Kirche: 590.000 Austritte aus der Evangelischen Kirche​

Die Evangelische Kirche verzeichnet einen bedeutsamen Rückgang ihrer Mitgliederzahlen, da 590.000 Personen die Kirche verlassen haben. Dieser massive Austritt stellt eine ernsthafte Herausforderung für die Institution dar, die bereits mit sinkender Mitgliederzahl zu kämpfen hat. Die Gründe für diesen Trend sind vielfältig und spiegeln möglicherweise eine Veränderung in der religiösen Landschaft wider. Die Kirche muss sich nun mit den Ursachen dieser Austritte auseinandersetzen und möglicherweise neue Strategien entwickeln, um das Vertrauen und die Bindung der Gläubigen zu stärken. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf die Zukunft der Evangelischen Kirche auswirken wird.

Mitgliederverlustrekord: Evangelische Kirche verlassen, Einnahmen dramatisch gesunken, Kirchenaustritte auf Rekordniveau

Das entspricht einem Rückgang von etwa 593.000 und 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreichte der Mitgliederverlust einen Rekordwert. Rund 21,9 Prozent der deutschen Bevölkerung sind den vorläufigen Zahlen zufolge noch Mitglied einer der 20 evangelischen Landeskirchen. 2022 waren es noch 22,7 Prozent gewesen. Auch die Einnahmen aus der Kirchensteuer sanken im Jahr 2023 um 5,3 Prozent auf gut 5,91 Milliarden Euro. Grund für den Mitgliederschwund sind Kirchenaustritte und Sterbefälle. Im zweiten Jahr in Folge gab es mehr Kirchenaustritte als Sterbefälle. Die Austrittsrate stieg erneut leicht auf 1,98 Prozent und erreichte dadurch ebenfalls einen Rekord.

„AfD-Gedankengut ist mit Kirchenämtern nicht vereinbar“, sagte die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs. Taufen und Wiedereintritte konnten den Trend nicht stoppen: 140.000 Menschen wurden 2023 getauft, 20.000 Menschen traten in die evangelische Kirche ein. Nicht erfasst sind Zu- und Abwanderungen, sodass sich Unterschiede zur Gesamtzahl des Mitgliederrückgangs ergeben.

„Wir werden eine kleinere und ärmere Kirche, dieser Tatsache müssen wir uns stellen“, sagte die amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs. Dennoch bleibe es auch mit weniger Mitgliedern die Aufgabe der Kirche, sich für Nächstenliebe, Menschlichkeit und die Weitergabe des christlichen Glaubens einzusetzen, sagte die Hamburger Bischöfin.

Aktuelle Mitgliederzahlen für die 27 katholischen Bistümer liegen noch nicht vor. Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht ihre Statistik im Sommer. Nicht eingerechnet sind zudem die evangelischen Freikirchen.