Kleve: Mehr Wasser für die Wiesenvögel in der Düffel

Kleve: Mehr Wasser für die Wiesenvögel in der Düffel

In der Stadt Kleve gibt es erfreuliche Nachrichten für die Naturschützer und alle, die sich um den Erhalt der Artenvielfalt kümmern. Im Rahmen eines umfangreichen Renaturierungsprojektes soll in der Düffel, einem wichtigen Lebensraum für Wiesenvögel, mehr Wasser bereitgestellt werden. Durch diese Maßnahme soll der Lebensraum für diese schützenswerten Vögel verbessert werden, um ihre Population zu stärken. Die Stadt Kleve setzt damit ein wichtiges Zeichen für den Umweltschutz und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen.

Wasser für Wiesenvögel: Neue Senken in der Düffel zum Schutz der Brutgebiete

Bis Ende Oktober werden, über das Gebiet verteilt, fünf neue Senken angelegt, in denen sich Regenwasser sammelt. Dies ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Wiesenvögel, wie Kiebitz, Brachvogel und Co.

„Wasser ist der Schlüsselfaktor für die Brutgebiete unserer Wiesenvögel, wie Kiebitz, Brachvogel und Co“, heißt es vom Nabu. „Die Tiere benötigen Feuchtwiesen mit kurzem Rasen und offenen Wasserstellen, wie sie früher oft im Frühjahr durch hohe Wasserstände entstanden sind.“

Im feuchten, weichen Boden können die Vögel gut mit ihren langen Schnäbeln herumstochern, erklärt der Naturschutzbund. So finden sie Nahrung und tanken Energie, die sie erst zum Brüten und später für den Flug nach Süden brauchen.

Auch die arktischen Wildgänse profitierten von den Maßnahmen, die abgeschlossen sein sollen, bevor der Großteil der Gänse den Niederrhein erreicht. Auf den feuchten, grünen Wiesen finden die Tiere genug energiereiche Nahrung, um sich von dem langen Flug aus den arktischen Brutgebieten zu erholen.

Feuchtwiesen für Kiebitz und Co: Neue Senken in der Düffel zum Schutz der Wiesenvögel

In den kommenden Wochen und Monaten wandelt sich der Untere Niederrhein wieder zu einem Rastplatz für bis zu 200.000 Wintergänse. Neben den Blässgänsen, die den Großteil der Wintergänse bilden, kommen in den nächsten Wochen auch noch Saatgänse und Weißwangengänse dazu.

Bis zu ein Drittel des westeuropäischen Bestands der Blässgänse hält sich im Winterhalbjahr zwischen Duisburg und Nimwegen auf. Um in ihre Überwinterungsgebiete zu gelangen, legen die arktischen Gänse Jahr für Jahr weite Strecken zurück, denn ihre Brutgebiete liegen überwiegend in Sibirien und Nordskandinavien.

Sowohl für Gänse als auch für Wiesenvögel bieten die Wasserflächen zudem einen gewissen Schutz vor Fressfeinden, denn Füchse können sich hier nicht vollkommen lautlos anpirschen.

Die Wiederherstellung von Feuchtwiesen und die Anlage von nassen Senken und Blänken sind zentrale Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebensraumbedingungen im Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein. Diese werden im Rahmen des Life-Projektes „Grünland für Wiesenvögel“ umgesetzt und von der EU sowie dem Land NRW finanziert.