Konjunktur stockt in Wermelskirchen/Rhein-Berg nach Umfrage der IHK

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Konjunktur stockt in Wermelskirchen/Rhein-Berg nach Umfrage der IHK

Die wirtschaftliche Lage in Wermelskirchen und dem Rhein-Berg-Kreis hat sich nach einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) stabilisiert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Konjunktur in der Region leicht gestiegen. Dies ist ein positives Signal für die lokale Wirtschaft, die in den letzten Jahren unter einer schwachen Nachfrage und einer unsicheren politischen Lage gelitten hat. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Unternehmen in der Region wieder mehr Zuversicht haben und ihre Investitionspläne wieder aufnehmen. Dies könnte zu einer Belebung des Wirtschaftswachstums in der Region führen.

Wirtschaft in Wermelskirchen: Negativer Trend ohne Ende

Die Wirtschaft in Wermelskirchen liegt im Trend – im negativen Trend. Was besonders auffällt, wie sich aus der halbjährlichen Konjunkturumfrage der Geschäftsstelle Leverkusen / Rhein Berg der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln ergibt: Den Unternehmen fehlt jede Fantasie, wie sich die Lage absehbar verbessern könnte.

Der Konjunkturindikator ist auf nur noch 88,3 Punkte gefallen. Diese Zahl, die die Situation zusammenfasst, war nur während der Corona-Krise 2020 noch schlechter. Im langjährigen Durchschnitt liegt sie bei 107,8 Punkten.

Die Gründe sind hinlänglich bekannt. Sie sei zwar vor allem eine Krise der Industrie, heißt es im IHK-Bericht. Bürokratische Fesseln, hohe Energiekosten, Fachkräftemangel, marode Infrastruktur, stark gestiegene Arbeitskosten oder auch die als industriefeindlich wahrgenommene Wirtschaftspolitik belasten. Wovon auch der Handel nicht ausgeschlossen sei.

Für den gesamten IHK-Bezirk lautet daher das Resümee, dass sich die Lage deutlich verschlechtert hat und dass die Geschäftserwartungen weiter pessimistisch bleiben. Kaum neue Investitionen sind aus der Sicht der IHK ein Zeichen für einen Vertrauensverlust, was auch die Exporterwartungen ausbremst. Die Beschäftigungsaussichten verschlechtern sich, was zu einer Verschärfung der Finanzlage führt.

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Deutlich verschlechtert hat sich ebenso der Blick der Unternehmen speziell im Rheinisch-Bergischen Kreis, wie die Ergebnisse der Konjunkturumfrage ergaben: Mehr Betriebe bezeichnen ihre Lage als „schlecht“ – 34 statt 19 Prozent (Vor-Umfrage im Frühjahr). Immerhin noch 21 Prozent (Vor-Umfrage 16 Prozent) beurteilen ihre momentane Situation als „gut“.

Die Erwartungen haben sich zwar leicht verbessert, bleiben jedoch insgesamt pessimistisch. 20 Prozent gehen von einer Verbesserung der Lage aus (Vor-Umfrage elf Prozent), 27 Prozent von einer ungünstigeren Entwicklung für die nächsten zwölf Monate aus (Vor-Umfrage 25 Prozent).

Als Hauptrisiken für die wirtschaftliche Entwicklung sehen die Unternehmen in Rhein-Berg an erster Stelle nach wie vor die Inlandsnachfrage, gefolgt von Arbeitskosten und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit schwächt sich ab. Die Sorgen wachsen, vor allem weil Deutschlands Unternehmen im internationalen Wettbewerb immer mehr ins Hintertreffen gerieten, bilanziert die IHK. Andere Länder, auch europäische Nachbarländer, wiesen positive Wachstumsraten aus und zögen Direktinvestitionen aus Deutschland an.

Die Vorschläge von Geschäftsstellenleiter Jörg Hausmann, der auch Schatzmeister des Marketingvereins „Wir in Wermelskirchen“ ist: „Wir brauchen eine verlässliche Wirtschaftspolitik und attraktive Rahmenbedingungen, die die Unternehmen nicht zusätzlich belastet.“ Konkret an die lokalen Politiker lautet seine Forderung: „Differenzierte und höhere Hebesätze der Grundsteuer für Gewerbegrundstücke sind eine zusätzliche Belastung, die so nicht kommen darf.“

Info: Befragung fand im September statt. 677 Beteiligte. Die Konjunkturumfrage Herbst 2024 wurde vom 2. bis 20. September bei rund 2400 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk durchgeführt. 677 Unternehmen haben sich beteiligt. Ergebnisse: Die ausführlichen Ergebnisse des Konjunkturberichts Herbst 2024 finden sich im Internet unter: ihk.de/koeln/konjunkturbericht

47 Prozent der befragten Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis sprechen von Problemen bei ihrer Finanzierung, insgesamt hat jedes fünfte Unternehmen mit Liquiditätsengpässen und dem Verzehr von Eigenkapital zu kämpfen. Die Folge: Es sind wieder mehr Betriebe von Insolvenz bedroht.

„Ein Anstieg der Insolvenzen im gesamten IHK-Bezirk Köln um 20 Prozent im ersten Halbjahr 2024 zeigt, dass die Krise inzwischen immer mehr Existenzen bedroht“, fasst Jörg Hausmann zusammen. Er wirft einen wenig „rosigen“ Blick in die Zukunft: „Es ist zu befürchten, dass die Insolvenzzahlen weiter steigen.“

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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