Krankheitsaison 2024: Warnungen vor Medikamentenknappheit
Die Gesundheitsbehörden warnen vor einer drohenden Medikamentenknappheit in der kommenden Krankheitsaison 2024. Laut Experten werden die Versorgungsengpässe insbesondere bei essenziellen Medikamenten wie Antibiotika, Schmerzmitteln und anderen lebensnotwendigen Arzneimitteln auftreten. Die Zulieferung von wichtigen Rohstoffen ist durch die globale Lieferkette beeinträchtigt, was zu Produktionsengpässen bei den Pharmaherstellern führt. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich auf Versorgungsprobleme vorzubereiten und sich frühzeitig um alternativere Behandlungsmethoden zu kümmern.
Medikamentenknappheit: Apotheken warnen vor Lieferengpässen in der Krankheitsaison
„Knapp 500 Medikamente sind derzeit von Lieferengpässen betroffen“, sagte der Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Mathias Arnold, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
„Bei vielen Apotheken besteht deswegen in diesen Tagen die Sorge, ihre Patientinnen und Patienten in der jetzt beginnenden Erkältungssaison nicht jederzeit mit allen notwendigen Medikamenten versorgen zu können.“
Die bekannten Lieferengpässe beträfen nur die freiwilligen Meldungen der Hersteller. Arnold geht deswegen davon aus, „dass der wahre Umfang des Problems noch viel größer sein dürfte. Betroffen sind viele wichtige Medikamente von Antibiotika über Insuline bis zu Schmerz- und Betäubungsmitteln“, sagte er weiter.
In NRW fehlen Antibiotika für Kinder und Erwachsene
Jetzt soll Ware aus Kamerun helfen. In NRW fehlen Antibiotika für Kinder und Erwachsene. Das im vorigen Jahr von der Ampel-Koalition beschlossene Lieferengpassgesetz bringe bisher leider keine spürbare Entlastung für die Apotheken, fügte Arnold hinzu.
Die „Halbierung der Lieferengpässe“, die Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erkenne, komme „bei den Patienten jedenfalls kaum an“, sagte er. „Fakt ist, dass die Apotheken auch weiterhin jeden Tag mit großem Zeit- und Personalaufwand nach Alternativmedikamenten für ihre Patientinnen und Patienten suchen müssen.“
Durch die Engpässen entstünden auch Probleme für Ärztinnen und Ärzte, sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, der Funke Mediengruppe. „Patienten müssen häufiger auf andere Medikamente umgestellt werden, wenn das gewohnte Arzneimittel nicht verfügbar ist. Eine solche Umgewöhnung ist in vielen Fällen unproblematisch, kann aber auch - je nach Zusammensetzung des entsprechenden Präparats - vereinzelt zu Beschwerden führen“, erklärte sie.
Vor allem Präparate für Kinder könnten bei einer schlimmeren Erkältungswelle knapp werden. Dies sei bereits im Winter vor zwei Jahren der Fall gewesen. Kinderärzte hatten in der Vergangenheit Medikamentenmangel beklagt. Im Januar zum Beispiel gab es bundesweit zu wenig Penicillin.
Schreibe einen Kommentar