- Klimakleber am Flughafen Köln/Bonn: Warum die jüngste Generation damit vor allem sich selbst schädigt
- Klimakleber am Flughafen Köln/Bonn: Warum die jüngste Generation damit vor allem sich selbst schädigt
- FlughafenAktion der 'Letzten Generation': Protest gegen Privatjets und Inlandsflüge, aber Konsequenzen für die Beteiligten
Klimakleber am Flughafen Köln/Bonn: Warum die jüngste Generation damit vor allem sich selbst schädigt
Am Flughafen Köln/Bonn haben sich am vergangenen Wochenende Klimaaktivisten für ihren Protest gegen den Klimawandel stark gemacht. Doch bei genauerem Hinsehen stellt sich die Frage, ob die jüngste Generation mit ihren Aktionen nicht vor allem sich selbst schädigt. Die Blockade des Flughafens durch die Klimakleber hat zu erheblichen Verkehrsstörungen und wirtschaftlichen Schäden geführt. Doch wie wirkt sich diese Form des Protests auf die Zukunft der jüngsten Generation aus? Wir werfen einen Blick auf die Konsequenzen dieser Aktionen und analysieren, warum die jüngste Generation mit ihrem Protest vielleicht genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich will.
Klimakleber am Flughafen Köln/Bonn: Warum die jüngste Generation damit vor allem sich selbst schädigt
Fast hatte man den Eindruck bekommen können, die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“ hätten sich in die Sommerferien verabschiedet oder gar ganz aufgelöst. Geriet die Gruppe doch zuletzt wegen einer eher kuriosen Aktion bundesweit in die Schlagzeilen: Sieben von ihnen verbrannten ihre Abitur-Zeugnisse auf der Grünfläche vor dem Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten.
Doch am Mittwochmorgen kam es zu einer weiteren Aktion am Flughafen Köln/Bonn, parallel zu anderen Aktionen dieser Art weltweit. Einige Aktivisten verschafften sich in aller Frühe Zugang zu sensiblen Bereichen des Flughafens, nach eigenen Angaben durch den Zaun am Außengelände, was Fragen der Sicherheitskonzepte aufwirft.
FlughafenAktion der 'Letzten Generation': Protest gegen Privatjets und Inlandsflüge, aber Konsequenzen für die Beteiligten
Was dann geschah, sorgt für die Protestwährung nummer eins: Aufmerksamkeit. Für die drei Stunden, die es brauchte, die fünf Festgeklebten mit einem Spezialmittel loszulösen, musste schließlich der Flugverkehr unterbrochen werden. Etliche Reisende saßen fest oder bangten um ihre Flüge – in der Ferienzeit betrifft das für gewöhnlich Familien und keine Millionäre.
Der Protest sollte sich aber vor allem gegen Privatjets und Inlandsflüge richten, wie die „Letzte Generation“ kurz darauf auf einer Online-Pressekonferenz erklärte. Die Flugindustrie müsse aus Umweltgründen „sozial gerecht heruntergefahren werden“, was auch immer das genau heißen mag.
Und auch wenn die Protestler mit ihrer Kritik recht haben, dass alternative Reisemöglichkeiten – allen voran die Deutsche Bahn – heruntergewirtschaftet worden sei, eine Blockade am Flughafen ändert daran nichts. Es ist auch unwahrscheinlich, dass die Grünen dadurch auch nur ein Prozentpunkt mehr Wählerzuspruch bekommen; sich also politisch tatsächlich etwas bewegt.
Dazu sind die Aktionen zu plump. Sie lösen nicht nur akuten Ärger bei Unbeteiligten aus, sondern auch Kosten, die die Allgemeinheit trägt. Denn zahlreiche Protestaktionen der „Letzten Generation“ werden strafrechtlich verfolgt.
Das gilt für Aktionen aus der Vergangenheit wie der im Juli 2023 am Flughafen Düsseldorf, zu der das Verfahren gegen sieben Beschuldigte noch läuft. Das gilt auch für weitere Fälle, in denen die Flughäfen Hamburg, München, Berlin und Sylt Ziel der Aktivisten waren.
Viele weitere juristische Verfahren liefen und laufen gegen Mitglieder der „Letzen Generation“, die wiederum die Grundpfeiler des Rechtsstaates mit Füßen treten. So klebte sich im Juni ein Aktivist in einem Berliner Gerichtssaal fest, um seine eigene Verhandlung zu verhindern. Das ist antidemokratisch – und dämlich.
Denn natürlich ändert das nichts an der Tatsache, dass die Vergehen von den Behörden geahndet werden.
Die Sprecherin der „Letzten Generation“, Carla Hinrichs, ist wegen der Beteiligung an mehreren Straßenblockaden und Farbattacken vor drei Wochen erst zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt worden. Vor Gericht in Berlin betonte sie, angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise sei für sie der Protest eine moralische Pflicht. „Unser Protest zielt auf Wandel“, so die 27-Jährige.
Daraufhin brachte der zuständige Richter die Gesamtlage der Gruppe gut auf den Punkt: „Kämpfen Sie, aber bitte nicht mehr mit diesen Methoden.“
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