Krefeld: 40 Jahre Arbeitslosenzentrum in Krefeld feiert Jubiläum

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Krefeld: 40 Jahre Arbeitslosenzentrum in Krefeld feiert Jubiläum

Das Arbeitslosenzentrum in Krefeld kann auf ein beeindruckendes Jubiläum zurückblicken. Seit 40 Jahren unterstützt das Zentrum Menschen in Krefeld und Umgebung bei der Suche nach Arbeit und der beruflichen Neuorientierung. Als wichtiger Dienstleister in der Region hat das Arbeitslosenzentrum sich zu einem verlässlichen Partner für Arbeitgeber und Arbeitnehmer entwickelt. Im Laufe der Jahre haben Tausende von Menschen von den Angeboten und Dienstleistungen des Zentrums profitiert. Heute feiert das Team des Arbeitslosenzentrums dieses große Jubiläum und blickt zurück auf eine erfolgreiche Geschichte. Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung des Zentrums und die Erfolge der letzten vier Jahrzehnte.

40 Jahre ökumenisches Engagement: Arbeitslosenzentrum Krefeld-Meerbusch feiert Geburtstag

Das Arbeitslosenzentrum (ALZ) feiert am Samstag, 21. September, sein 40-jähriges Jubiläum mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Michaelskirche in Uerdingen. Die Mitarbeiter und Ehrenamtler der ökumenischen Beratungsstelle, die für Krefeld und Meerbusch zuständig ist, unterstützen Hilfesuchende bereits seit vier Jahrzehnten.

Ein ehrenamtliches Projekt feiert Jubiläum

Ein ehrenamtliches Projekt feiert Jubiläum

Hans-Jürgen Vössing, Vorsitzender des Vorstands, Team-Leiter Hans-Peter Sokoll und Norbert Sinofzik, Vorsitzender des unterstützenden Fördervereins, können sich noch gut an die Anfänge erinnern. Die Beratungsarbeit sei durch die Jahre nicht einfacher geworden, da sind sie sich einig. Denn durch Hartz IV und das neue Bürgergeld habe sich einiges geändert. Geblieben sind die Grundpfeiler des ALZ: „Unterstützung“, „Motivation“ und „Vermittlung“.

Info: Offene Sprechstunden am Montag und Mittwoch

Montags und mittwochs bietet das Ökumenische Arbeitslosenzentrum Krefeld - Meerbusch e.V. am Westwall 40-42 offene Sprechstunden von 8 bis 19 Uhr an. Ansonsten benötigen Kunden einen Termin. Weitere Informationen unter Telefon 02151 775744, E-Mail [email protected] oder auf der Homepage https://alz-krefeld.de/

Am Anfang stand das christliche Credo der sozialen Hilfe, wie Norbert Sinofzik erklärt. Damals, in den 1980er Jahren, sei die Arbeitslosenquote in Deutschland in die Höhe geschossen. In Krefeld wie auch in anderen Städten wollte die Kirche den Arbeitslosen helfen. Sinofzik erinnert sich: „Die Kirche wollte einen Draht zu den Arbeitern aufbauen. Bis dahin hatte sie lediglich Bezug zu dem bürgerlichen Milieu. Deswegen gründete die katholische Kirche 1984 das Arbeitslosenzentrum, und die evangelische Kirche stieg sofort mit ein.“

Vom Café zur Anlaufstelle

In der Jägerstraße eröffneten die ALZ-Helfer ein Café als Anlaufstelle. „Damit gab es einen Raum in Krefeld, in dem sich Arbeitslose abseits des gesellschaftlichen Stigmas austauschen und gegenseitig motivieren konnten“, sagt Teamleiter Hans-Peter Sokoll. Das Konzept bestand zu Beginn vor allem aus Hilfe zur Selbsthilfe. Die ALZ-Mitarbeitenden boten Kurse, Beratungen und einen offenen Austausch an. Die Arbeit sei emanzipatorisch, also selbstermächtigend gewesen, sagt Sokoll.

Eine schwierige Zeit

Mit der Jahrhundertwende jedoch änderte sich so einiges. Das Land strich die finanzielle Unterstützung für die Arbeitslosenhilfe, und das ALZ Krefeld - Meerbusch musste kürzertreten. 2007 verließ das Team infolge der knappen Finanzen seine Räume in der Jägerstraße und zog an den Westwall. Und das zwei Jahre nach der Einführung der Hartz-Gesetze, in einer Zeit also, als Hilfe besonders dringend gebraucht wurde. Denn die neuen Gesetze brachten auch ein neues System und neue Bürokratie.

Bürokratische Hürden

Besonders die bürokratischen Hürden seien nach 2005 für Betroffene kaum noch alleine zu überwinden gewesen. „Die Leute verstehen die Formulare nicht. Ich manchmal auch nicht“, sagt Vössing. Mittlerweile kämen die meisten Menschen ins ALZ, weil sie die Briefe und vom Jobcenter geforderten Formulare nicht ausfüllen könnten. Schwierig sei es vor allem, so Vössing, wenn die Person wenig bis gar kein Deutsch spreche.

Kommunikation mit dem Jobcenter

Hauptsächlich helfe das Arbeitslosenzentrum deswegen heute bei der Kommunikation mit dem Jobcenter, berechne Zahlungen nach, helfe bei Klagen vor Gericht oder übersetze Briefe in eine verständliche Sprache. „Die anfänglich schwierige Kommunikation mit dem Jobcenter ist heute konstruktiv. Häufig reicht ein Anruf, um Probleme zu klären“, berichtet Vössing.

Die Zukunft des ALZ

Trotzdem kämpfen die Berater um die Zukunft des ALZ. Es fehle an Geld und Personal. Jedes Jahr müssen die Gelder bei EU und Kirche neu beantragt werden. Nur von der Stadt gebe es mittlerweile eine langfristige Unterstützung. Im Sinne der vielen Menschen, die auf kostenlose Beratung angewiesen sind, hofft das ALZ-Team jedoch, auch weiter tätig sein zu können.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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