl.

Eine Debatte über ein Bündnis mit den Grünen könnte die Union viele Stimmen kosten, warnt er, während Merz es sich mit den Grünen gerade auf keinen Fall verscherzen will. Und beide winden sich um die K-Frage herum, obwohl alle in der Union wissen, dass man an Merz nicht vorbeikommt.

Warum der Zirkus?

Warum dann der Zirkus? Eigentlich wäre der dreitägige Parteitag in Berlin die passende Krönungsmesse gewesen. In der CDU heißt es, dann würde man sich bei der politischen Konkurrenz und den Medien zu früh auf den Kanzlerkandidaten einschießen. Das mag sein, aber wer Kanzler werden will, der muss das aushalten.

Und ist es wirklich so, dass die Landtagswahlen helfen werden? In Thüringen wird es für die CDU im besten Fall kompliziert, in Sachsen muss man um das Standing als stärkste politische Kraft kämpfen. In Brandenburg hat es der CDU-Spitzenkandidat gerade für eine gute Idee gehalten, betrunken mit 1,3 Promille E-Scooter zu fahren. Ein Push für den Wahlkampf ist das nicht.

Auch gab es schon mal eine CDU-Vorsitzende, Annegret Kramp-Karrenbauer, die in Thüringen ihr politisches Kapital verspielte. Die Parteifreunde vor Ort ließen sie auflaufen. Diese Geschichte wird in der CDU gerade wieder häufiger erzählt.

Es wird im Zweifel also nicht leichter für einen Kanzlerkandidaten im Herbst. Zumal der Vorsitzende des starken CDU-NRW-Landesverbandes, Ministerpräsident Hendrik Wüst, auch gefragt werden will. Da kann der Sommer noch so gut laufen für die Union - im Herbst kann man es politisch noch ganz schön verzocken.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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