Krefeld: Fotografin gestaltet Briefkästen in Cracau
In der westfälischen Stadt Krefeld hat sich eine fotografische Künstlerin aufgemacht, um die städtische Infrastruktur auf neue Weise zu gestalten. Die Krefelderin, die bereits durch ihre außergewöhnlichen Arbeiten in der Region bekannt ist, hat sich diesem Mal der Briefkästen angenommen. Im Rahmen eines Kunstprojekts hat sie insgesamt fünf Briefkästen in Cracau, einem Stadtteil von Krefeld, neu gestaltet. Die Ergebnisse sind atemberaubend und laden zum Entdecken ein. Die Künstlerin hat die Briefkästen mit farbenfrohen Fotografien versehen, die das Stadtbild auf neue Weise präsentieren.
Krefeld: Fotografin schmückt Briefkästen in Cracau mit Geschichte und Bildern
Vor fast genau einem Jahr begann Bärbel Fliescher ihr Projekt Statt der Seide, Stadt der Bilder, bei dem sie Krefelds Architektur aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Die 74-jährige Fotografin verknüpft die Fotos mit der Historie des Standorts und macht auch diese sichtbar.
Aktuell sind zehn Kästen in Cracau neu gestaltet worden und laden zu einem Spaziergang in die Geschichte Krefelds ein. Bärbel Fliescher ist Mitglied im Covestro Foto Film Club Krefeld und im Kunstverein Duisburg.
Cracau: Bärbel Fliescher gestaltet Kästen zu einzigartigen Zeitreisen durch Krefelds Geschichte
Die Krefelderin investierte viel Zeit in Recherche und verbrachte unzählige Stunden im Stadtarchiv. Sie tauchte ein in die Geschichte des Stadtteils und lernte die spannende Geschichte der Burg Cracau kennen, die um 1400 zum Schutz Krefelds errichtet und etwa 250 Jahre später geschleift wurde.
Die Geschichte der Burg Cracau: Das Gebiet lag damals in Trümmern und war öd und wüst. Durch den Kauf der Ländereien im Jahr 1774 wurde einer der Grundsteine für Krefelds Seidenindustrie gelegt, erzählt Bärbel Fliescher.
Die Fotografin hat sich für das Projekt ein Jahr lang mit der Geschichte des Stadtteils beschäftigt. Sie erstellte eine Grafik, die auf historischen Vorlagen basiert, um den Betrachtern die damalige Größe des Anwesens zu verdeutlichen.
Weitere Verteilerkästen zeigen auch die Nachbarn von damals, wie das Haus Leyental und die Firma Beindorff & von Beckerath, zählt die Fotografin auf.
Die Fotografin bekam Kontakt zu vielen interessanten Menschen und erfuhr so einiges aus deren Familiengeschichten. Besonders war ein anderes Erlebnis, wie die Fotografin erzählt: „Eine Freude war es, dass ich durch dieses Projekt nach 60 Jahren den Kontakt zwischen zwei Jugend- und Schulfreunden wiederherstellen konnte.“
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