Krankenhaus Emmerich bis Jahresende gerettet - Kreis Kleve übernimmt bis zu 4,5 Millionen Euro

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Krankenhaus Emmerich bis Jahresende gerettet - Kreis Kleve übernimmt bis zu 4,5 Millionen Euro

Die Kreisverwaltung Kleve hat eine großangelegte Rettungsaktion für das Krankenhaus Emmerich gestartet. Nach langen Verhandlungen und intensiven Bemühungen konnte ein Rettungspaket in Höhe von bis zu 4,5 Millionen Euro beschlossen werden. Dieses Paket sichert die Zukunft des Krankenhauses bis zum Jahresende und garantiert die Fortführung der medizinischen Versorgung für die Bevölkerung der Region. Die Übernahme dieser Mittel durch den Kreis Kleve ist ein wichtiger Schritt, um die Zukunft des Krankenhauses langfristig zu sichern.

Kreis Kleve rettet Krankenhaus Emmerich bis Jahresende

Die Fortführung des Krankenhausbetriebs in Emmerich ist bis zum Jahresende gesichert. Dazu übernimmt der Kreis Kleve die Verluste in Höhe von bis zu 4,5 Millionen Euro.

Emmerichs Krankenhaus: Kreis übernimmt Millionen Euro an Verlusten

Emmerichs Krankenhaus: Kreis übernimmt Millionen Euro an Verlusten

Der Kreistag hat im Rahmen seiner Sondersitzung am Donnerstag einstimmig beschlossen, die Verluste des Krankenhauses zu übernehmen. Landrat Christoph Gerwers sprach von mehr als einem Silberstreif für Mitarbeiter und Patienten.

„Ich bin zuversichtlich, dass wir mit den gefassten Beschlüssen einen guten Weg bereitet haben: Die Beschlüsse stellen für die Patienten und Bediensteten einerseits kurzfristig die Versorgung sicher. Andererseits zeigt das Votum des Kreistags auch eine mittelfristige Perspektive auf“, sagte Gerwers.

Und: „Ich appelliere an die Menschen in Emmerich und Umgebung, vor allem aber an die Bediensteten des Krankenhauses, Geduld zu bewahren und weiterhin solidarisch zu bleiben, bis es zu einer guten Lösung kommt. Diese kann es nur mit den Mitarbeitenden geben.“

Zukunft des St. Willibrord-Spitals Emmerich-Rees gesichert

Zukunft des St. Willibrord-Spitals Emmerich-Rees gesichert

Das Insolvenzverfahren beschränkt sich ausschließlich auf die St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees gGmbH. Weitere Gesellschaften und Einrichtungen der pro Homine-Gruppe sind nicht betroffen.

Die pro Homine ist mit über 3000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in der Region. Ihm gehören mit dem Marien-Hospital Wesel und dem St. Willibrord-Spital Emmerich zwei Krankenhäuser, neun Senioreneinrichtungen, ein Gesundheitszentrum, ein Reha-Zentrum sowie zwei Servicegesellschaften an.

Die pro Homine ist zudem Träger des Bildungszentrums Niederrhein Wesel für Gesundheits- und Sozialberufe (BZNW).

Mit dem Beschluss hat der Kreistag dem Abschluss einer Fortführungsvereinbarung zwischen dem Kreis Kleve und dem Insolvenzverwalter verbunden mit der Abgabe einer Verlustübernahmeerklärung bis zu einer maximalen Höhe von 4,5 Millionen Euro für den Zeitraum vom 1. August bis zum 31. Dezember 2024 als Grundlage für den Fortbetrieb des St. Willibrord-Spitals Emmerich-Rees zugestimmt.

Die Verwaltung wurde beauftragt, grundsätzliche Fragen einer Übernahme oder Beteiligung an der St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees gGmbH mit verschiedenen Partnern, insbesondere mit der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft Kleve (KKLE), unter Einbeziehung einer externen Fachberatung zu prüfen.

Details über die nächsten Schritte zur Fortführung des Krankenhauses in Emmerich werde der Kreis Kleve in den kommenden Tagen und Wochen mit dem Insolvenzverwalter besprechen, wie es heißt.

„Besondere Zeiten erfordern manchmal auch besondere Maßnahmen“, sagte Kämmerer Wolfgang Hebben. „Die Situation bedroht viele Leute in ihrer Existenz“

„Die Situation bedroht viele Leute in ihrer Existenz“ Auch von der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft Kleve gab es am Donnerstag bereits eine erste Reaktion.

„Wir begrüßen den Schritt des Kreises Kleve zur Stabilisierung der regionalen Gesundheitsversorgung. Die aktuelle Situation ist für alle Beteiligten eine Herausforderung, das finanzielle Engagement des Kreises Kleve ist außergewöhnlich“, sagt Werner Kemper, Geschäftsführer KKLE.

„Entscheidend werden nun die nächsten Schritte sein, die regionale Gesundheitsversorgung zu stabilisieren. Wir werden mit der KKLE unser Möglichstes zur Stabilisierung der Versorgung beitragen. Die Gespräche mit allen Beteiligten verlaufen sehr konstruktiv. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass wir die Gesundheitsversorgung im Kreis Kleve gemeinsam zukunftsfähig machen können“, sagt Werner Kemper weiter.

Das Willibrord-Spital verfügt über 271 Plan-Betten und sieben Fachabteilungen sowie acht medizinische Zentren. Derzeit halte man realistisch 202 Betten vor, von denen etwa 150 kontinuierlich belebt sind, wie Martina Scherbaum vom Fachbereich Gesundheit des Kreises Kleve ausführte.

Jährlich wurden in der Vergangenheit etwa 10.000 Patienten stationär und 30.000 ambulant behandelt. Damit ist das Spital in der Krankenhauslandschaft im Kreis Kleve relevant.

Diese hohe Zahl an Patienten lässt sich nicht von heute auf morgen auf andere Spitäler verteilen. Zumal Emmerich neben Geldern die einzige geriatrische Abteilung (Altersmedizin) im Kreis Kleve vorhält.

Das St. Willibrord-Spital in Emmerich. Foto: Markus van Offern

Zudem ist das Emmericher Krankenhaus weiterhin Teil der NRW-Krankenhausplanung. Gesundheitsminister Laumann hat bislang keine Abstriche bei den Leistungen des Hauses gemacht.

In der Endoprothetik (Implantate) hat Emmerich die höchsten Fallzahlen im Kreis Kleve. Nicht zu vergessen: Welche Auswirkungen hätte es, wenn Notfälle nicht mehr in Emmerich erstversorgt werden können?

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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